Verfolgt

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Meine Eltern riefen ihre Anwälte an, telefonierten mit meiner Klassenlehrerin und sogar mit dem Rektor um einen Termin auszumachen. Soviel Bemühungen, um nichts. Es war mir eigentlich egal. Sollen die alle machen was sie wollen. Genervt zog ich meine Schuhe an und griff nach meinem Schlüssel. Meine Mutter und mein Vater waren beide zu beschäftigt um das zu merken. ,,Ich geh raus." , sagte ich laut. Sie nickten schnell und konzentrierten sich wieder auf ihre Blätter. ,,Ehm ich komm... irgendwann wieder." , Am besten gar nicht mehr.' Ich ging aus dem Haus und knallte die Tür zu. Es war kalt draussen. Wirklich, sehr kalt. Ich hatte nur eine Leggins und einen Pulli an, aber es war mir egal. Ich lief irgendwo hin, hatte kein festes Ziel. Ich wollte einfach nicht mehr in diesem Haus sitzen. Zitternd lief ich zur Tankstelle und kaufte mir einen Energy Drink. Ich hasste diese Dinger, aber ich hatte vor lange wach zubleiben. Dann lief ich in den Stadtpark, in der Hoffnung da würden sich Leute aufhalten die ich kenne. Ich ging zu unseren Stammplatz und sah schon die ersten Personen. Ich hatte Glück, die meisten kannte ich und mit einigen war ich befreundet. ,,Yuno! Du auch hier?" , sagte ein alter Kumpel. ,,Klar. " ,,Wie gehts Caty?" , fragte er mich. Ich sah nach unten. ,,Digga, die ist tot." , flüsterte ein Typ neben ihm. ,, Mein Beileid. Tut mir echt leid , ich wusste das nicht." , stotterte er. ,,Es geht schon. Keine Sorge." , sagte ich lächelnd. ,,Wer will Alk?" ,fragte ein Mädchen in die Runde. ,Na toll' . Jetzt tranken die noch alle was. Und ich war wie immer die einzige die keinen Schluck machte. ,, Ich hab dich nie trinken sehen." , meinte mein Kumpel. ,,Ja, ich bin nicht wirklich ein Fan von." , gab ich zu. Er nickte. Es war nicht gelogen. Ich mochte Alkohol eigentlich noch nie und hatte nie vor irgendwie besoffen rumzuliegen. ,, Wir haben noch andere Sachen." ,lachte er. ,,Sag das doch gleich." , sagte ich genervt. ,,Heute nicht so dein Tag nh?", bemerkte ein Typ hinter mir. Ich drehte mich um. ,,Ich kenn dich doch." , stellte ich fest. ,,Ich dich auch." ,,Waren wir nicht zusammen in der Grundschule?" ,fragte er mich. ,,Da haben sich 2 gesucht und gefunden." Mein Kumpel lachte sich den Arsch ab, aber ich sah ihn ernst an. ,, Ja alsob. Sag einfach ob du was zum rauchen hast oder nicht." ,, Natürlich hab ich das. " Er stand auf und lief zum Rucksack. ,,Hab sogar schon gebaut." Lächelnd nahm er den J in die Hand und hob ihn in die Luft. Ich nahm ihn einfach aus seiner Hand und holte mein Feuer raus. ,,Du bist ziemlich frech. Du weißt doch wer baut der.." Ich zündete ihn schon an bevor er zuende reden konnte. Alle lachten ihn aus. ,,Genau so macht mans haha. " , sagte ein anderes Mädchen.

Nachdem ich geraucht hatte wartete ich noch bis ich nicht mehr ganz so dicht war. Nach einer Zeit verging das Gefühl . Es war schon längst dunkel geworden und ich beschloss einfach nach Hause zu laufen. Ich sah auf mein viel zu helles Handy . L hatte mir irgendwas geschrieben aber ich ignoriere es. Ich ging einfach die Straße runter. Ein Knacksen, direkt hinter mir. Ich drehte mich um. Es war niemand zu sehen deshalb lief ich einfach weiter. Nach 3 Schritten hörte ich es wieder. Ich fing an mir ein bisschen Sorgen zu machen, weshalb ich mein Tempo verschnellerte. Dann hörte ich es: Laute Schritte. Irgendjemand verfolgt mich. Ich drehte mich um und sah ihn: Ein Fremder Mann geschätzt 30 Jahre alt. Er sah mir direkt in die Augen. ,,Willst du was Schönes sehen?" , fragte er mich. Er kam näher und näher und wollte schon nach meiner Hand greifen aber ich war schneller. Ich rannte so schnell ich konnte und sah mich verzweifelt um. Diese Stadt war ein Kaff und keine Menschenseele war auf der Straße. Nicht einfmal ein Auto fuhr vorbei. Es war nur ich und dieser Fremder da. Also rannte ich einfach so schnell ich konnte und sah nicht nach hinten. ,,Du kannst nicht von mir weglaufen!" Ich machte einen großen Fehler und sah doch nach hinten. Er war wirklich schnell. War das überhaupt noch die Realität? Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken und rannte wieder weiter. Er war dicht hinter mir und griff immer wieder nach meiner Hand. Ich verschnellerte mich wieder ein Stück und er mit mir. Seine Hand strich an meiner Schulter vorbei, aber zum Glück hatte er es nicht geschafft mich umzustoßen. Ich kriegte fast keine Luft mehr, aber ich schaffte es die Hausrür direkt vor seiner Nase abzuschließen. Ich rannte schnell ins Bad und schloß ab. Dann beruhigte ich mich und sah aus dem Fenster. Er stand immer noch da. Ich fing an Panik zu bekommen. Toll, jetzt wusste noch irgendsoein Irrer wo ich wohnte.

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