Eigentlich hatte ich noch nicht vor, für immer zu gehen. Ich hab noch soviel zu sagen. Und ich muss noch soviel Dinge erledigen bevor ich gehe. Eigentlich will ich noch nicht gehen. ,Du musst.' Wieso muss ich? Zwinge ich mich selber? Das ist doch alles nicht echt. Es kann nicht echt sein. Aber leider ist es echt. ,Niemand wird dich vermissen.' Wow , danke das weiß ich auch selber.
Die Stimme redet solange auf mich ein dass ich langsam keine andere Möglichkeit mehr sehe. Wie oft habe ich bei der Sache versagt? Es ist, als wenn man mich noch weiterhin quälen will. Keiner wird das je verstehen. Aber das ist okay, ich verstehe mich selbst kaum. Ich habe mich verändert. Ich weiß nicht mehr wer ich bin. Ich weiß auch nicht wer ich früher war. Also, was bringt es noch? Jeden Tag versucht mir jemand zu erklären wer ich wirklich bin. Diese Person existiert ja nicht einmal. Wer bin ich?
,,Was denkst du? '', sagte jemand plötzlich. Ich verstand nicht. Wer spricht da mit mir? Langsam realisierte ich dass ich vor meiner Mutter stand. Ich erschrak kurz. ,,Yuno?'', sagte sie besorgt. ,,Alles okay?'' ,,Ja.'', versuchte ich sicher zu sagen. ,, Also? '' , fragte sie mich . Ich hab absolut keine Ahnung was sie wollte. ,,Yuno? Denkst du echt ich soll das schwarze nehmen ?'' ,,Ehm, keine Ahnung Mum'' Sie sah mich genervt an. ,,Eben warst du noch sicher dass mir das schwarze stehen würde. Was ist nur los mit dir?'' Den letzten Satz hörte ich in letzter Zeit öfters. Ich wünschte ich könnte den auch beantworten aber es ist mir selbst ein Rätsel. ,,Wann hab ich das denn gesagt?'' fragte ich meine Mutter. ,,Gerade eben?? Sag mal ...'' , fluchte sie. Sie war sauer auf mich. Für etwas wofür ich nichts kann. So ist das eben. ,Du bist lächerlich.' , flüsterte mir eine Stimme zu.
Ich ging leise in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir . Ich ließ mich auf mein Bett fallen. Ich hab versucht mir die Tränen zu unterdrücken doch es ging nicht mehr. Ich fing an zu weinen, langsam war ich schon genervt von mir selbst. Warum kann ich nicht einfach so sein wie die anderen. Normal. Ich stand auf und sah in den Spiegel. Schnell wischte ich die Tränen weg. Dann klopfte es an meiner Tür. ,,Wer ist da?''
Die Tür ging auf, doch es stand keiner da. Nach paar mal blinzeln war die Tür doch noch zu. Halluzinationen. Schon wieder. Nichts neues mehr. Ich muss jetzt einfach versuchen zu schlafen.