Sie waren eines Tages einfach da. Sie begrüßten sie als wäre das normal, aber sie sagten ihr nicht sofort wer sie waren. Erst kommentierten sie nur. Sie sagten ihre Meinung. Sie waren nicht bösartig und manchmal sogar angenehm zu hören. Aber sie wurden immer mehr. Sie sprachen alle aufeinmal, stritten sich und schrien. Ihr Kopf schien zu platzen.
Manchmal beleidigten sie sie. Sie sagten ihr, wie schlecht sie war. Nicht gut genug, ungewollt und nutzlos. Sie glaubte das, schließlich lügten sie ja nicht. Sie waren nicht echt, das wusste sie. Aber sie hörten sich so real an, dass sie manchmal daran zweifelte.
Sie fühlte sich einsam. Aber das war sie nicht. Sie war nie alleine, sie hatte ihre Stimmen. Sie waren immer da, nie komplett weg.
Manchmal befahlen sie ihr Dinge. Es fing mit einfachem schneiden und kratzen an und endete mit einem Messer am Hals. Aber warum ? Warum konnten sie sowas kontrollieren? Sie waren doch nicht echt? Wieso hatte etwas Macht über sie, was nicht einmal existiert?
Manchmal wehrte sie sich. Sie wollte das nicht. Aber sie hatte manchmal keine Wahl. Sie musste es machen, sonst würden sie nie still sein. Sie würden nicht aufhören zu reden. Aber sie verlangen immer mehr. Und fast hätten sie gewonnen.
Aber wem sollte sie was davon erzählen? Ihren Eltern vielleicht? Die würden es doch nie nachvollziehen können, egal wie lange sie es ihnen erklären würde. Eigentlich traurig, sie wäre damit alleine. Nur ihre Stimmen waren da. Die Stimmen, die sie langsam aber sicher ins Grab brachten.