Vor mir stand er. Gekleidet in seinem schwarzen Armani Anzug. Gott, wie ich diesen Anzug hasse . Ich sah ihm direkt in seine Augen. Er sah mich ausdruckslos an. Wir standen eine Weile da und schwiegen. Diesmal ist etwas anderst. Diesmal verspürte ich keine Angst. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu. Er zuckte kurz zusammen. Ich ging immer weiter, blieb stehen und sah wieder hoch. ,,Gehen wir."
Ein paar Straßen weiter hatte er geparkt. Sein AMG stand inmitten einer öden Strasse mit verlassenen Häusern. Es sah lustig aus. Ich musste kurz schmunzeln. Er sah mich wieder an. ,,Steig ein"
Mein Vater fuhr mich nach Hause. Wir haben die ganze Fahrt kein Wort gewechselt. Früher wäre das anderst. Früher hätten wir rumgestritten. Ich hätte mich aufgeregt , er sich auch. Er hätte sich Sorgen gemacht. Ich hätte ihn gefragt wie er mich gefunden hatt. Aber ich muss nicht mehr fragen. Und er auch nicht. Wir wissen beide, was passiert ist. Ich weiss dass er mich geortet hat und er weiss dass ich Scheiße gebaut habe. Immer wieder. Es wiederholt sich , immer wieder.Wir waren angekommen. Ich stieg aus und ging rein. Mein Dad fuhr weiter, arbeiten wahrscheinlich. Die Stimmen in meinem Kopf riefen mir irgendwas zu , ich hörte Ihnen nicht mehr zu. Langsam ging ich in mein Zimmer. Ich setzte mich auf meinen Sessel und sah aus dem Fenster. Es war schon dunkel und ich wurde langsam müde. Ich konnte meine Augen nicht mehr offen halten . Doch aus einem unerklärlichen Grund hatte ich das Gefühl ich darf nicht schlafen. Ich spürte eine Spannung in meiner Brust. Ich fing an leise zu weinen. Ich schluchzte nicht. Mir liefen einfach nur die Tränen. Ohne Grund. Ich spürte überhaupt keinen Schmerz, doch trotz allem weinte ich. Ich habe mir keine Gedanken gemacht. Ich bin einfach heulend eingeschlafen.
Yuno? Yuno du musst mir zuhören. Yuno ich will das du machst was ich dir sage . Yuno mach was ich dir sage . Geh und mach es Yuno. Ich habe dir was befohlen. Mach es. Los. Mach es Yuno. Du wirst es nicht bereuen. Wieso machst du es nicht. Mach es Yuno. Du weißt dass du es willst. Yuno yun...
,,Yuno!"
,,Yuno ! Verdammte scheisse Yuno!!!"
,,Nein! Ich will das nicht ich mach das nicht!" , schrie ich. Meine Augen öffneten sich . Ich sah zuerst mal gar nichts, doch langsam verschärfte sich meine Sicht. Meine Freundin Lara stand vor mir und sah mich entsetzt an. ,,Was willst du nicht?" , fragte sie mich mit besorgtem Blick. ,,Eh nichts. War nur ein schlechter Traum." Sie sah mich fragend an. ,, Bist du okay?"
,,Ja., Ja klar. Ehm, wie bist du hier rein gekommen? "
,,Deine Eltern sind grade gegangen und sie haben mir die Tür aufgehalten. Dein Schlüssel ist unten."
,, Und , ehm was machst du hier?"
,, Ich habe mir Sorgen gemacht. Du hast dich nicht mehr gemeldet und naja ich habe den Kontakt zu dir gesucht. Ich hab die auch geschrieben und alles aber ... Ich weiss dass du eh total viele Chats hast und... Du warst lange nicht mehr online."Ich sah sie einfach nur noch an. Ich verstand nicht was sie da redete . Ich sah sie nur noch an und wusste nicht was sie wollte. War sie wirklich da? In meinem Zimmer? Wieso?
Ich verstand nicht. Das alles fühlt sich nicht echt an. Ich träume doch noch. Das kann nicht die Realität sein. Ich sah mich um.
Nein, das kann nicht die Realität sein.
,,Yuno!!"
Ich erschrak. Wieso schreite sie?
Sie sah mich enttäuscht an und ging auf die Tür zu. ,, Was ist nur mit dir passiert, Yuno.." Sie erwartete keine Antwort. Mit diesen Worten ging sie aus dem Haus.