DREIZEHN

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„Gib doch nach du Sturkopf.", sagte Amna nun zum gefühlten hundertsten Mal. „Nein, ist mir egal. Ich gebe nicht nach.", entgegnete ich. „Wieso nicht? Was hast du zu verlieren?", fragte sie.  „Sta te briga (was geht dich das an)", ich war wütend und sie machte meine Laune nicht gerade besser. „Mach doch was du willst Kozo jedna (du Ziege)", sie streckte mir die Zunge raus und verließ das Zimmer. Wütend stand ich auf, verließ auch das Zimmer und machte mich auf den Weg nach draußen. Eine Woche hatte ich ihm weder geantwortet noch geschrieben, weil ich verletzt war. Waren die anderen wirklich so viel wichtiger als ich? Diese Frage stellte ich mir immer und immer wieder, doch eine Antwort darauf fand ich nicht. Ich lief durch die Gegend und landete wieder am Fluss. Immer und immer wieder aufs Neue zog es mich hierhin. Ich setzte mich ins Gras, es war spät am Abend und wenn Oma und Tante zu Hause wären, hätten sie mich wahrscheinlich umgebracht dafür, dass ich so spät alleine raus gegangen bin, aber auch wenn sie da gewesen wären, wäre ich rausgegangen, weil mich mein Zimmer einengte. Es schnürte mir die Luft zum Atmen ab. Es wurde langsam frisch, jedoch gedenke ich nicht nach Hause zu gehen, bis ich mich endlich wieder frei fühle. „Ich wusste, dass du früher oder später hier auftauchen wirst.", meinen Körper durchfuhr eine Gänsehaut. Ein Schauder überkam mich. Er legte mir seine Jacke um und setzte sich neben mich. Ich wollte gerade aufstehen, als er mich an meinem Handgelenk festhielt und zu sich hin zog. „Bleib hier. Was fällt dir ein mich eine Woche zu ignorieren? Ich bin verrückt geworden. Willst du mir das so heimzahlen? Meine Familie war da, ich konnte nicht weg.", er wurde etwas lauter. „Ist dir deine Familie nun so viel wichtiger als ich? Ich dachte du liebst mich, ich dachte wir wollen uns treffen, ich dachte, dass du jeden Moment den du auch nur mit mir verbringen kannst, verbringen möchtest.", ich meckerte ihn genauso an wie er mich.  „Natürlich bist du mir wichtig, soll ich nur wegen eines Treffens meiner Familie den Rücken zukehren? Ich liebe dich ja, aber ich kann meine Mutter nicht alleine lassen. Sie braucht meine Hilfe, wenn so viele Menschen zu uns kommen.", erwiderte er. „Ich hasse dich Mahir, ich hasse dich. Ich habe so viel für den Tag geplant, dann sagst du so plötzlich ab. Meine kompletten Pläne und Erwartungen sind einfach geplatzt. Weiß du wie ich mich gefühlt habe? Weiß du es? Kannst du dich in mich hineinversetzten. Ich habe noch nie geliebt. Ich war noch nie in einer Beziehung hatte noch nie einen festen Freund und dann baue ich mir so viel auf, habe so große Hoffnungen und dann kommt sowas.", Tränen liefen meine Wange entlang und verschleierten meine Sicht. Er nahm meinen Kopf zwischen seine Hände und blickte mir tief in die Augen. „Es tut mir leid, aber ich konnte nichts dagegen machen.", flüsterte er und berührte mit seiner Nasenspitze meine. „Ich hasse dich Mahir.", widerholte ich immer und immer wieder. „Psst.", flüsterte er erneut und legte seine Lippen auf meine. Ich blieb Stur und wollte nicht weich werden, doch als er merkte, dass ich mich nicht regte und den Kuss nicht erwidern wollte, grinste er und ließ mich dadurch so erweichen, dass ich im Endeffekt den Kuss doch erwiderte. „Ich wusste, dass du mich liebst.", entgegnete er selbstsicher und schloss mich in seine Arme. „Du hast mich so enttäuscht gehabt. So unnormal enttäuscht.", er strich über meinen Kopf und küsste diesen. Allein durch seine Anwesenheit beruhigte ich mich. Erneut brach meine Fassade. Erneut ließ ich mich fallen.

„Komm steh auf, es ist kalt.", sagte Mahir. „Ich möchte nicht weg von dir.", flüsterte ich gegen seine Brust. „Wenn wir erst einmal verheiratet sind, dann werde ich dir auf die Nerven gehen.", erwiderte er lachend. „Wer sagt denn, dass ich dich heiraten möchte?", fragte ich ihn. „Na, deine Augen Baby.", entgegnete er selbstsicher. „Ich möchte gar nicht heiraten.", gestand ich ihm. „Und wie sollen wir dann Kinder bekommen?", er bewegte seine Augenbrauen nach oben und nach unten und grinste mich spitzbübisch an. „Na weiß du Liebling, man kann Kinder zeugen auch ohne verheiratet zu sein.", seine Augen weiteten sich, er lachte und kitzelte mich. „Hör auf.", sagte ich schweratmend. „Sag, dass du mich liebst und dann hör ich auf.", er kitzelte mich weiter und mit blieb schon fast die Luft weg. „Oke, Oke hahahah, ich liebe dich, ich liebe dich Mahir hörst du.", abrupt stoppte er und stand auf. Er ergriff meine Hand und half mir hoch. „Und jetzt? Ich möchte noch nicht nach Hause.", motzte ich. „Es gehört sich nicht für so hübsche Mädchen, abends alleine rumzulaufen.", er kam mir näher und legte seine Stirn auf meine. „Na ich bin doch nicht alleine, ich habe doch dich mein Liebling.", konterte ich. Er löste sich von mir und legte einen Arm um meine Schulter. So gingen wir noch eine Weile spazieren, bis wir in der Nähe meines Hauses waren. „So jetzt ist es Zeit sich zu trennen.", flüsterte er mir ins Ohr. „Und wenn ich dich nicht loslasse, was machst du dann?", fragte ich ihn. „Na, dann muss ich dich wohl mitnehmen.", antwortete er. „Na worauf wartest du, nimm mich mit, bevor mich jemand anderes nimmt.", ärgerte ich ihn. „Deinen Namen hat ALLAH neben meinen geschrieben. Egal wo, du bist mein und ich bin dein. Wir gehören einfach zusammen und was ALLAH zusammengeführt hat sollte man bekannter weise nicht trennen.", flüsterte er und verpasste mir eine enorme Gänsehaut. Ich kicherte, löste mich aus seinem Griff und rannte weg. Im rennen schrie ich: „Schreib mir sobald du zu Hause bist." Er winkte mir nur noch hinterher und schon sah ich ihn auch nicht mehr, da ich am Haus war. Amna machte mir die Tür auf und umarmte mich mit einem Grinsen. „Ich wusste, dass du nachgibst. Ich wusste es.", sagte sie. „Wie?", fragte ich. „Ich habe ihm geschrieben wo du bist und wie es aussieht ist er dorthin gekommen. Er liebt dich genauso wie du ihn liebst.", ich drückte Amna noch näher an mich. „Ja, ich liebe ihn. Oh ja wie sehr ich ihn liebe Amna."

Kampf zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt