Hayat böyledir

7.8K 300 34
                                    

Kapitel 25

Verträumt blickte ich auf den Diamanten, der auf meinem Ringfinger glänzte. Kurz darauf spürte ich Cihan's Lippen an meiner Schläfe. "Was ist los ? Gefällt er dir nicht ?". Sofort nickte ich. "Doch ! Natürlich gefällt er mir.", flüsterte ich zurück. Er nickte erleichtert und widmete seine Aufmerksam wieder den Personen, die miteinander sprachen. Verträumt sah ich auf ihn herauf. Mein Blick hielt Sekunden, bis Cihan auf mich runter schaute und unsere Blicke sich trafen. Er grinste mich nur schief an, wendete seinen Blick ab und zog mich zu sich. Die ganze Zeit über lagen seine Blicke auf Demir. Beide sahen sich hasserfüllt an, was mich traurig machte. Sie waren doch Brüder. Brüder mussten zusammen halten. "Seine Blicke gefallen mir nicht.", hauchte er nach einer Zeit in mein Ohr. Daraufhin versteckte er mein Gesicht mit seinen Händen. Lachend blickte ich ihn an, als er seine Hände wieder entfernte. "Er soll dein schönes Gesicht nicht sehen !", zischte er und tat seine Hände erneut auf mein Gesicht. "Cihan !", schrie seine Mutter plötzlich, wodurch Cihan erschrocken aufzuckte. "Lass das Mädchen in Ruhe !". "Ama Anne ! (Aber Mama !)", rief er leiernd. "Sus ! Elleme Kizi ! (Sei leise ! Fass das Mädchen nicht an !)", fauchte meine Schwiegermutter sofort. Cihan gab sich schlussendlich geschlagen und nahm seine Finger von mir. Ab und zu grinste er mich heimlich an und nahm meine Hand in seine, doch flog, dank seinen kleinen Nichten schnell auf.

Wir saßen noch weitere 2 Stunden, bis wir zum Essen gerufen wurden. Alle Geschwister saßen der Reihe nach am großen Tisch. Davor jeweils die Ehepartnerin oder der Ehepartner und daneben die Kinder. Beim Essen wurde viel geredet. Das Hauptthema war Arbeit und Geld, doch ich konnte nicht viel verstehen, da Cihan die ganze Zeit mit mir sprach. Wir müssen euch was sagen.", sprach Vural Abi, der Schwager von Cihan und der Mann von seiner Schwester, Ceylan Abla. Vural Abi kratzte sich zunächst beschämt am Kopf und teilte uns dann mit : "Ceylan ist schwanger.". "Im zweiten Monat", fügten sie noch glücklich hinzu. Nachdem Jeder ihnen gratulierte, verkündete auch Cihan's Mutter etwas. "Pinar kommt wieder im April, für 2 Wochen.". Ich schluckte und sah schockiert auf meinen Teller. Ich hatte Angst vor ihr. Sie hasste mich und es war nicht klar, was sie als nächstes gegen mich verüben würde. Als ich ein Räuspern hörte, hob ich meinen Kopf und blickte Cihan an. Er lächelte mich ermutigend an, was ich leicht zurück erwiderte. Nach dem Essen sollten sich die Frauen in der Küche aufhalten, während die Männer im Wohnzimmer Cay (Tee) tranken und dazu Baklava (Türkische Süßigkeit) aßen. Doch Cihan lehnte höflich ab, was seine Mutter aber nicht auf sich sitzen ließ. Sie setzte Cihan zwangsweise in das Wohnzimmer und zog mich dann in die Küche. Sie setzte mich neben Hasret Abla und sah mich durch dringlich an. "Wie ist Cihan so ?", fragte sie. "Schlägt er dich noch ?". Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, er schlägt mich nicht.". "Bist du sicher ?". Ich nickte. "Liebt ihr euch ?". Ich sah blitzschnell auf und nahm die Farbe Rot an. "Ich weiß es nicht.". "Liebst du ihn denn ?". "Er ist mein Mann.", gab ich unsicher von mir und bekam nur verwirrte Blicke zugeschickt. "Ich sollte meinen Mann doch lieben ?". Meine Schwiegermutter nickte sofort. "Ja, aber nach Allem, was er dir angetan hat, könntest du ihn auch hassen. Außerdem wurdet ihr unter Zwang verheiratet. Es war keine Liebe im Spiel.". Ich nickte. Sie hatte Recht mit All dem, was sie sagte. Ich liebte, aber hasste ihn auch nicht. Ich mochte ihn. "Asya. Ablacim (Sagen ältere Geschwister meistens zu Jüngeren), guck du weißt, wir wollen nur das Beste für dich.". Ich nickte. "Und wir alle hier finden, dass Demir das Beste für dich ist.". Entsetzt zog ich meine Augenbrauen zusammen und sammelte all meinen Mut zusammen. Ich fand es absurd gegenüber Cihan. Dieses Gespräch war unverschämt und lächerlich. "Meine Entscheidung bleibt bei Cihan.", gab ich knapp von mir und sah wütend weg. Es machte mich wütend, dass alle versuchten mir Cihan auszureden. Er war ein guter Mensch und ich wusste genau, dass sein Herz reiner war, als das von manchen, die grade vor mir saßen. Alle seufzten, als sie verstanden, dass aus mir nichts mehr kommen würde und riefen Cihan dazu. Nichtsahnend tauchte er in der Küche auf und lächelte mich kurz an. Doch als er merkte, dass etwas nicht stimmte, machte er eine Kopfbewegung, die so gut wie heißen sollte, was los war. "Wir versuchen Asya grade zu erklären, dass Demir die bessere Wahl ist. Sie will es nur nicht kapieren.", sprach seine Mutter ihm dreist ins Gesicht. Cihan's Blick änderte sich sekundenschnell. Erst war er wütend, doch dann beruhigte er sich. "Es ist ihre Entscheidung, die ihr akzeptieren müsst.". "Cihan, Asya bizim emanetimiz ! (Cihan, Asya ist unser Anvertrautes !). Wir können nicht weiter zulassen, dass du ihr weh tust ! Diese Sache wird mit Asya's Tod enden !", schrie seine älteste Schwester ihn jetzt an. Meine Kehle schnürte sich zusammen. Tod ? "Ich werde sie beschützen Abla ! Ich lasse nicht zu, dass ihr etwas angetan wird !", rief Cihan überzeugt von sich. "Wie willst du sie vor dir, selber beschützen, Cihan ?".

Cihan's Sicht :
Heile, Zuhause angekommen ließ ich mich erschöpft auf die Couch fallen und breitete meine Arme aus. Asya legte sich, nach meiner Bitte in sie und kuschelte sich an mich heran. Ich hob ihren Kopf etwas und strich ihr das Kopftuch ab. Sofort ging ich über ihre wundervollen Locken und drückte einen Kuss darauf. "Ich liebe deine Locken.", sagte ich rau und lehnte mich zurück. "Und deine Augen liebe ich auch.". Sie lachte leicht. Ich wusste genau, dass dieses Lachen falsch war. Ich strich ihr immer wieder über ihre Haare, bis ich sie weinen hörte. Seufzend setzte ich mich auf und sah in wundervollen, verheulten Augen. "Denk nicht dran.", brach ich zittrig aus mir. "Ich lass das nicht zu. Ich lass nicht zu, dass sie uns trennen.". "Was wenn sie es schaffen ?". "Werden sie nicht.". Es herrschte Stille. "Ich hab Angst, Cihan.", wimmerte Asya jetzt. Mein Herz zerbrach. Beruhigend drückte ich sie enger an mich und zog ihren Duft ein. "Solange ich bei dir bin brauchst du keine Angst haben. Ich würde für dich töten, Asya.", sprach ich ernst. "Keiner kann dich mir weg nehmen.". Asya sagte nichts mehr und ruhte weiterhin an meinem Hals.

"Denkst du meine Eltern lassen uns in Ruhe, wenn du keine Jungfrau mehr wärst ?", platzte es aus mir heraus. Diese Frage schwirrte seid Stunden in meinem Kopf herum und bereitete mir Kopfschmerzen. Asya schien etwas beschämt auf die Frage zu reagieren. "Wieso denn ?". "Naja", kratzte ich mich am Nacken. "Ich könnte ja...". Ich brach den Satz ab, als Asya's Augen sich weiteten und diese mich schockiert und ängstlich zugleich anschauten. "Ok vergiss das einfach.", nuschelte ich verlegen und lehnte mich an die Couch. Mir wurde auf einmal heiß und Scham machte sich in mir breit. Hatte ich Asya grade Sex angeboten ? "Sorry.", murmelte ich jetzt schief grinsend. Dieses Grinsen wand ich an, um meinen innerlichen Scham zu verstecken. Innerlich verreckte ich grade vor Scham. "Denkst du denn, es würde was ändern ?". Ich sah auf und blickte Asya überrascht an. "Ja", rief ich aufgeregt, doch wurde schnell wieder leise. "Ich mein, sie haben gefragt ob wir es schon hatten und ob ich dich schon einmal berührt habe. Ich glaube nicht, dass meine Mutter zulässt, dass Demir mit einer Frau heiratet, die schon von seinem Bruder angefasst wurde.". "Sie könnten uns nicht glauben.". "Dann lassen wir halt einen Test machen.". "Aber", Asya verzog ihr Gesicht, doch nickte dann nur. "Was ist los ?", fragte ich verwirrt. "Es tut sehr weh.", flüsterte Asya fast. "Der Test ?", fragte ich erneut. Sie nickte und sah mit ihren glühenden Wangen weg. "Woher weißt du das ?", rief ich. "Vor unserer Hochzeit. Da musste ich sowas machen.", piepste sie und schluckte. Ich nickte und konnte mir schon vorstellen, was für Schmerzen es für eine 14 Jährige sein mussten. Nachdenklich beobachtete ich sie und legte meinen Kopf ungewiss auf meine Schulter. "Du lächelst so selten.", sprach ich verträumt. Ich bemerkte Asya's Blicke auf mir. "Lächeln steht dir unfassbar gut. Lach mal mehr. Ich mag es nicht, wenn du so traurig guckst.", redete ich weiter und lächelte sie an. Ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben, was mich schmunzeln ließ. Gehörte dieser wundervolle Engel wirklich mir ?
--------
Feedback ? ❤️
Kommentiert ! ❤️

Hayat böyledirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt