„Lassen wir die beiden Mal alleine.", entgegnete Vedad und schaute zu mir und Mahir. „Warte, warte, wieso lachst du?", fragte ich ihn bevor er ging. „Weil du mein Herzblatt, noch nie so ein Leuchten in den Augen gehabt hast wie jetzt. Ich freue mich für dich.", er zwinkerte mir zu, nahm Amnas Hand in seine und ließ uns beide alleine. Mahir kam sofort auf mich zu, legte seine Stirn auf meine und schloss seine Augen. Ich tat es ihm gleich und genoss das Gefühl, welches mir seine Nähe brachte. „Ich möchte dich meiner Mutter vorstellen.", sagte er. „Was?", entgegnete ich geschockt. „Ich habe ihr von dir erzählt und sie will dich kennenlernen.", erklärte er mir. „Mahir das geht doch gar nicht. Ich bin darauf nicht vorbereitet.", entgegnete ich. „Doch, komm sie wartet dort hinten auf dich.", ich weitete meine Augen, das kann doch nicht sein Ernst sein, oder etwa doch? Er zog an meiner Hand und führte mich einen engen Weg entlang und wer wartete dort auf uns, die Mutter von Mahir. Die Frau kam mir bekannt vor. Ich kannte sie irgendwoher. Ich lief auf sie zu und reichte ihr meine Hand, sie nahm sie entgegen, doch schaute mich mit einem genau so verwirrten Blick an, wie ich sie angesehen hatte. „Mein Kind, deine Augen...", fing sie an, doch unterbrach sich selber. Ich schaute verwirrt zu Mahir und dann wieder zu ihr. „Ich werde diese Augen nie vergessen.", beendete sie ihren Satz. Als ich zum zweiten Mal ihre Stimme hörte, machte es bei mir Klick. Die Frau, die mich von meinen Ängsten befreit hat, stand mir gerade gegenüber. Ihr Blick veränderte sich und sie schaute verängstigt ihren Sohn an. „Majko, ona ce postat tvoja snaha (Mutter, sie wird deine Schwiegertochter werden)", brach Mahir nun die unangenehme Stille. „Daj Boze.", entgegnete sie und nahm meinen Kopf in ihre Hände. Sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Pass auf dich auf mein Kind.", flüsterte sie mir ins Ohr. Wie auch damals klang ihre Stimme leidvoll. Etwas verbarg diese Frau mir, etwas wollte sie mir schon damals nicht sagen und jetzt erstrecht nicht. Wir unterhielten uns kurz mit ihr, bis sie uns beide wieder alleine ließ. Im vorbeigehen sagte sie Mahir: „SIE ist DAS Mädchen."
Ich schaute sie verwirrt an und wusste nicht was sie meinte. Mahirs Augen weiteten sich. Er sagte nichts, sondern schaute mir nur mit großen Augen an. „Was hast du Ljubavi (Schatz)?", wollte ich nun endlich wissen. „Nichts, komm lass uns etwas spazieren gehen.", ich beließ es dabei und fragte nicht weiter nach. Er nahm meine Hand in seine und so liefen wir erst einmal stillschweigend durchs Dorf. „Ich liebe dich Aida.", kam es plötzlich über seine Lippen. „Ich liebe dich auch, aber Mahir wie kommt es, dass deine Mutter auch deutsch spricht und in Deutschland war, ich dachte nur du hast dort studiert?", fragte ich ihn. „Sie wollte mich nicht alleine nach Deutschland schickte, deswegen flog sie mit mir dahin und flog auch immer wieder zurück nach Montenegro. Sie Beschäftigte sich dort mit ihrer Gabe und ich ging meinem Studium und meinem Nebenjob nach. Als ich fertig war mit meinem Studium, flogen wir wieder zurück, weil das hier eben unsere Heimat ist und wir wollen hier nicht weg.", erklärte mir Mahir.
...
„Komm beeil dich Aida, Vedad ist gleich da, wir müssen dann auch schon losfahren.", rief Amna mir hektisch zu. „Komm mal runter, ich brauch noch ein bisschen bis ich fertig bin und Mahir ist auch noch nicht da, also beruhige dich du machst mich auch schon ganz hibbelig.", entgegnete ich. „Mahir kommt mit? Ich dachte er fährt hinterher.", hinterfragte Amna. „Ja sollte er auch, aber Vedad meinte zu ihm, dass er mit uns fahren soll.", erklärte ich ihr. Sie nickte und setzte sich auf ihr Bett. Sie bliebt ruhig, sodass ich mich ohne Probleme anziehen konnte. Als ich damit fertig war, begab ich mich mit Amna ins Wohnzimmer. Ich dachte an Mahir und wie schön der Tag mit ihm nur werden würde, ich hatte alles perfekt geplant und nichts und niemand könnte mir den Tag heute vermiesen. „Hey Aida, wo bist du denn gelandet? Dein Handy klingelt ununterbrochen, geh doch mal ran.", weckte mich Amna aus meinen Gedanken. Ich nahm mein Handy und sah, dass Mahir versucht hatte mich anzurufen. Ich wählte seine Nummer, als sein Name erneut auf meinem Bildschirm erschien, schnell hob ich ab, weil ich nicht einschätzen konnte, ob er wütend darüber ist, dass ich nicht sofort ran gegangen bin oder nicht.
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Kampf zwischen Herz und Verstand
RomansaKampf zwischen Herz und Verstand „Aida bitte, du siehst das alles zu locker. Irgendwann willst du doch auch heiraten. Was dann?" „Ich heirate einen der mich so akzeptiert wie ich bin, oder ich heirate gar nicht. Ganz einfach." „Wenn du meinst." „Alb...