EINS

1.9K 64 2
                                    


Aida Kozar, die Tochter des berühmten Geschäftsmannes, Ibrahim Kozar, verlässt auch letzte Nacht den Club ‚Tropico' mit einem fremden Mann. Ein neuer Geliebter oder doch endlich etwas Ernstes? Quellen verraten uns, dass es wieder nur einer der vielen Männer war, die Aida so sehr anzieht...und so weiter und so fort.", las meine Mutter vor. Ich hielt mich am Kopf und trank eine Schmerztablette mit reichlich Wasser. „Was soll man dazu noch sagen? Was ist das für ein Verhalten, das du an den Tag legst. Haben wir dich so erzogen?", sprach meine Mutter zu mir. „Majko (Mutter), bitte verschon mich damit.", nörgelte ich sie an. „Aida so geht das nicht. Wir reden auf jeden Fall, wenn dein Vater nach Hause kommt.", waren ihre letzten Worte, ehe sie das Esszimmer verließ. Ich stieß nur ein „Boah" aus, schnappte mir mein Handy und begab mich zurück auf mein Zimmer. Ich legte mich in mein großes Bett, schaltete den TV an und zappte durch die Kanäle, ehe ich mich dazu entschied eine DVD in den DVD-Player einzulegen und mir einen Film anzusehen.

Mein hauptsächliches Interesse widmete ich meinem Handy. Eine Freundin von mir fragte mich, wie der Junge von gestern Abend im Bett war. Ohne groß darüber nachzudenken, log ich sie wie sonst auch immer an und schrieb, dass er sehr gut im Bett war. Albulena, die anständige aus unserer Gruppe, schrieb mir, ob ich Kopfschmerzen habe und wann ich zu Hause war. Sie wusste als einzige, wie ich wirklich bin und dass keiner der Jungs, mit denen ich die Clubs verlasse auch nur im Geringsten etwas von meinem Körper zu sehen bekommt. Ehe ich ihr antworten konnte, rief sie mich an.

„Warum erzählst du Nihan, dass du dich von dem Jungen von gestern flachlegen lassen hast?"

„Schatz bitte beruhige dich. So gehört man eben dazu."

„Du musst nicht dazugehören. Irgendwann wirst du mir den ganzen lügen konfrontiert und was dann? Was machst du dann?"

„Irgendwann gehören die Mädchen einfach nicht mehr zu meinem Freundeskreis und dann muss ich mich auch nicht mehr rechtfertigen."

„Und Kopfschmerzen?"

„Und das wie. Ich habe gestern, wie jedes Wochenende übertrieben. Mama kam schon mit der Zeitung zu mir in die Küche und hat daraus vorgelesen. Was juckt es die Leser, was ich mache ganz ehrlich. Es gibt viel wichtigere Personen als mich."

„Schatz dein Vater ist in einigen Ländern sehr berühmt. Er ist ständig in den Medien und wird auch sehr oft mit der Presse konfrontiert, da interessiert die Presse jeder kleine Fehler, den irgendjemand aus seiner Familie begeht."

„Die sollten sich mal um andere Angelegenheiten kümmern. Ich mein zum Beispiel die Hochzeit von meinem Bruder Amar. Es ist doch viel wichtiger, welche Leute eingeladen sind und wie die Vorbereitungen laufen, anstatt was ich am Wochenende mache."

„Aida bitte, du siehst das alles zu locker. Irgendwann willst du doch auch heiraten. Was dann?"

„Ich heirate einen der mich so akzeptiert wie ich bin, oder ich heirate gar nicht. Ganz einfach."

„Wenn du meinst."

„Albulena als ob ich mich jemals verliebe und heiraten werde."

„Man weiß nie."

„Ich weiß es."

„Wie kommst du darauf? Jeder heiratet die Person, die er liebt."

„Hahah, nicht jeder. Ist jetzt auch egal. Ich schlaf jetzt noch eine runde. Bis dann."

„Bis dann."

Ich legte mein Handy unter mein Kissen. Drückte den Film auf Pause und schloss meine Augen. Keine fünf Minuten später, war ich auch schon am Schlafen.

Kampf zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt