Er kam auf uns zu und stellte sich neben mich. Er zog mich an der Hüfte zu sich, sodass unsere beiden Hüften sich berührten. Emirs Kiefer spannte sich an und ich wusste nicht, wie ich handeln soll. Emir ballte seine Hände zu Fäusten, kehrte sich um und verließ das Nebenzimmer. Ich drückte Mahir mit voller Kraft von mir weg und widmete mich dem Baby. „Danke hätte auch gereicht.", meckerte Mahir. „Wer ist dieser Idiot überhaupt?", wollte er wissen. „Geht dich nichts an. Du kannst ihm direkt hinterher und aus diesem Raum verschwinden.", sagte ich zu ihm. „Und wenn nicht? Du solltest lieber froh sein, ohne mich hättest du es niemals geschafft von diesem Idioten wegzukommen.", ich schaute ihn an. „Bitte was? Ich kann sehr wohl sehr gut auf mich aufpassen nur damit du Bescheid weiß. Ich benötige keinen Beschützer. Ich bin mein eigener Beschützer und ich möchte dich nicht mehr sehen, geh einfach weg.", er trat an mich ran. Er kam mir so nah, dass nur weniger Zentimeter uns trennten. Er schaute mir tief in die Augen. „Es ist schon komisch, wenn dich jemand ständig ignoriert, dir blöd kommt, sich von jetzt auf gleich verändert und dir keine Aufmerksamkeit schenkt.", er flüsterte das alles. Sein Blick intensivierte sich. Ich wollte ihm ausweichen, doch ich konnte mich nicht lösen. Wieso, das weiß ich nicht. Ich war wie gelähmt, wie in einer anderen Welt. Noch nicht einmal einen blöden Spruch konnte ich nicht über meine Lippen bringen, weil ich sowas von weg war. Nun grinste er wieder und entfernte sich von mir. „Morgen Abend warte ich auf dich am Fluss. Wenn du nicht kommst, dann habe ich meine Antwort, wenn du kommst, dann zeig ich dir, wer ich wirklich bin.", er zwinkerte mir zu und verschwand aus dem Raum. Immer noch perplex, sah ich ihm nach und konnte mich nicht vom Fleck bewegen. Als ich mich fing, schüttelte ich meine Gedanken weg und drehte mich zu meinem kleinen Liebling um. „Tetkina dusa (Tantes Liebling)", ich beschäftigte mich noch eine Weile mit dem Kleinen bis seine Mutter ihn abholen kam. „Hvala ti puno (Vielen Dank)", entgegnete mir meine Cousine und drückte mich an sich. Ich grinste sie nur an und begab mich auf die Tanzfläche und tanzte mit der Person, der dieser Abend gehört.
...
„Und gehst du hin?", fragte mich Amna ganz aufgeregt. Ich verstand ihre Aufregung nicht. Es ist doch wirklich nichts Besonderes. „Ich weiß es nicht, möchte ich denn hin?", wollte ich eher von mir als von ihr wissen. „Willst du ihn denn kennenlernen?", sie setzte sich zu mir und schaute mich ganz aufgeregt an. „Ich weiß es nicht.", ich schaute sie verzweifelt an. Darüber habe ich gar nicht gedacht. Irgendwie war ich total perplex, als er zu mir sprach, dass ich an gar nichts anderes denken konnte. „Er ist wirklich nett, du solltest ihn kennenlernen.", wollte ich ihn kennenlernen? Ja, ich will ihn kennenlernen. Festentschlossen stand ich auf und lächelte. „Ich will ihn kennenlernen.", oh mein Gott, jetzt werde ich nervös. „Hahaha, jetzt wirst du nervös meine Liebe.", ich setzte mich wieder und schaute meine Cousine an. Ehe ich noch etwas sagen konnte öffnete sich die Tür. „Na, was wird das hier? Ein Gespräch ohne mich?", Samira kam ins Zimmer und setzte sich zu uns. „Du gehörst nicht mehr dazu. Diese dumme hier neben mir wird bald auch nicht mehr dazu gehören. Ich bleibe für immer alleine.", ich lachte und legte mich auf die beiden drauf. „Was soll das? Auch du wirst irgendwann heiraten, dann gehörst du wieder dazu.", ich umarmte beide. „Meine lieben ich will nicht heiraten.", ich drückte beide an mich und umarmte sie. Samira war die älteste, dann kamen Amna und ich. „Ich habe gerade etwas gelauscht. Mit wem triffst du dich?", fragte mich Samira. „Mit einem Jungen.", entgegnete ich. „Ich dachte du willst nicht heiraten?", erwiderte Samira. „Ich will mich ja auch nur mit ihm treffen und ihn nicht heiraten.", erklärte ich ihr. Sie nickte mir ungläubig zu und ich sprang auf: „Ich muss mich fertig machen." Die beiden Mädchen fingen an zu lachen und schauten sich gegenseitig an. „So, so, wenn du ihn nicht heiraten willst dann geh doch so.", entgegnete Samira. Ich schaute an mir runter. Ich trug weiße Dimije, ein T-Shirt und hatte ein Kopftuch locker umgebunden, da ich etwas gemacht hatte und nicht wollte, dass eventuell meine Haare reinfallen. „So?", fragte ich unglaubwürdig. Wie auf Kommando nickten beide. „Das kann doch nicht heuer Ernst sein.", erneut nickten beide. „Als ob ich auf euch höre.", entgegnete ich. „Dann nicht, dann mach dich eben fertig, das machst du eh nur, um ihm zu gefallen. Weil wenn du ihm nicht