ZWANZIG

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Ich spürte ein brennen in meiner Brust und öffnete Schlagartig meine Augen, doch lange blieben sie nicht auf, denn ich schloss sie wieder, weil ich mich an das Licht gewöhnen musste. Ich nahm ein Piepen wahr und spürte etwas an meiner Nase. Leicht hob ich meine Hand und entdeckte noch mehr, ich hing am Tropf und an meinem Finger war ein Pulsmessgerät. Ich packte mir ins Gesicht und spürte einen Sauerstoffschlauch an meiner Nase. Ich fühlte mich schwach und ausgelaugt und alles tat mir weh. Meine Brust brannte und das Atmen schien mir schwer. Ich schloss meine Augen und es schien mir so, als würde meine Atmung total aussetzen, wenn ich den Sauerstoffschlauch nicht hätte. Ich war alleine im Zimmer, die Gardienen waren zugezogen und es war dunkel im Zimmer. Ich sah mich um und entdeckte die Fernbedienung. Der rote Knopf schien mich förmlich anzuschreien und wollte gedrückt werden, deswegen drückte ich drauf, weil ich durstig war und die mit etwas bringen sollten. Fünf Minuten ließ die Krankenschwester auf sich warten, wenn es mir nicht schlecht gehen würde, hätte ich sie zusammen geschrien. „Frau Kozar, wir holen sofort einen Arzt.", ich schwieg. „Wollen sie mich nicht erst fragen, wieso ich sie gerufen habe?", flüsterte ich schwach. „Was wollen sie?", fragte sie trotzend. „Wasser.", sie verließ den Raum und kam mit einer Ärztin und Wasser wieder. Sie schüttelte mir Wasser ein und ich trank ein wenig davon. „Frau Kozar wie fühlen sie sich?", wollte die Ärztin wissen. „Ich habe das Gefühl, dass ich brenne. Meine Brust tut mir weh und ich fühle mich schwach.", antwortete ich ihr. „Die Schmerzen und das Brennen kommen noch von der Panikattacke und dem Schwächeanfall. Sie hatten einen kleinen Herzinfarkt, haben Sie nicht auf sich aufgepasst? Haben Sie denn regelmäßig Ihre Tabletten genommen und Stresssituationen gemieden?", ich schwieg vorerst. „Frau Kozar, Sie wissen, dass damit nicht zu spaßen ist. Es hätte genauso gut passieren können, dass sie bei dem Infarkt sterben.", sie schaute mich ernst an. „Ich habe meine Tabletten vergessen. Mein Bruder hat geheiratet ich war im Stress und habe sie vergessen. Ich habe schon am Tag der Hochzeit bemerkt, dass etwas nicht mit mir stimmt, ich dachte es lag an der Aufregung. Ich habe immer noch ein bedrückendes Gefühl in der Brust und ein flaues Gefühl im Magen.", erklärte ich ihr. „Haben Sie das öfter?", erkundigte sich die Ärztin. „Ja, immer dann, wenn etwas Schlechtes passiert.", gestand ich ihr. „Meinen Sie so Instinkt mäßig?", ich nickte und trank erneut vom Wasser. „Ist denn etwas Schlimmes passiert?", ich dachte nach. „Nein, bis auf die Panikattacke, den Schwächeanfall und den Herzinfarkt nicht.", gab ich ironisch von mir. „Definieren sie so schlecht?", wollte sie wissen. „Nein, eigentlich nicht. Schlecht im Sinne von Vorahnung, dass in näherer Zukunft etwas passieren wird.", erläuterte ich ihr meine Gedanken. „Machen sie sich keinen Kopf. Sie bleiben noch drei Tage hier bei uns, damit wir auch sicher gehen, dass sie sich nicht stressen und genesen.", ich nickte und die Ärztin verschwand. Ich schloss meine Augen und dachte an Mahir, wenn er bei mir gewesen Wäre, hätte ich gar nichts vergessen.

RÜCKBLENDE

„Nimm die Tabletten jetzt!", befahl mir Mahir. „Schatz warte doch, wenn wir auflegen, dann nehme ich die Tabletten.", entgegnete ich. Und das einzige was ich hörte war Piep, piep, piep. „Der Junge ist doch verrückt.", sprach ich zu mir selber, öffnete die Schublade, nahm meine Tabletten raus, nahm sie mit Wasser ein und zähle bis zehn, weil ich genau wusste, dass Mahir wieder anruft. „Und hast du sie genommen?", fragte er mich. „Ja, das habe ich. Wieso machst du dir so große Sorgen, ich hätte die Tabletten auch später nehmen können?", wollte ich wissen. „Weil du mein Herz hast und wenn dir etwas passieren würde, dann würdest du mein Herz für immer mitnehmen und nicht mehr bei mir sein würdest. Ohne dich würde ich verrückt werden.", mein Grinsen wurde breiter. „Ich bleibe für immer bei dir, mach dir mal keinen Kopf. Ich nerve dich bis wir alt und grau sind.", entgegnete ich lachend. „Ich liebe dich.", flüsterte er in den Hörer. „Wieso flüsterst du?", fragte ich ihn. „Weil nur dir meine Liebe gilt und nur du sie mitbekommen sollst. „Ich liebe dich auch, bitte sag mir, dass du auf dich aufpassen wirst, wenn ich es irgendwann aus welchen Gründen auch immer, nicht kann.", bat ich ihn. „Ich passe nur dann auf mich auf, wenn du auch auf dich aufpasst.", entgegnete er. „Ich passe auf mich auf.", versprach ich ihm. „Dann passe ich auch auf mich auf.", ich grinste und fühlte mich wie im siebten Himmel.

Kampf zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt