,Man schläft besser, wenn der Traum neben einem liegt.'
Du bist wieder alleine.
Es waren ein paar Tage vergangen. Ich hatte immer noch keine Ahnung warum das alles passierte. Erst machte er mir Hoffnung und dann sowas.
Alles was ich tat, tat ich mit ihm in meinen Gedanken .
Sein Geruch ging mir nicht aus der Nase, seine Stimme nicht aus meinem Kopf.Wir gingen zusammen auf den Umzug. Ich blieb nüchtern, er betrank sich. Den ganzen Tag könnte ich ihn ansehen. Er war einfach die Perfektion eines Menschen. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, wie verliebt ich war.
Schlussendlich kamen wir zusammen.
Ein paar Tage danach ging ich zur Schule und er auch. Ich wusste, er war auf Pep. Ich betrat eines Morgens das Klassenzimmer und sah ihn. Er saß hinten blickte mir kurz in die Augen und sah wieder weg. Ich setze mich hin. Mir war kotzübel und total schwindelig.
,Noch ein paar Stunden und ich habs geschafft.'
Die Schulstunden schienen ewig zu gehen. Er verließ den Raum. War einfach weg.
Ich fragte meine Freundin per Zettel wo er ist.
Im Krankenzimmer.
Plötzlich wurde mir noch mehr übel. Was war los?Zur Pause ging ich zu ihm.
Es ging im schlecht wegen dem Pep. Sein Herz war zu schnell. Langsam fing ich an Panik zu bekommen. ,,Er braucht ein Notarzt.." , hörte ich noch meine Freundin sagen. Ich konnte kaum stehen, alles kreiste um mich umher.
,,Meine Mutter... Ich muss abgeholt werden."Ich war mir eigentlich egal. Hauptsache es ginge ihm gut. Mein Kopf suchte nach einer Lösung, doch mir fiel nichts ein. ,,Wir rufen den Notarzt. Keine Sorge, die Bullen werden nichts erfahren..." , beruhigte mich eine Klassenkameradin. ,Die Bullen sind mir scheiß egal. '
Meine Mutter kam an die Schule. Doch bevor ich entlassen wurde, hatte mich der Schulleiter gebeten, in das Krankenzimmer zu kommen.
Meine Sicht war verschwommen und die Umgebung nahm ich nur noch verzerrt wahr.,,Setzten sie sich." , befahl mir Herr S. Ich saß mich hin und sah fragend in die Runde. ,, Sind sie die Freundin?" ,,J-Ja." ,,Wissen sie was hier los ist?" Ich starrte ihm in die Augen uns schluckte. ,, Nicht ganz." ,,Sie wissen warum es ihm so schlecht geht?" ,, Ehm...'' , fing ich an. Hilflos sah ich ihm in die Augen. ,,Sag es einfach." , sagte er sanft. ,, Wahrscheinlich hat er was gezogen." Ich verstand gar nichts mehr. Die komplette Situation war zuviel für mich. Jeden Moment würde ich in Tränen ausbrechen. ,,Ihnen geht es auch schlecht. Hat es was damit zu tun?" ,Was??'
Sie dachten echt ich hätte auch was genommen.
,,Mir ist einfach schlecht." , sagte ich ehrlich.
,,Und ich kotze gleich." , fuhr ich fort. Hilfesuchend betrachtete ich den Ausgang. Die Stimmen flüsterten leise und es flackerte vor meinen Augen. ,Ich kippe gleich um.'
Irgendwann durfte ich endlich aus dem Raum raus. ,,Darf ich jetzt gehen?" Meine Stimmlage war genervt und traurig zugleich. Ich konnte ihn nicht so sehen. Ich hatte so Angst um ihn.Er wurde von einem Rettungswagen abgeholt. Meine Mutter stand vor dem Tür. ,,Fertig?" ,,Gehen wir." ,antwortete ich ihr.
Im Auto ging der Horror weiter. ,,Es wurde jemand wegen Drogen abgeholt. Sie haben wahrscheinlich Verdacht auf dich."
Ich konnte es nicht weiter unterdrücken. Mir kamen die Tränen. Nicht weil ich in irgendeiner Form Angst hatte vor dem Verdacht, sondern weil ich Angst hatte dass ihm etwas zustoßen würde. ,,Hörst du mir zu? Willst du etwa wieder den Ruf schädigen?"
Für diese Worte könnte ich sie noch heute schlagen. Die Liebe meines Lebens war im Krankenhaus wegen einer Überdosis oder sonst und meiner Mutter ging es nur um ihren bescheuerten Ruf.Damals als ich in der Klapse war hat sie es auch vor jedem geheimgehalten. Ich war ihr scheißegal. Alles war scheißegal, hauptsache der Ruf bleibt unbeschädigt. Wut breitete sich in mir aus. ,Alles meine Schuld.'
Angekommen zuhause schließ ich mich direkt im Bad ein. Schwarze Tupfen tanzten vor meinen Augen rum. Ich wollte erbrechen, würgte solange wie ich konnte, bis meine Rippen schmerzten. Doch es kam nichts. Kraftlos sank ich auf den kalten Boden und sofort kullerten mir wieder Tränen runter. Ich schluchzte leise in mich rein. Ich unterdrückte noch alles, aber sobald meine Mutter auf die Arbeit ging, stürzte ich in mein Bett, drückte mein Gesicht gegen das Kissen und fing an reinzuschreien, zu weinen und zu fluchen. Ich schlug auf die Decke ein. Beruhigte mich wieder, fing an zu heulen. Zitternd trank ich meinen Tee, den mir meine Mutter noch gemacht hat und rief meine Freundin an.
,Was wenn ihm was passiert?'
Diese Frage kreiste mir die ganze Zeit in meinem Kopf rum. Ich würde es nicht ertragen.Ich hörte Sirenen. Irgendwie waren es Halluzinationen. Aber irgendwie waren sie auch echt. Ich konnte es nicht mehr einschätzen, es machte mich einfach wahnsinnig. Zusammengekauert saß ich auf dem Boden und wippte. ,Alles wird gut.'
Ich zwang mich das zu denken. Doch abkaufen konnte ich es nicht.
,Alles wird gut.' Ein weiterer Versuch.
,Alles wird -'Das laute Klingeln an der Tür schreckte mich so ab, dass ich gewaltig zusammenzuckte.
Meine Freundin ist gekommen. Ich erzählte ihr was geschehen ist, sie zeigte Verständnis und beruhigte mich.
Meine Tränen waren getrocknet, ich lag nur noch im Bett und starrte die Decke an. Dann vibrierte mein Handy.
Er schrieb.