gefallen wollen würdest, dann würdest du so gehen.", mein Mund öffnete sich. Ich hasse sie, wieso provoziert sie mich. „Boah ich hasse dich Samira, dann geh ich eben so.", trotzig verließ ich das Zimmer, begab mich zur Haustür, zog mir Ballerinas an und verließ das Haus. Es war schon 18 Uhr, ich hoffe, dass er da ist wenn nicht, dann sieht er mich nie wieder. Ich setzte mich an den Fluss und wartete auf ihn. Er war nicht da, was mich wirklich verärgerte. Ich stand wütend wieder auf, drehte mich um und wollte gehen, als ich meinen Namen hörte. Ich blieb stehen und drehte mich um, er kam auf mich zu und stellte sich vor mich. „Tut mir leid, ich wollte schon längst da sein, aber ich musste meiner Mutter erklären, wo ich bin.", entschuldigte er sich. Ich war wütend, antwortete ihm nicht und drehte mich einfach um. Doch weit kam ich nicht, denn er zog mich an meinem Handgelenk zurück. „Lass mich los. Erst bestellst du mich hierhin und dann wartest du nicht.", meckerte ich ihn an. „Ich habe doch gesagt, wieso ich spät dran war.", rechtfertigte er sich. „Und du konntest deiner Mutter nicht vorher erklären wo du bist, sondern musstest es jetzt machen?", fragte ich. „Ja, es tut mir doch leid.", wiederholte er sich. „Ich möchte jetzt nach Hause.", sagte ich ihm, doch er ließ mich nicht los. „Du bist wunderschön.", er schaute mir in meine Augen und ich verfing mich in seinem Blick. „Guck mich nicht so an.", ich versuchte kalt zu wirken, doch es klappte nicht. „Du solltest sowas öfter tragen, es steht dir Ljepoto. (Hübsche)", ich unterdrückte ein Grinsen. Ich habe wirklich schon sehr viele Jungs kennengelernt, doch er schien anders. Ich habe Angst davor ihn kennenzulernen. „Wollen wir ein bisschen laufen?", fragte er mich. „Nein, lass uns hier sitzen bitte. Es ist so schön hier.", er grinste und setzte sich. Ich platzierte mich neben ihn. Wir schauten uns grinsend, jedoch stillschweigend an. Es herrschte etwas zwischen uns beiden, was ich nicht beschreiben konnte. „Du bist echt komisch Mahir. Machst dich erst sympathisch und anschließend verbockst du alles. Und was sollte das mit dem Kuss?", erwartungsvoll sah ich ihn an. „Ich wollte das zu dir machen, was du die ganze Zeit zu mir gemacht hast. Du warst kalt, ich war kalt. Du hast gebockt, ich habe gebockt. Außerdem wollte ich dich auf mich aufmerksam machen. Du hast mir gefallen und ich wollte, dass ich dir auch gefalle. Ich wollte, dass du über mich nachdenkst und mit dem Kuss habe ich wohl mehr bewegt als ich bewegen wollte. Aber küsse sind für dich nichts Besonderes, du bist Amina Kozar und ständig in den Medien.", ich nickte. „Daher weht also der Wind. Amina Kozar, das Party Mädchen. Das Mädchen, das immer in den Medien ist. Wie kommst du eigentlich darauf, dass für mich küssen nichts Besonderes ist?", er schaute von mir weg. „Na durch die Bilder und durch die Medien.", ich lachte ironisch auf. „Lässt du dich davon etwa blenden Mahir?", fragte ich ihn. „Es ist so offensichtlich, das kann man doch nicht blenden nennen.", ich nickte. „Ich sollte gehen, das reicht für heute.", ich stand auf. „Bleib noch, bitte.", entgegnete er und schaute mir wieder intensiv in die Augen. „Dann lass uns wenigstens etwas spazieren gehen.", schlug er vor. Leicht nickte ich und wir liefen los. „Der Geschickte, der Talentierte.", flüsterte ich. Abrupt blieb er stehen: „Was hast du da gesagt?" „Gar nichts.", entgegnete ich ihm. „Doch du hast die Bedeutung meines Namens Geflüstert.", er schaute mir in die Augen. „Du bist so anders.", flüsterte er. Ich drehte mich um und lief weiter. Mein Ziel war mein zu Hause, doch er kam mir hinterher. „Wohin?", fragte ich ihn. „Ich bringe dich nach Hause.", ich schüttelte meinen Kopf. „Das geht nicht. Was wenn dich jemand sieht?", er grinste. „Machst du dir etwa Sorgen um mich?", fragte er. „Nein, ich mache mir Sorgen um mich. Meine Oma bring mich um, wenn sie dich mit mir sieht.", er lachte. „Wieso wusste ich, dass diese Antwort kommt?", ich musste auch lachen. „Na weil ich so bin, wie ich bin.", entgegnete ich. „Du schuldest mir noch eine Antwort.", sagte er. „Wie bitte?", fragte ich. „Woher kennst du die Bedeutung meines Namens?", ich lachte. „Diese Antwort bekommst du, wenn du sie verdient hast.", ganz langsam lief ich auf ihn zu. Schaute ihm in die Augen und versuchte mich in ihnen zu verlieren, wie vorher auch immer. Ohne nachzudenken, presste ich meine Lippen auf seine. Er erwiderte den Kuss. Als ich mich löste schaute er mich dieses Mal perplex an. „Zwei.", sagte ich, hielt zwei Finger hoch, drehte mich um und rannte nach Hause.
Schnellatmend lehnte ich mich gegen die Tür und musste über meine kindische Art lachen. Was war denn nur in mich gefahren? Wie konnte ich sowas zulassen. Nachdem er mir meinen ersten Kuss gestohlen hatte, gebe ich ihm noch einen. Wie dumm bin ich? Die können mich wirklich einweisen. Ich bin reif für die Psychiatrie. Amna ries die Tür auf und ich fiel mit dem Rücken ins Haus. „Spinnst du?", fauchte ich sie an, während sie mir aufhalf. „Tut mir leid.", entschuldigte sie sich und wir liefen in unser Zimmer. Samira war dort mit ihrem kleinen Engel. „Na Mami, was machst du da?", sagte ich als ich das Zimmer betrat. „Der Kleine ist gerade aufgewacht und ich wollte nach ihm sehen.", ich nickte und erzählte ihnen von der Begegnung, jedoch ließ ich meine Dummheit aus. Sie waren sehr gespannt darauf, wie sich das alles entwickeln wird. Als die beiden das Zimmer verließen schnappte ich mir mein Handy und rief Albulena an.
„Hallo."
„Hey Albulena. Ich weiß du kannst bestimmt nicht telefonieren, aber ich muss mit dir reden."
„Ich werde wohl für meine beste Freundin ein bisschen Zeit opfern können."
„Danke, danke, danke. Ich habe mich mit diesem Jungen gesprochen, besser gesagt mich getroffen. Er war ja so bockig zu mir und heute war er wieder total anders. Er war total lieb. Seine Augen haben mich in den Bann gezogen. Er ist einfach anders, naja er scheint anders. Er ist nicht so wie die Jungs aus Deutschland. Albulena ich habe Angst. Ich möchte ihn glaube ich nicht kennenlernen und was mach ich Idiot, ich küsse ihn. Einfach so. Ich habe ihn geküsst."
„Hahahah, meine Liebe du schwärmst für diesen Jungen. Wenn du nicht aufpasst, kann ganz schnell mehr daraus werden. Wieso hast du ihn geküsst?"
„Na, weil seine Augen mich verzaubert haben. Er glaubt zwar, dass für mich Liebe und Küsse keinen Wert haben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er davon überzeugt ist. Er hätte mich nicht gefragt, ob ich mich mit ihm treffe, wenn er mich abstoßen würde."
„Du bist verrückt Kleines. Hast du ihm wenigstens gesagt, dass du noch nie vorher von einem Jungen geküsst worden bist?"
„Nein das hat er nicht verdient, wenn er den Medien glaubt, dann soll es auch dabei bleiben. Albulena muss ich Angst haben?"
„Nein."
„Wirklich?"
„Ja, wirklich. Du brauchst keine Angst haben. Lass dich fallen, du verdienst es."
„Mahir."
„Wie?"
„So heißt er."
„Das muss Schicksal sein."
„Meinst du?"
„Ja, wenn das so ist, dann musst du dich dem Schicksal fügen."
„Meinst du das Ernst?"
„Ja, das tue ich. Vertrau mir, du hast nichts zu verlieren."
„Du hast Recht. Ich finde ihn total Sympathisch. Und seine Augen ziehen mich immer in den Bann. Albulena, was geschieht mit mir. Er hat mich genervt und er hat mich aufgeregt, aber ich möchte ihn wiedersehen. Ich möchte mich in seine Arme werfen. Oh Albulena, hol mich hier raus, ich werde verrückt. Das bin doch nicht ich. So kenne ich mich nicht."
„Aida, etwas ist in der Luft. Etwas Besonderes. Etwas wird geschehen. Du wirst schon sehen."
Ich würde mich freuen, wenn einige von euch mir eine Meinung da lassen würde, damit ich weiß ob ich weiter schreiben soll, ob die Geschichte bisher gut ist und was in euren Augen noch so passieren wird?
Viel Spaß beim Lesen :D
DU LIEST GERADE
Kampf zwischen Herz und Verstand
RomanceKampf zwischen Herz und Verstand „Aida bitte, du siehst das alles zu locker. Irgendwann willst du doch auch heiraten. Was dann?" „Ich heirate einen der mich so akzeptiert wie ich bin, oder ich heirate gar nicht. Ganz einfach." „Wenn du meinst." „Alb...