DREIUNDDREIßIG

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„Wie kann es sein, dass du auf eine schwangere Frau nicht aufpassen kannst." „Ich kann sehr wohl auf meine Frau aufpassen. Du konntest das nicht. „Doch ich konnte es, doch du hast sie mir weggenommen." „Sie kam freiwillig zu mir, sie es ein."

Ich nahm die ganzen Stimmen und Sätze durcheinander wahr ohne, dass ich sie wirklich zuordnen konnte. „Emir.", flüsterte ich und öffnete meine Augen. Ich hörte Musik, das heißt wir waren immer noch auf dem Polterabend. Vorsichtig setzte ich mich auf und blickte in zwei Augenpaare. Rechts Mahir, links Emir. Beide kamen wie auf Kommando auf mich zu. „Emir, lass uns gehen. Bitte.", ich mied den Blickkontakt zu Mahir und sah auf den Boden. Kurz ergriff er Meine Hand, doch ich entzog sie. „Aida, ich entschuldige mich in Edinas Namen. Sie weiß nicht, was sie von sich gibt. Anscheinend ist sie so verzweifelt, dass sie Tatsachen erfindet, die nicht stimmen.", ich nickte nur kurz und Emir half mir beim Aufstehen. „Ich geh kurz zu Amna und sag ihr Bescheid. Sie schläft heute Abend bei Mama und Papa, weil ihre Eltern da auch sind und sie noch etwas Zeit mit ihnen verbringen will.", erklärte ich Emir. „Soll ich hier auf dich warten?", fragte er mich. „Nein, geh bitte schon zum Auto und mach die Heizung an. Ich bringe den Kleinen dann mit.", er nickte doch blieb kurz stehen. „Der Kleine ist schon zu Hause. Ich habe ihn abholen lassen.". Er lief zum Auto während ich zu Amna lief. Doch ich kam nicht zu Amna, weil Mahir mich aufhielt. „Bitte sei nicht kalt zu mir.", er sah mir traurig in die Augen. „Mahir, bitte mach es nicht so schwer. Ich versuche wirklich zu akzeptieren, dass du mit dieser Edina verheiratet bist, aber ich brauch Abstand. Dass ich dich heute hier gesehen habe, war nicht gut.", Tränen stauten sich in meinen Augen und fanden auch schnell ihren Weg aus meinen Augen hinaus. „Wein nicht Prinzessin.", flüsterte er. Ich ertrug seine Nähe nicht mehr, drehte mich um und lief zu Amna. „Amna mir geht es nicht gut. Emir und ich gehen so langsam nach Hause. Wir sehen uns dann morgen. Ich hab dich lieb.", sie sah mich traurig an. „Aber wieso gehst du so früh?", fragte sie mich. Ich sah hinter sie, wo gerade Mahir stand. Sie folgte meinem Blick und sah anschließend mich an. „Es tut mir leid.", flüsterte sie. Ich strich ihr über den Arm, gab ihr einen Kuss auf die Wange und lief zum Auto. Ich setzte mich rein und schnallte mich an. „Geht es dir besser?", fragte mich Emir. „Ja, ich brauch einfach nur eine Runde Schlaf.", entgegnete ich und schwieg.

Zu Hause angekommen lief ich direkt in meinen Kleiderschrank. Dort entledigte ich mich meines Kleides, zog mir eine Schlafshorts und ein T-Shirt an und begab mich ins Wohnzimmer. Emir saß im T-Shirt und in Boxershort schon auf dem Sofa und hatte bereits den Fernseher eingeschaltet. Ich setzte mich zu ihm und schloss vor Erschöpfung meine Augen. „Oh mein Gott ein Fuß.", bemerkte Emir erstaunt. Ich riss meinen Kopf in die Höher und sah verwirrt zu Emir. „Was meinst du?", er rückte näher an mich ran und schob mein T-Shirt hoch, sodass mein Bauch frei lag. Er legte eine Hand auf meinen Bauch und sah mich lächelnd an. „Der Kleine hat gerade getreten und es sah für mich wie ein Fuß aus. Da, er macht es schon wieder.", bemerkte Emir. „Er macht es jeden Tag.", entgegnete ich lachend. „Wieso sprichst du nicht darüber?", fragte mich Emir. „Ich würde jeden Tag 20 Mal darüber Sprechen. Ich bin im vierten Monat Schwanger das Kind wird immer aktiver und aktiver.", erklärte ich ihm. „Hast du dir einen Namen ausgesucht?", wollte Emir wissen und ich nickte. „Schieß los.", forderte er mich auf. „Ich denke, dass wir ihm den Namen Bajazit geben sollten.", sagte ich und er nickte. „Mein Opa hieß so.", erwiderte er. „Dann passt das doch perfekt.", Emir nickte und hielt seine Hand immer noch auf meinem Bauch. So schauten wir noch eine Weile Fernseher, bis wir schlafen gehen wollten. Er legte sich ins Schlafzimmer und ich legte mich in mein Zimmer. Wie in letzter Zeit so oft, schlief der Kleine neben mir. Ich roch an ihm, deckte ihn zu und zog ihn etwas näher an mich ran. Ich legte mich auf die rechte Seite, sodass ich super zu dem Kleinen sehen konnte, deckte auch mich zu und schloss meine Augen.

Kampf zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt