„Was hat sie? Wieso hast du es mir nicht gesagt?", hörte ich eine Dumpfe, aber laute Stimme. „Bitte Mahir geh weg, bevor sie wieder zu sich kommt.", entgegnete Amna. „Ihr seid mit ihr in meinem Haus. Ich bleibe hier.", presste er über seine Lippen. „Ahh.", stöhnte ich vor Schmerzen kam aber langsam oder sicher zu mir. Ich richtete mich auf und wollte gehen. „Wohin?", fragte er mich. „In die Hölle, in die du mich geschickt hast.", sagte ich und stand auf. Auch wenn mir schwindelig war, musste ich weg von hier. „Aida bitte bleib liegen, du weiß was der Arzt gesagt hat.", mischte sich Amna ein. Ich drehte mich um und blickte sie an. Sie verstummte sofort, weil sie meinen Blick perfekt deuten konnte. Ich lief die Stufen runter und verließ ohne auch noch ein Wort zu sagen das Haus von Mahir. Ohne mich noch einmal umzudrehen lief ich zügig nach Hause. Dort angekommen, nahm ich Wasser zu mir, ging anschließend duschen und schmiss mich nur noch in mein Bett. Ich dachte an Mahir und daran, dass er verheiratet war und schon kamen mir die Tränen hoch. Ich weinte mir die Augen aus und legte die Decke über meinen Kopf. Ich weinte und weinte. Irgendwie konnte ich mich nicht beruhigen. Immer und immer wieder kamen mir unsere gemeinsame Zeit und dann die Tatsache, dass er jetzt verheiratet ist, in den Kopf. Irgendwann heulte ich so stark, dass ich gar nicht bemerkte, wie erschöpft ich einschlief.
...
„Frühstück ist fertig, kommst du mit essen?", fragte mich Amna. Ich schaute sie schweigend an und drehte mich wieder weg. „Willst du mich jetzt boykottieren und nicht mehr mit mir sprechen?", fragte sie mich und ich antwortete wieder nicht. „Ich habe keinen Appetit.", erwiderte ich kalt und deckte mich erneut über meinen Kopf zu. Sie verließ das Zimmer und genau in diesem Moment klingelte mein Handy.
„Ljubavi."
„Emir, was willst du?"
„Heirate mich."
„Emire, wie oft no...", ich schwieg und sagte nichts weiter.
„Willst du mich heiraten?"
Genervt legte ich auf und legte mein Handy weg. Kaum hatte ich es abgelegt, klingelte es wieder.
„Boah Emir, ich will dich nicht heiraten."
„Wer ist Emir?"
Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper. Ich erstarrte und meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich gab einen Schluchzer von mir ehe ich ihm antwortete.
„Niemand."
„Sag es mir Aida."
„Nein, was willst du?"
„Können wir reden?"
„Ich denke, dass gestern Abend alles gesagt hat."
„Nein, ich will mit dir reden."
Ich schwieg und sagte nichts.
„Ich warte um 21 Uhr am Fluss auf dich. Ob du kommst oder nicht bleibt dir überlassen."
Ich weinte und legte auf. Ich drückte meine Hand gegen meinen Mund, damit man mich nicht mehr weinen hört, doch die Tränen flossen einfach so weiter. Mein Herz schmerzte, aber nicht so wie die Tage vorher, sondern anders. Es war Liebesschmerz. Mein Herz war gebrochen und niemand könnte es je wieder heilen lassen. Amna kam kurze Zeit später mit einem Tablett ins Zimmer und legte es auf meinem Nachttisch ab. „Ich werde das nicht essen.", sagte ich ihr. „Bitte sei nicht so kalt zu mir.", entgegnete sie. „Du bittest mich nicht kalt zu dir zu sein? Dein Ernst? Du hast kein Recht mich um irgendetwas zu bitten.", griff ich sie an. „Ich konnte es dir nicht sagen.", „WIESO KONNTEST DU ES MIR NICHT SAGEN? WIESO? ICH DACHTE DU WEIß WIE SEHR ICH IHN LIEBE, WIESO KONNTEST DU MIR NICHT SAGEN, DASS ER VERHEIRATET IST. DU HÄTTEST MICH WARNEN KÖNNEN. ICH DACHTE, DASS DIR MEIN WOHLBEFINDEN WICHTIG IST, DOCH ANSCHEINEND IST DIES NICHT DER FALL.", schrie ich sie an. „Es tut mir doch leid.", entschuldigte sie sich. „NEIN. ENTSCHULDIGE DICH NICHT, DAMIT MACHST DU ES AUCH NICHT BESSER. DU HÄTTEST MICH VORBEREITEN KÖNNEN, DU HÄTTEST MICH WARNEN KÖNNEN. DU ALS MEINE COUSINE, ALS MEINE BESTE FREUNDIN HÄTTEST AN MICH DENKEN MÜSSEN. DU HÄTTEST SAGEN MÜSSEN, DASS ICH IN DEUTSCHLAND BLEIBEN SOLL, WEIL MEIN MAHIR NICHT MEHR MEIN MAHIR IST, SONDERN EINER ANDEREN GEHÖRT UND JETZT BALD AUCH VATER WIRD." Sie schaute mich undefinierbar an. „Dass er Vater wird wusste ich nicht. Aber er hat an dem Tag geheiratet, als auch Amar geheiratet hat. Mehr weiß ich nicht, ich konnte es dir nicht sagen. Ich wollte dich nicht verletzten bitte, du musst das verstehen.", ich schüttelte meinen Kopf. „Gestern von seiner Ehe zu erfahren hat mich mehr verletzt. Du hättest es mir sagen müssen, ich wäre zu Hause geblieben. Ich hätte alles zu Hause verarbeitet und nicht hier wo mich alles an ihn und an mich erinnert. Er hat uns zerstört. Auch wenn ich alles kaputt gemacht habe, er hat uns zerstört.", ich weinte wie ein kleines Baby. Ich wollte es einfach nicht wahr haben, ich konnte das alles nicht verarbeiten. Lieber Gott, bitte gebe mir Kraft. „Ich kann nicht mehr, ich verbrenne innerlich noch mehr als vorher. Ich werde wieder nach Hause gehen, sonst sterbe ich hier.", entschlossen nahm ich mein Handy in die Hand und wählte die Nummer meines Vaters.
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Kampf zwischen Herz und Verstand
RomanceKampf zwischen Herz und Verstand „Aida bitte, du siehst das alles zu locker. Irgendwann willst du doch auch heiraten. Was dann?" „Ich heirate einen der mich so akzeptiert wie ich bin, oder ich heirate gar nicht. Ganz einfach." „Wenn du meinst." „Alb...