Hayat böyledir

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Kapitel 55

Cihan's Sicht :
Die Frau, die an deiner Seite blieb, obwohl du ihr so viel angetan hattest, dich wie am ersten Tag liebte und dich respektierte. Die Frau, der du seelenruhig in die Augen gucken konntest und deine ganze Zukunft in ihnen sahst.
Langsam strich ich alle Tränen von ihrem Gesicht und setzte stattdessen Küsse dort ab. Wie als wäre ich ihr Beschützer, ihr Halt, umarmte ich sie. "Aglama, birtanem. (Wein' nicht, mein Ein und Alles.)", flüsterte ich in ihr Ohr. "Ich würde sterben, wenn du nicht mehr da wärst ! Das kannst du mir doch nicht antun, Cihan", stotterte sie schluchzend und zauberte mir damit ein Schmunzeln ins Gesicht. "Beruhig dich, ich werde dich niemals alleine lassen.", versicherte ich ihr. Sie schmiegte sich, immer noch schluchzend, an meine Brust und zog immer wieder ihre Luft ein. Mein Baby, hätte ich gewusst, dass sie so heftig darauf regieren würde, hätte ich mir diesen Satz verkniffen. Es war keineswegs meine Absicht sie zum weinen zu bringen. "Das war kein schöner Scherz.", sagte sie zittrig, aber mit einem ernsten Unterton. "Ich weiß, Asya'm. Tut mir Leid.", seufzte ich, meine Tat bereuend. Fest klammerte sie sich an mich und versuchte ihre Schluchzer nun unter Kontrolle zu bringen. "Ja, schmier deine Rotze ruhig auf mein Shirt.", sprach ich belustigt, mit der Hoffnung sie zum Lachen bringen zu können. Tatsächlich hob Asya abrupt ihren Kopf und fing an zu kichern : "Das stimmt doch garnicht !". "Stimmt wohl.", stimmte ich mit ein und sah hinunter, auf mein leicht benässtes Shirt. "Guck mal !", deutete ich auf den großen, dunkelgrauen Fleck, der sich auf meinem grauen T-Shirt breit machte. Natürlich waren es nur ihre Tränen und nicht ihre Schnodder. Auch wenn, würde es mir keineswegs etwas ausmachen. "Ich kann es ja waschen.", meinte sie ruhig und umarmte mich. "Nein, wenn ich dich mal vermissten sollte, riech ich einfach an deiner Schnodder.", grinste ich. Sie sah mich angeekelt an : "Dein Ernst ?". Ich nickte lachend und küsste ihre Stirn. "Mein Wertvollstes.", murmelte ich zufrieden. Ich hatte immer nach einem Zuhause gesucht, wo ich akzeptiert wurde, wie ich war. Wo es Liebe und Geborgenheit gab. Wo es meine eigenen, vier Wände waren. Jetzt verstand ich erst, nach was ich all' die Jahre gesucht hatte ; Manchmal bedeutete 'Zuhause' gar nicht vier Wände, sondern einfach nur zwei Augen und ein Herzschlag. Ich könnte auf sie zählen, mich bei ihr stützen. Ihr meine Ängste erzählen, ohne dass es mir unangenehm war. Immer auf sie zählen, egal was kam und noch kommen würde. Denn ich wusste, selbst wenn sich meine Brüder gegen mich gestellt hatten, meine Frau würde immer hinter mir stehen.

Schmachtend sah ich hinunter auf mein Leben und konnte nur breit lächeln. Alles was ich brauchte befand sich in meinen Armen und war schmächtig klein und so zerbrechlich zierlich. "Cihan ?", meldete sich schon ihre piepsige Stimme. So eine hohe, aber angenehme Stimme hatte ich noch nie bei einer Frau gehört. Und noch nie hatte eine Stimme so einen Einfluss auf mich, wie ihre. "Hm ?", brummte ich, mit den Gedanken bei ihrer Schönheit. "Wie wäre es, wenn wir deine Familie zum Essen einladen würden ?". Perplex sah ich ihr in die Augen. "Vergiss es.", schnaubte ich sofort und desinteressiert. Sie sahen keinen Grund dazu sich bei mir zu melden, also hatte ich auch keinen. "Cihan-". "Nein, Asya ! Sie können bleiben wo der Pfeffer wächst ! Misch dich da, verdammt nochmal, nicht ein !", schrie ich und unterbrach sie somit. Sie könnte alles von mir verlangen, wirklich alles, nur nicht ein Wiedersehen mit den größten Verrätern. Langsam füllten sich ihre Augen und sie begann zu zittern. "Tut mir Leid, ich wollte nur-". Diesmal unterbrach sie sich selber, indem sie anfing zu schluchzen. Ich raufte mir fluchend meine Haare. Meine Wut trieb mich jedes Mal zu unbedachten Wörtern und Handeln. Ich schloß Asya seufzend in meine Arme und küsste reuevoll ihren Kopf. "Ich kann es nicht ertragen, wenn du laut wirst.", zog sie ihre rotangelaufene Nase hoch. Ich umarmte sie stärker und entschuldigte mich für meinen Ton. Ich musste eindeutig an mir arbeiten. Ich durfte sie nicht mehr verletzten. "Wenn du willst, dann ruf sie.". "Sicher ? Wenn du möchtest, können wir es sein lassen.", wischte sich Asya grad ihre zurückgebliebenen Tränen weg. "Nein, ruf sie ruhig", ließ ich einen letzten Seufzer raus, doch lächelte im Nachhinein über Asya's fröhliche Miene. Was ich nur alles dafür tat, damit sie glücklich war und was ich noch alles dafür tun würde, dass es ihr an Nichts fehlte.

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