Hayat böyledir

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Kapitel 50 / Lesewoche, Montag

Als wir uns dem Boden näherten, machte ich große Augen. Wir befanden uns in einem schneeweißen Wald, statt wie erwartet in unserer Wohnstadt. Mitten im Nirgendwo waren wir. Bevor wir ausstiegen, gab mir Cihan noch eine dicke Winterjacke, Stiefel hatte ich schon. Er sprang ab und griff dann nach meiner Taille, um mich auch sicher auf den Boden zu bringen. Wenn ich selber gesprungen wäre, hätte ich mir wahrscheinlich irgendwas gebrochen. Schnell wurde ich vom Helikopter weggezerrt, bevor dieser wieder aufflog und verschwand. Ich sah ihm lange, fasziniert hinterher. "Kommst du ?". Ich drehte mich um und lief auf Cihan zu, ehe ich seine Hand nahm, die er nach mir ausstreckte. Seine Mundwinkel zuckten glücklich nach oben und er gab mir mit seinen weichen Lippen einen Kuss auf meinen Kopf. Ich schmiegte mich zitternd an ihn, da mir kalt war und ich seine Wärme brauchte. So stampften wir weiter durch den hohen Schnee. Ab und zu unterhielten wir uns und Cihan ärgerte mich immer wieder wegen meiner roten Nase, die ich wegen der Kälte bekam. Doch nicht lange mussten wir laufen, da kamen wir an einer kleinen, schönen Waldhütte an. Sie war abgelegen von Allem und um sie herum waren nur dichte, weiße Bäume. Cihan löste sich von mir, nahm aus seiner Jackentasche einen Schlüssel hervor und schloss die Tür damit auf. Wir betraten das Haus und sofort stieß eine angenehme Wärme gegen mich. Meine Augen erkundeten neugierig das Wohnzimmer und mein Inneres fing an zu schwärmen. Meine Hände strichen über den hölzernen Esstisch und ließen meine Jacke auf den dazu gehörigen Stühlen ab. Mein Blick zog weiter, zu der Küche, die passend zu den Wänden steinern gehalten war. Sie besaß an auffallendes eine wunderschöne Theke aus Ziegelsteinen und einen alten Gasofen. Feuer loderte außerdem aus dem Kamin, wovor ein riesiges Sofa stand. Die Dekorationen im Haus waren ebenfalls altmodisch, was ich toll fand. Sie sorgten für die bequeme und wohlfühlende Atmosphäre in dem Haus.

