Immer Spontan bleiben

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Völlig fertig von den letzten Wochen die ich im Bett verbrachte, beschloss ich mal nach draußen zu gehen. Meine Eltern waren sowieso immer mit sich selbst beschäftigt. Sie hatten "Probleme" sagten sie gestern zu mir. Ich hab gefragt was für welche aber sie gaben keine Antwort. Bei den beiden konnte ich echt nur den Kopf schütteln. Probleme hat meine Mutter sonst eigentlich nur weil sie nie etwas zum Anziehen findet und die Geschäfte schon geschlossen sind. Mein Vater hat kein Problem, er ist eins. Und von meinem Bruder habe ich auch lange nichts mehr gehört. Soll er eben in Offenburg bleiben und mich nicht weiterhin stören. Mir war das Recht.
,,Ich geh weg." , sagte ich zu meiner Mutter. ,, Sei um 20:00 wieder da. Wir kriegen Besuch." Der Besuch war mir egal. Ich wollte das eh nicht mehr, ständig dieses Angeben von den Freunden meiner Mutter. Ich hasse falsche Freundlichkeit. Wenn die Freunde noch ihre ach so anständigen Kinder mitbrachten, ist die Welt für mich 10 mal untergegangen. Ich hasste diese Menschen einfach. Alles Verräter. ,,Vielleicht." , antwortete ich lustlos. ,,Nichts da vielleicht. Sei pünktlich."

Ich knallte einfach die Tür zu und lief los. Draußen setzte ich mich einfach auf eine Treppe. Dann rief L an. Ich zögerte erst, nahm aber doch an. ,, Du lebst ja." , hörte ich ihn sagen. ,,Teilweise." ,, Lass uns gleich treffen okay? Wir haben lange keine Scheiße mehr gebaut. " ,, Komm zur Elli." Wir hatten die Treppe einmal Elli getauft. Wenn man bekifft war kamen einem echt komische Ideen . ,, Gib mir 5 min." L trieb sich so ziemlich sein ganzes Leben lang draußen auf. Immer wenn ich ihn anrief und wir uns trafen war er innerhalb 5-10 min schon da. Dabei wohnte er ziemlich weit entfernt von mir. Bevor er kam sah ich noch schnell in Whatsapp nach. Ich hatte soviele Nachrichten und beantwortete keine einzige von Ihnen. Vielleicht war das unhöflich aber mir war es egal.

Nach genau 5 min tauchte L auf. Wir umarmten uns hastig. ,,Und? Was machen wir?" ,fragte ich gespannt. Er grinste mich an. ,, Komm. Ich kenn eine verlassene Schule. " ,,In der Stadt?" ,fragte ich. Er nickte. ,, Wie kommen wir da rein?" ,,Immer spontan bleiben." ,sagte er bloß und lief schon los. Sein Sprichwort ging einem auf die Nerven. Ich folgte ihm. Langsam ging ich ihm hinterher, aber er war schneller. ,, Beeil dich. Ich will noch einen rauchen."

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