,Warum hat er das gemacht?' ,fragte mein betrunkenes Ich. ,Er mag mich doch nicht?'
Mitleid. Schade, dass es nicht geklappt hat.
Lucy hörte sich an, als stände sie direkt hinter mir. Aber als ich mich umdrehte, sah ich nur ihn.
Ich "lief" die Straße entlang, mit meinem Cousin an der Seite. ,,Müssen wir nach Hause? Umbedingt?" ,,Ja jetzt komm." ,gab er genervt von sich. Das Bier hat er mir auch nur gekauft weil ich ihn förmlich dazu gezwungen hatte. Keine Ahnung, es schmeckte zwar einfach scheiße aber wenigstens betäubte ich mich einbisschen.
Angekommen holte ich meinen Schlüssel raus und versuchte mein Glück, die blöde Haustür zu öffnen. ,,Ohh Yuno. " Ungeduldig stampfte mein Cousin rum und verdrehte seine Augen. Ich konnte mir mein Gekicher nicht unterdrücken. ,,Deck mich." , lallte ich ihm zu. Er nickte.
Mein Cousin, nennen wir ihn Thomas, wusste was jetzt kam. Er musste meine Eltern und die Gäste ablenken. Mein Vater hatte nämlich Geburtstag. Solange er das tat, würde ich schnell ins Bad huschen und den Gestank von Alkohol verdecken. Er war eine große Hilfe, immer dann wenn ich etwas ins Haus reinschmuggeln wollte, oder einfach betrunken war und wenn ich geraucht hatte.
Es klappte. Ich rannte ins Bad schloss mich ein. Mein Blick schweifte über den offenen Badezimmer Schrank und ich entdeckte meine Klingen. Ich zerfiel einen Moment in Starre. Einen Moment lang konnte ich nichts fühlen, denken oder sonst etwas tun. In meinem Kopf schwirrte ein großes Fragezeichen rum.
,Was nun?'Ich hatte es gelassen. Es würde mir nichts bringen mich wieder zu verletzen. Also machte ich mich frisch und zwang mich ins Wohnzimmer. Auf dem Flur hörte ich schon an seiner Stimme den Alkoholpegel, den mein Vater erreicht hatte. Noch ein bisschen und er würde eine Vergiftung erleiden. Pech.
,,Y-Yuno! Meine Tochter!" Seine Augen rollten hin und her, er versuchte an einem Tisch Halt zu kriegen. Kurz fiel sein Blick auf die Uhr. ,,D- Du warst lang weg. Es ist ja schon 00:17!" Ich nickte einfach. Er schlang seine Arme um meinen Hals, so dass ich fast keine Luft mehr bekam. Ich erwiderte seine Umarmung nicht, einfach aus Prinzip. Nach einer halben Ewigkeit ließ er mich endlich los und ich flüchtete in mein Zimmer.
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