Cihan hatte seine Jacke auf das Sofa gelegt und stand gerade vor dem Kamin, als ich ihn beobachtete. Er hockte sich hin und gab dem Feuer noch Holz hinzu. Dann stand er auf, drehte sich um und lächelte mich warm an, als er meinen Blick an sich bemerkte. "Ist dir noch kalt ?". Ich erwiderte seinen Blick und schüttelte meinen Kopf. "Ich erzähl' dir alles. Alles, was du wissen möchtest, aber bitte sei nicht so abweisend zu mir.". Cihan, der mich inzwischen schon erreicht hatte, nahm mit gesenkten Augenbrauen meine Hände und blickte flehend in meine Augen. Mein Blick rutschte von seinen Augen auf seinen Hals ab. Länger könnte ich ihm nämlich nicht in die Augen schauen. Sonst würde ich wahrscheinlich auf der Stelle verschmelzen. "Was ist zwischen dir und Filiz ?", sprudelte es sofort aus mir heraus. "Nichts. Vollkommen nichts. Sie ist nur meine Ex, nichts weiter.". Ich blickte ihn skeptisch an, während ich mit dem Kragen seines blauen Pullovers spielte. "Und die Bilder ?", fragte ich und zupfte diesmal an seinem Pullover herum. "Welche Bilder ?". Sein weicher Blick änderte sich in ein verwirrtes, während er meine Hände in Besitz nahm und diese runter drückte. "Demir hat mir Bilder gezeigt, auf denen ihr euch küsst. Du und Filiz". Er dachte kurz nach, wobei sich eine attraktive Falte zwischen seinen Augenbrauen bildete. "Sie kam einfach aus dem Nichts angerannt und hat sich um meinen Hals geschmissen. Aber das ging so schnell, dass ich nichtmal die Zeit dazu hatte, sie wegzudrücken.". Ich blickte verletzt zur Seite und verschränkte meine Arme ineinander. Die Tatsache, dass eine Andere seine Lippen berührt hatte, machte mich wütend. Cihan legte seine Hände auf meine Taille und küsste sanft meine Stirn, als er meine grimmige Miene bemerkte. "Sen benim en kiymetlimsin, en güzel vazgecilmezimsin. Sevmekle bitmeyenimsin, sen benim hakikatlimsim. En derin, en icimdesin, sen benim en güzel derdimsin. (Du bist mein Wertvollstes, mein Schönstes, das ich nicht aufgeben kann. Du bist mein Wahres. Mein Innerstes und Aufrichtigstes. Du bist mein schönster Leid).", sagte er die Sätze von einem türkischen Lied auf und blickte mich dann liebevoll an. Seine Worte lösten meine Wut Stück für Stück auf und füllten mein Herz mit Liebe. "Wer ist Filiz neben dir ?", fragte er abwertend und legte seine Hand auf meine Wange. "Ich hab so eine Frau, wie dich als Ehepartnerin und soll mit dieser Filiz was am Laufen haben ? Das glaubst du doch selber nicht, Baby.", grinste er und drückte seine Lippen auf mein Kiefer. Ich blickte ihm verlegen in die Augen und dachte über seine Worte nach. Wie schön er das gesagt hatte. Mit roten Wangen versuchte ich mein Grinsen zu unterdrücken. Er wanderte mit seinen Lippen immer weiter rauf, bis er an meinem Mundbereich angelangte. Sanft küsste er meine Oberlippe, wobei ich mich ihm hingab und meine Augen schloß. Mein Verstand setzte aus und mein Gehirn gehorchte nur noch Cihan, er hatte die Macht über mich. Doch wie aus dem Nichts fiel mir etwas wichtiges ein. Erschrocken riss ich meine Augen auf und schubste Cihan mit meiner ganzen Kraft von mir. Er stolperte schockiert ein paar Schritte nach hinten und sah mich mit aufgerissenen Augen an. "Meine Schwester !", schrie ich auf. "Ich muss sie anrufen und ihr Bescheid geben, Cihan !". Hilfesuchend blickte ich ihn an, doch er schüttelte seinen Kopf und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand. "Keine Chance, Schatz. Hier gibt es kein Netz. Morgen früh bring ich dich aber irgendwo hin, wo du anrufen kannst.". "Wohin denn ?", fragte ich gespannt. "Überraschung.", zuckte er nur feixend mit seinen Schultern und ließ sich auf das Sofa fallen. Ich seufzte und setzte mich auf das große Bett, welches auch mit in dem großen Raum stand. Von hier aus hatte ich einen perfekten Ausblick auf alle Möbel und Gegenstände. "Cihan.", räusperte ich mich. Er blickte vom Feuer auf, zu mir. "Wie lange werden wir hier bleiben ?", fragte ich und kaute nervös auf meiner Unterlippe herum. "Ich hatte eigentlich an zwei bis drei Wochen gedacht, aber wenn du möchtest können wir früher gehen ?". Seine Augen schauten mich so unschuldig und süß an, dass ich sterben könnte. "Nein, nein.", rief ich und blickte auf meine Hände. "Es ist nur so, dass ich Anziehsachen brauche. Unterwäsche, Hygieneartikel und so.", sagte ich schüchtern. "Achso. Darum hab' ich mich schon gekümmert. Jemand bringt uns morgen unsere Sachen vorbei und deinen Koffer natürlich auch.". Ich nickte erleichtert. "Heute Nacht kannst du ja in Unterwäsch-". "Cihan !". "Schon gut, Sorry", grinste er. "Komm mal her, du sitzt da so weit weg.". Sekunden später befand ich mich schon in seinen Armen. Er strich mir durch die wilden Locken und setzte Küsse ab. Ich sah auf ihn herauf und lächelte glücklich. Ich hatte meinen Mann wieder, meinen Beschützer, den Herrn meines Herzens. Sanft zog er mich an sich und hob mein Kinn an. Ich verspürte ein Ziehen im Bauch, als ich zu ihm hochsah, seinen Blick erwiderte. Langsam kamen seine Lippen näher und dann küsste er mich. Die ganzen Gefühle, die ich so lange zurückgehalten hatte, drohten mich zu überwältigen, von den Füßen zu reißen. Ich seufzte ungewollt, zufrieden auf und zog ihn gierig näher. Auch wenn es das hundertste Mal war, dass wir uns küssten, war es für mich etwas besonderes. Es war ein unfassbar schönes Gefühl ihn zu küssen. Es fühlte sich so richtig an und meine Welt stand jedes Mal für einen Moment still. Widerwillig unterbrach ich unseren Kuss und schnappte nach Luft. Die Berührung seiner Lippen brannte noch immer auf meinen und ich spürte noch seine Hand an meiner Wange. Nicht lange durfte ich mich ausruhen, denn Cihan fuhr fort. Ich schloß abrupt meine Augen und stöhnte innerlich. Er machte das so gut. Er küsste, als hätte er Jahre dafür geübt, als hätte er das schon tausend mal getan. Wahrscheinlich war es auch so. Er wusste genau, wie er einer Frau den Kopf verdrehen konnte. Ein sanftes gefühl des Glücks floss durch meinem Körper, als ich seine Zunge an meiner spürte. Ich fühlte mich geborgen und gleichzeitig wie in Hypnose. Was machte dieser Mann nur mit mir ? Ohne, dass wir und auch nur eine kurze Sekunde trennten, machten wir weiter. Wir klebten förmlich aneinander. Diesmal beendete er den Kuss und schloss schweratmend seine Augen. Ich würde so gerne wissen, was gerade in seinem Kopf abging, was er gerade fühlte und dachte. Ich strich kurz durch seinen Bart und legte mich dann schlussendlich in seine starken Arme. "Erklär mir alles. Bitte.", murmelte ich leise und legte meinen Kopf müde auf seine harte Brust ab. Ich sehnte mich so sehr nach Frieden und Gewissheit. Ich wollte endlich wissen, was da jetzt zwischen Cihan und Filiz vorgefallen war. Er strich mir beruhigend durch meine Haare und nickte. "Also, hör zu.".
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Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen 🌹

-Möchtet ihr, dass ich die Kuss und Schlafszenen von den Beiden intimer und detaillierter schreibe ?

-Was haltet ihr von Asya's starken Gefühlen zu Cihan ?

-Wie wird Cihan alles erklären ? Hat er etwas Schuld ?

-Soll Filiz sie in Zukunft in Ruhe lassen ?

-Was passiert wohl als nächstes ?

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