ZWEI

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Aida ustaj, pokreni se malo i dodji da nam pomognes (Aida, steh auf, beweg dich und komm uns helfen.)", sagte meine Tante. „Strina jos sam umorna od leta, hocu malo da odmorim. (Tante ich bin immer noch müde vom Flug, ich möchte noch ein bisschen ausruhen.", entgegnete ich. „Esma sine neka, jos je umorna. (Esma mein Kind, lass sie, sie ist noch erschöpft)", mischte sich nun mein Opa ein. „Ali Babo...", Opa erhob die Hand und schon schwieg sie und konnte nicht weiter reden. Ich stand vom Sofa auf und lief durch die Gegend, um zu schauen wo ich den besten Empfang habe. „Hahah Aida was machst du da?", fragte mich meine Cousine Amna. „Ich versuche Netz zu finden, um mein Leben endlich weiter leben zu können.", ich war tot ernst während sie am lachen war. „Wir leben in einem Dorf und nicht mitten in einer Metropole, daran wirst du dich aber noch gewöhnen.", ich nickte nur desinteressiert und lief weiter durch das Haus. Als ich eine Stelle fand, wo ich perfekten Empfang hatte, hörte mein Handy schon gar nicht mehr auf zu klingeln. 300 Nachrichten auf Whatsapp, 50 SMS und auch einige Facebooknachrichten waren nicht auszuschließen. Ich ignorierte alle bis auf Albulena, ging auf ihren Chat und schon traf mich der nächste Schock. Sie hatte mir ein Screenshot eines Artikels Geschickt. „Die schöne Aida Kozar wurde gestern am Flughafen gesehen. Zeugen berichten, dass es sich hierbei um einen Flug handelt, der Frau Kozar für einige Zeit von der Bildfläche verschwinden lassen wird. Es heißt nämlich, dass ihr Vater sie weg geschickt hätte...", weiter konnte ich nicht lesen. Woher hatten sie diese Informationen? Wer hat es ihnen erzählt?

Völlig verzweifelt lief ich auf mein und Amnas Zimmer, wo ich auch sie vorfand. „Sollen wir heute Abend etwas im Dorf spazieren gehen. Ich würde dir einiges Zeigen, da du länger hier bleiben wirst, solltest du einige Ecken hier kennen.", ich nickte. „Können wir machen, aber zuerst muss ich duschen. Wie sieht es aus mit heißem Wasser?", fragte ich sie. „Wir sind zwar zurückgeblieben, aber wir haben fließend heißes Wasser.", antwortete sie und lachte. Ich schnappte mir schnell meine Sachen und ging duschen. Die Dusche tat mir gut und ließ mich ein wenig entspannen, nichts desto trotz wollte ich schnell hier weg. Ich möchte mein altes Leben wieder haben. Einige Zeit später begab ich mich frisch geduscht zurück auf mein Zimmer, legte mich auf mein Bett und schlief eine Runde.

...

Joj Aida so lässt Opa dich niemals raus gehen.", ich zuckte mit meinen Schultern, nahm mein Handy in die Hand und Fragte: „Wollen wir los?" Sie nickte und schon begaben wir uns nach unten.

Gdje ste to posle? (Wohin geht ihr?)", fragte uns Oma. „Hocu Aidi da pokazem malo nase selo (ich möchte Aida bisschen unser Dorf zeigen)", Oma nickte und ich begab mich so schnell wie möglich nach draußen, um weder von Onkel noch von Opa gesehen zu werden. „Bist noch mal gut davon gekommen.", sagte Amna und schlüpfte in ihre Ballerina. „Tragen alle Mädchen hier Dimije (so etwas wie Aladinhosen, nur schöner)", wollte ich wissen. „Wir leben in einem Dorf, was meinst du denn, was die Mädchen hier so tragen. Wir sind nicht so modern wie du. Wir leben hier nach anderen Vorstellungen und Prinzipien.", antwortete sie mir. Ich dachte mir nur, jap ich werde nie im Leben Dimije anziehen. „Du solltest dich anpassen Aida. Man wird nur über dich reden und das schadet deiner und Opas Ehre.", fügte sie hinzu. „Amna, ich bin hier nicht freiwillig her gekommen. Ich musste, Babo hat mich geschickt. Ich werde mich für niemanden ändern. Zu Hause haben eh alle über mich geredet, mich stört das nicht, solange ich weiß, wer ich bin und wie ich bin, können andere sagen und schreiben was sie wollen.", sagte ich ihr meine Meinung. „Aida ich verstehe, dass du hier nicht hin wolltest. Aber hier herrschen andere Regeln. Du kannst dich nicht so benehmen wie zu Hause.", ich ignorierte ihre Aussage und lief stillschweigend neben ihr her. „Bitte sei mir nicht böse, ich möchte dich nur beschützen.", sagte sie. „Ich kann gut auf mich selber aufpassen. Mach dir um mich bitte keine Sorgen.", entgegnete ich und ohne auch nur ein Mal noch auf das Thema zurück zu kommen, zeigte sie mir das Dorf.

Kampf zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt