DREI

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DREI

Um sechs Uhr klingelte mein Wecker, schnell weckte ich Amna, wir machten uns fertig und schlichen uns aus dem Haus. Heute heißt es Shopping time für mich und meine Cousine und natürlich bezahlt das mein Papi.

Wir stiegen ins Taxi und Amna sagte die Adresse. „Joj, ich habe das noch nie gemacht.", beichtete sie mir. „De ne zezaj? Was anderes kann man hier doch nicht machen, wenn man den ganzen Tag zu Hause eingesperrt ist. (Mach kein Spaß?)", sagte ich entsetzt. „Ich bin so etwas nicht gewohnt Aida. Wir leben bescheiden, deswegen habe ich der Heirat auch zugestimmt.", ich schüttelte meinen Kopf. „Ich kann es immer noch nicht fassen. Kako si glupa. Wieso stimmst du dem zu? Du liebst ihn nicht einmal. Kako se mozes udat za osobu, koju ne volis? To mi nikako ne ulazi u glavu. (Wie dumm du bist. Wie kannst du eine Person heiraten, die du nicht liebst. Das geht gar nicht in meinen Kopf rein.)", sie zuckte nur mit ihren Schultern. „Naja vergessen wir das für heute. Wir gehen einkaufen und lassen für heute alles hinter uns.", sie lächelte und nickte.

Vidim da si danas vise raspolozna, nego neku noc. (Ich sehe, dass du heute viel glücklicher bist, als neulich Abend.)", ich schaute mir den Taxifahrer genauer an und musste feststellen, dass es der gleiche ist, der mich auch vom Flughafen abgeholt hat. „To ti se samo cini. (Das kommt dir nur so vor.)", entgegnete ich und widmete meine Aufmerksamkeit voll und ganz Amna.

...

Was soll ich damit Aida?", fragte sie mich. „Du heiratest, da brauchst du sowas.", entgegnete ich, zwinkerte ihr zu und zwängte sie mit der Unterwäsche, die ich für sie ausgesucht hatte, in die Kabine. „Ti nisi normalna. (Du bist nicht normal)", sagte sie lachend. „Wenn ich normal wäre, dann wäre ich langweilig mein Herzblatt.", ich lachte zurück und gab zu jedem Teil, welches sie anzog, mein Kommentar. Als wir in diesem Laden fertig waren, verließen wir diesen mit 2 vollen tüten. Naja besser gesagt Amna verließ den Laden mit zwei vollen Tüten. „Ich gebe dir das Geld irgendwann zurück.", sagte sie. „Das will ich nicht mehr hören. Ich möchte dich nur bisschen neu einkleiden. Schließlich ziehst du zu mir in die Stadt.", sie lachte und umarmte mich.

Wir liefen von laden zu laden, bis wir hunger bekamen. Wir setzten uns in ein Restaurant und aßen dort gemeinsam. „Amna ich rede mit Dedo, wenn du nicht heiraten möchtest.", schlug ich ihr vor, während ich an meiner Fanta nippte. „Nein Aida, wirklich. Ich habe mich damit abgefunden und dabei soll es bleiben.", ich nickte und wir schwiegen für einen Moment. „Wir haben so viel eingekauft und in zwei Stunden kommt unser Taxifahrer. Was hältst du davon, wenn wir noch Schuhe und Schmuck kaufen gehen. Und dann fliegen wir in einigen Monaten nach Istanbul, um uns Kleider für die Hochzeit und den Polterabend von meinem Bruder zu kaufen.", sie bejahte und wir gingen Schuhe kaufen. Wir kauften uns Ballerinas, hohe Schuhe, flache Schuhe etc.

Gegen 18 Uhr, warteten wir auf unseren Taxisten, luden unsere Tüten in das Taxi und ließen uns nach Hause fahren.

Jeste li vas dvije poludjele. Citav dan vas nema. Nikome niste nista rekli, sve ste zapostavile i otisle u provod. Kako vas nije sramota. Od Aide nista drugo nisam ni ocekivala, ali ovako nesto se od tebe nisam nadala. Stvarno si me iznevjerila. (Seid ihr zwei durchgedreht. Den ganzen Tag seid ihr schon nicht zu Hause. Ihr habt niemandem etwas gesagt, habt alles stehen und liegen lassen und seid euch vergnügen gegangen. Schämt ihr euch nicht. Von Aida habe ich nichts anderes erwartet, aber von dir mein Kind nicht. Du hast mich wirklich enttäuscht.)", schimpfte meine Tante uns beide aus. „Snaho pusti nase dvije princeze na miru. Ja sam sa Aidom pricao, i odobrio joj, da izade danas sa Amnom. (Schwiegertochter lass unsere zwei Prinzessinen in Ruhe. Ich habe mit Aida gesprochen und ihr erlaubt heute mit Amna auszugehen)", mischte sich nun mein Opa ein und zwinkerte mir zu. Ja, ich hatte mit ihm gesprochen und alles mit ihm geklärt. Ich wollte nicht gehen, ohne irgendjemandem Bescheid gegeben zu haben. „Ali Babo, to je sramota. (Aber Papa das gehört sich nicht.)", widersprach meine Tante, Opa hob nur die Hand und begab sich ins Wohnzimmer. Amna und ich grinsten uns an und sprinteten in unser Zimmer, wir sortierten die vielen Klamotten und setzten uns erschöpft auf unsere Betten. „Hast du wirklich mit Opa gesprochen?", wollte Amna wissen. „Natürlich ich gehe doch nicht ohne seine Erlaubnis in die Stadt.", ich lachte und legte mich hin. „Was hast du ihm gesagt? Er hätte uns nie im Leben alleine gehen gelassen.", da ich im liegen nicht reden konnte, richtete ich mich erneut auf. „Ich habe ihm gesagt, dass ich dich neu einkleiden möchte für deine Hochzeit und das Leben danach. Außerdem habe ich ihm gesagt, dass ich etwas die Stadt kennenlernen möchte und so weiter.", sie lachte nur und schüttelte fassungslos ihren Kopf.

Kampf zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt