Hayat böyledir

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Kapitel 8

Da sie so leise und ruhig schlief, tapste ich kaum hörbar auf das Sofa, neben das sie lag. Dort legte ich mich hin musste mich erstmal wundern, dass es hier so still war. Naja, fast. Das Schnarchen, der Frau, in meinem Zimmer war schallend im ganzem Haus zu hören. Doch von Asya kam null. Man könnte sogar denken, dass statt ihr, eine Leiche dort lag. Sie bewegte sich auch kaum. Ich rückte etwas näher an die Kante des Sofa's und betrachtete sie. Sie lag seitlich, also das Gesicht zu mir gedreht. Der Mond schien aus dem Fenster direkt auf sie, weshalb ich sie ganz gut ansehen konnte. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie ihr Kopftuch auch beim schlafen trug. Jedoch hatte sie das Tuch nach oben gebunden. Ich fragte mich, wie ihre Haare wohl aussahen. Mein Blick wanderte etwas runter, zu ihren Augen. Ihre Wimpern waren unnatürlich lang. Ein Grinsen schlich sich auf meinen Lippen, als ich daran dachte sie ihr einzeln rauszureißen. Ich dachte darüber nach, ob das weh tun würde. Wenn nicht, dann hätte ich das zwecklos gemacht. Verwirrt setzte ich mich in einen Schneidersitz auf. Seit wann war ich so ein Psychopath und dachte an so etwas. Ich atmete durch und strich über meinen Dreitage Bart. Er fühlte sich rau und stachelig an, wie immer.

Langsam ging die Sonne auf und beleuchtete das Wohnzimmer. Ich lag gemütlich auf dem Sofa und hatte meine Hände hinter meinem Kopf verschränkt. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und zuckte erschrocken auf. Asya sah mich mit ihren großen, blauen Augen verstört an. "Ist was ?", fragte ich zickig und drehte meinen Kopf wieder nach vorne.
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Maskierte Männer stürmten auf das Auto zu und öffneten alle Türe. Ein Mann riss Asya aus dem Auto und schubste sie auf den Rastplatz. Neugierig, vor dem was gleich kommen würde, stieg ich aus und stellte mich neben einen der Männer. "Einmal du, einmal ich", lachte ein Anderer bösartig und der Andere nickte. Dann fing alles an. Einmal schlug der Dicke, einmal der Dünne. Meine Blicke lagen auf Asya, die sich auf dem Boden wölbte und die Augen zugedrückt hatte. Als etliche Sachen knacksten und ihre Haut aufplatzte, hörten die Männer auf. Eine ungewöhnliche Stille übernahm uns. Alle Augen waren auf Asya gerichtet. Sie weinte vor Schmerz und hielt sich ihr Arm. Ich sah Mitleid in den Augen, der Männer. "Abi bitirelimmi (Abi =Sagt man aus Respekt- bitirelimmi = sollen wir es beenden)", fragte ein Mann. Ich nickte. "Beendet es."

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