Hayat böyledir

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Kapitel 17

Cihan's Sicht :

Asya lag nun unter mir und schrie wie verrückt herum, während ich versuchte sie auszuziehen. Sie fing an mich anzuflehen, dass ich das sein lassen sollte und dies irgendwann bereuen würde. Ihre Stimme machte mich aggressiver, als ich schon war. Ich wollte das nicht, ich wollte sie nicht gegen ihren Willen ******, doch diese verdammte Wut trieb mich immer wieder zu dummen Dingen an, über denen ich komplett die Kontrolle verlor. "Asya !", schrie ich. "Jetzt halt still !". Ich griff sie an ihren Haaren und stand auf, ehe ich sie auf den Boden warf und mit Fäusten und Tritten auf sie einprügelte. Sofort hörte ich auf, als ich merkte, dass sie nicht mehr bei Bewusstsein war. Ich schluckte und entfernte mich von ihr. Ich konnte doch jetzt ? Oder konnte ich nicht ? Etwas zögernd kniete ich mich wieder zu Asya und riss ihre Bluse auf. Ich sah ihre Oberweite zum ersten Mal ,unbekleidet' und das war, musste ich wirklich zugeben, ein unbeschreibliches Gefühl. Kurz genoss ich diesen Anblick, doch sammelte mich schnell und kam wieder zu Verstand. Jetzt war die Frage ; weitermachen oder aufhören ? Meine Hände platzierte ich wieder an ihre Bluse. Ich riss sie weiter auf und wanderte dann langsam zu ihrem langen Rock. Sollte ich ? Ohne auch weiter zu überlegen nahm ich meine Hände von ihr und stand auf. Das könnte ich wirklich nicht bringen. Zufrieden mit meiner Entscheidung lief ich in den Garten und zündete mir eine Zigarette an. Genüsslich zog ich an ihr und spürte im nächsten Moment, wie die Entspannung durch meinen Körper lief. Ich schmiss meine Zigarre auf den Boden, zertrat sie und lief wieder ins Haus hinein. Ich war durcheinander. Sollte ich gegen ihren Willen mit ihr schlafen ? Einerseits würde ich sie damit zerstören. Andererseits hätte ich dann ihre Jungfräulichkeit und ich könnte sie nie wieder los werden. Bevor ich noch etwas Dummes tuen konnte, verließ ich schleunigst das Haus.

Asya's Sicht :

Zitternd rutschte ich an die Wand und legte, mit geschlossenen Augen, meinen Kopf in meinen Nacken. Das ganze sollte aufhören. Die Schläge, die Beschimpfungen, dieser Hass. Einfach Alles. Mein Körper machte das nicht mehr mit. Erst jetzt, in dieser Lage begriff ich wie dumm und naiv ich doch war. Ich versuchte jahrelang immer nur das Beste in Allem zu sehen. Gab ihm Recht, verurteilte mich. Hatte Hoffnung, dass er sich ändern würde, doch nichts geschah. Meine Hoffnungen waren alle verschwunden. Die ganzen Erinnerungen von den 2 Jahren spielten sich Stück für Stück vor meinen Augen ab. Er hatte alles Mögliche mit mir abgezogen. Er machte mich vor Allen klein. Jeder wusste, dass ich die kleine, dumme Asya, die jeden Tag von ihrem Mann geschlagen wurde war. Seine Familie, seine Freunde, seine Bekannten und sogar die Nachbarn. Alle zerrissen sich die Mäuler über uns. Cihad schien das nicht zu interessieren. Hauptsache ich war am Boden. Hauptsache seine Frau war am Boden. "Wann holst du mich endlich zu dich, Allahim ?". Ich musste Luft holen. "Wann ?". Allah (Gott) sah das Ganze. Allah sah, dass mein Herz weinte. Er sah, wie kaputt ich inzwischen geworden war. Die Tränen kamen mir hoch, doch ich versuchte, wie immer stark zu bleiben. Ich versuchte alles wegzustecken, alles in mich zu fressen. "Wann änderst du dich endlich ?", murmelte ich weinend. "Wann bekomm ich deine Liebe zu spüren ? Wann stellst du mir endlich dein Wahres-Ich vor ?". Mein ganzer Leib zitterte. Kälte, Angst, Trauer und Wut waren die Hauptgründe. Ich versuchte meine Atemzüge wieder unter Kontrolle zu bekommen und mich zu beruhigen. Ich musste noch einwenig Geduld haben. Hätte ich diese Charaktereigenschaft, einem Menschen sofort zu verzeihen nicht, wäre ich längst schon über alle Berge. Doch ich wusste, dass mein Mann nicht der war, für den er sich ausgab. Er war nicht dieser grauenhafte Mann, voller Hass und Wut. Entsetzt und Überfordert stellte ich fest, dass sich meine Hoffnungen wieder aufbauten. "Sabır. Sabır.". Ich wiederholte diese Worte immer und immer wieder. Langsam beruhigte ich mich wieder. Ich stand auf und verrichtete mein Gebet. Danach machte ich Dua (Beten).  Gerade, als ich aus dem Keller kam, bewegte sich die Haustür und Cihad kam herein. Doch natürlich war er nicht alleine. Wild knutschend drückte er das Mädchen, welches er mitgebracht hatte, gegen die Flurwand. Mein Herz fing aufs Neue an, zu bluten. Ja, er machte dies sehr oft, auch vor meinen Augen, doch jedes Mal schmerzte mein Herz. Jedes Mal, wenn er eine Andere küsste oder anfasste, wie er eigentlich mich anfassen oder küssen sollte, fing es an zu bluten. Das Mädchen schlang, nach Cihad's Aufforderung ihre Beine um seine Hüften und kicherte laut auf, als er weiterging. Ich tat mir selber weh, indem ich das Alles beobachtete, doch ich konnte meine Blicke von den Beiden nicht nehmen. Cihad bewegte sich jetzt und brachte das Mädchen nach oben. Jetzt stand ich alleine da, im dunklen Flur und weinte mir die Seele aus.

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