Lucy war etwas stiller geworden. Zu still. Es war wie Urlaub. Sie war einfach weg. Wenn sie was sagte, war es kaum zu verstehen. Ich freute mich aber lieber nicht zu früh. Ich hörte sie jetzt schon solange , ich wusste einfach dass sie wieder kommt. Sie bleibt nie lange weg. Sie ist immer da, immer hinter mir. Sie war meine Schattenseite, vor der ich Angst hatte. Eigentlich hasste ich sie , aber ich mochte sie auch. Aber nicht immer. Sie hasste mich auch, trotzdem half sie mir. Es war so seltsam, ich denke keiner würde mich da verstehen. Auch nicht die, die betroffen sind.
Ich bin genau so geworden, wie ich es niemals sein wollte. Ich hab früher immer stolz gesagt dass ich keinen Alkohol trinke, nicht rauche und sonst keine Drogen nehme. Was ist passiert? War ich wirklich so schlimm geworden ? Und warum?
Hast du mich vermisst?
Oh nein. Sie ist wieder da.
Ich war nie weg. So leicht wirst du mich nicht los. Du kannst dir doch jetzt denken was passiert, oder?
'Was willst du von mir?'
Du gehst jetzt zum Bahnhof.
'Was soll ich da?'
Du weißt es ganz genau.
'Nicht schon wieder.'
Was solls . Dann geh ich eben hin, dachte ich mir.
Angekommen lief ich aufgeregt hin und her. Ich hatte keine Ahnung wieso ich überhaupt da war. 'Was mach ich hier.' Du machst es für mich ja? ,Schwesterherz.' , höhnte eine andere Stimme. Sei leise verdammt. Lucy war gereizt. Ich auch. Ich stand direkt vor den Gleisen und schaute, ob ein Zug kam. Es kam einfach keiner, nur auf den anderen Seiten. Genervt lief ich umher. Meine Fresse. Warum bist du so kompliziert? Gut geh weg. Bringt eh nichts. Lass dich überfahren. ''Nein. Ich will das nicht.' Lass mich nicht alleine. Tu es einfach. Ich halte mich an Versprechen. Du wirst...'Ich will es nicht wissen. '
Ich hatte wieder die Kontrolle. Sie redete auf mich ein, es wäre das Beste für mich. Aber ich hörte ihr nicht zu. Ich lief automatisch Richtig Straße, biegte aber sofort wieder zum Gehweg ein.
