Kapitel 15
Ich lächelte sie überglücklich an, während wir, mit schnellen Schritten, aufeinander zu liefen. Als ich vor ihr stand nahm ich sie fest in die Arme und verteilte Küsse auf ihren duftenden Haaren. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr ich sie doch vermisst hatte. In den 2 Jahren hatte sie mir unheimlich gefehlt. Verdammte 2 Jahre waren es her, als sie sie wegschickten, in ein anderes Land. Doch jetzt stand sie unglaublicher Weise vor mir und ich hatte meinen Engel wieder. "Tut mir Leid, ich hab es erst grad von Arda und Ece erfahren und bin natürlich sofort zu dir !", rief sie wütend, auf die Beiden und löste sich von mir. Ich nickte verständnisvoll und sagte ihr, dass es nicht schlimm wäre, da sie ja jetzt da war. Glücklich, über ihre Anwesenheit tat ich meinen Arm um sie und lief mit ihr aus dem Krankenhaus. Ich könnte Asya's leise Schritte, hinter uns, in dem stillen Krankenhausflur hören, doch Niemand konnte mir jetzt meine Laune verderben. Zuhause angekommen, musste ich mich erstmal duschen. Währenddessen wartete Pinar mit Asya im Wohnzimmer, was in mir ein mulmiges Gefühl auslöste. Pinar, meine Prinzessin sollte nicht mit diesem Biest in einem Raum sitzen. Pinar war rein und hatte einen wunderschönen Charakter. Asya, war genau das Gegenteil ; dreckig und verlogen. Diese Gedanken schob ich mühsam zur Seite und stieg in die Dusche. Ich brauchte eine Weile, um mich an das Wasser zu gewönnen und stand nur still dort, bis ich mich endlich anfing zu waschen.
Kleine Tropfen fielen auf den Boden, als ich aus der Dusche stieg und mich abtrocknete. Mit einem Handtuch um den Hüften lief ich in mein Zimmer und suchte mir Sachen aus dem Schrank. Schnell zog ich sie mir an und rubbelte noch meine Haare trocken, ehe ich hastig die Treppen runter lief. Als ich im Wohnzimmer stand schaute ich mich verwirrt um. Keine Pinar war zu sehen. Auch keine Asya. Grade, als ich nach ihnen rufen wollte, kam ein ohrenbetäubender Schrei aus der Küche. Angst überfiel mich. War es Pinar's Geschrei ? Mit wild schlagendem Herz rannte ich in die Küche und atmete erleichtert aus, als ich Pinar grinsen sah. Nur Asya hielt sich ihre Wange und weinte. "Noldu ? (Was ist passiert)", fragte ich Pinar und zog meine Augenbrauen zusammen. "Nichts.". Sie zuckte gelassen mit den Schultern. "Asya hat sich nur Verbrannt.".
Asya's Sicht :
Pinar's Blicke verfolgten Cihad's Schritte, bis er die Treppen, hoch verschwand. Ich saß nun ganz alleine mit Cihad's kleiner Schwester, die mich nie wirklich mochte. Sie ärgerte mich immer, was ich ihr jedoch nicht übel nahm, da sie immer, wirklich immer hinter ihrem Bruder stand. Egal was er machte, sie stand hinter ihm, egal was er dachte, sie tolerierte dies. Ich spürte ihre Blicke jetzt auf mir. "Wie ich sehe, läuft es bei euch immer noch nicht ?". Ich drehte meinen Kopf zu ihr uns senkte stumm meine Blicke. Vielleicht aus Angst, vielleicht schämte ich mich aber auch. "Kannst du nicht reden ? Hat dir Cihan Abi die Zunge abgeschnitten ?", lachte sie nun auf. Als auch dann nichts von mir kam, seufzte sie genervt aus und verschränkte ihre Arme ineinander. "Kein Wunder, dass mein Bruder dich hasst.", hörte ich sie murmeln. Mein Brustkorb zog sich zusammen und ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Es tat fürchterlich weh, zu wissen, dass der eigene Mann einen hasste. Und erst Recht, wenn dieser es einem immer wieder gegen den Kopf warf. Es ließ Komplexe in dir aus und dein Selbstbewusstsein verringerte sich Stück für Stück, bis es nicht mehr existierte. Plötzlich taten einem negative Meinungen, von Anderen weh und man gab ihnen Recht, weil man wusste, wie man war und aussah. Oder man entschuldigte sich für das, was man war, weil man genau wusste, wie unschön man war. Du sahst Andere, in schöner Kleidung, in schöner Ausstrahlung und die Komplexe grüßten dich wieder. Dieses Verhalten, von ihm, schenkte mir genau dieses Gefühl. Dieses Gefühl, überflüssig auf dieser Erde zu sein. Dieses Gefühl, sterben zu wollen, nur weil man wusste, dass er dann glücklich wäre. Dieses Verhalten nahm mir Alles. Meine Kraft, meine Psyche und meine Liebe. "Mach dich zu etwas nützlich und mach mir wenigstens Kaffe.". Pinar gähnte und lehnte sich zurück. "Türkischen.". Ich schluckte und presste meine Lippen aufeinander. Einerseits würde Cihad wütend werden. Andererseits wollte ich Pinar alles Recht machen. "Dein Bruder", brach ich zittrig hervor. "Er wird schimpfen.". "Wenn er kommt, sag ich, dass ich es wollte. Jetzt geh mir Mokka machen !". Ich nickte unsicher und stand auf, ehe ich mit gemischten Gefühlten in die Küche schlenderte. Cihad würde mich umbringen, das war klar. Doch vielleicht würde Pinar ihn echt beruhigen. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Pinar reinkam und sich stumm an die Theke lehnte. Das Herd war schon heiß und der Mokka bereit, als Pinar sich hinter mich stellte. Fragend wollte ich mich umdrehen, doch so weit kam ich nicht. In der nächsten Sekunde wurde ich auf die Herdplatte gedrückt und den Schmerz, den meine Beine schonmal ertragen mussten, machte sich auf meinem Gesicht breit.

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Hayat böyledir
RomanceAchtung, nicht eine von den typischen Zwangsheirat Geschichten! Vor zwei Jahren wurde Asya Hakim illegal mit dem Sohn, einer fremden Familie liiert. Sie mochte Cihan von Anfang an, doch er verspürt ihr gegenüber nur reinen Hass, was er ihr auch rege...