1. Zerstörtes Leben *

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!!Neue, verbesserte Version der Geschichte auf meinem Profil zu finden!!

Verzweifelt konnte ich nur da sitzen und wusste nicht mehr weiter. Alles wirkte plötzlich so hoffnungslos und die Leere, die sich um mich herum ausbreitete, sie war unerträglich, sie schmerzte fürchterlich und ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte. Die Tränen liefen nur so über mein Gesicht und verzweifelt sah ich zu den Trümmern meines Hauses. Alles war dahin. Nichts Gutes war mehr übrig und ich war einfach alleine. In einer Nacht hatte man mir alles genommen, was ich liebte und nun stand ich alleine da, denn meine Eltern waren tot. Tot in diesem Trümmerhaufen und ich konnte nichts dagegen machen. Ich war nur ein schwaches kleines Mädchen, die nur hatte zusehen können, wie diese Monster ihre Eltern ermordeten.

Was Eisriesen hier auf Asgard suchten, war mir schleierhaft, aber ich hörte, wie sie weiterzogen und andere Leben zerstörten. Wieso hatten sie mich nicht einfach auch töten können? Wieso hatten sie mich nicht gefunden und mein Leben auch beenden können, dann müsste ich jetzt nicht mit diesen Schmerzen leben. Es war einfach zu grauenvoll und alleine daran zu denken, nun alleine zu sein war ein Gedanke, der sich in meinen Kopf fraß und mich zerstörte. Ich war für mein Alter zwar schon immer einem erwachsener vorgekommen, so weit man das mit fünf sagen konnte, aber dennoch wusste ich einfach, dass dieses Ereignis mich zerstören würde, es tat es ja jetzt schon. Ich war nach wie vor zu hilflos und unfähig, um zu wissen, was man plötzlich alleine in einer so großen Welt wie dieser machen sollte. Ich hatte doch niemanden mehr. Ich war eine Waise.

„Hallo?" Ich zuckte zusammen, als ich von weitem auch mal was anderes vernahm, als die Schreie der benachbarten Häuser, die nach und nach verstummten. Sie alle starben qualvoll. Ich wollte wirklich gerne reagieren und Hilfe bekommen, doch ich fühlte mich zu schwach und innerlich zu tot. Was würde mir Hilfe denn auch überhaupt noch nutzen? Es war doch eh schon zu spät!

Mein schönes weißes Kleid, das ich erst heute zu meinem 5. Geburtstag geschenkt bekommen hatte, war teilweise zerrissen und dreckig. Meine braunen, langen Haare wirkten wirr und ich sah sicher furchtbar aus. Ich sah doch schon tot aus, im Grunde war alles andere dann auch egal.

„Ist hier irgendwer?" Die Stimme war nun näher als zuvor und dennoch saß ich einfach in mitten der Trümmer und antwortete nicht, denn nach wie vor dachte ich mir, was das bitte bringen würde? Was würde diese Person schon noch machen können? Als ich jedoch hinter mir Schritte vernahm, drehte ich mich zu der Person um, die vielleicht eine königliche Wache war, doch schnell bemerkte ich, dass diese Person deutlich zu jung dafür wäre. Vor mir stand ein blonder Junge, der sicher noch nicht erwachsen war und auch höchstens fünf bis sechs Jahre älter sein konnte als ich.

„Verdammt", sagte er geschockt und eilte nun schneller auf mich zu, wo er sich regelrecht auf den Boden warf und mein Gesicht einfach in seine Hände nahm, ehe er mich voller Sorge ansah, als würden wir uns seit Ewigkeiten kennen, „Was ist hier passiert?"

„Sie sind einfach aus dem Nichts gekommen", hauchte ich immer noch völlig verstört und konnte nur ängstlich in die Augen des Jungen sehen. Er strahlte ehrliche Sorge aus und ich war wie gefesselt von dem beruhigenden hellen Ton, den sie ausstrahlten.

„Wer? Wieso ist überall alles zerstört? Wo sind deine Eltern? Wo ist überhaupt irgendnwer?", fragte er fast schon ein wenig unsensibel nach und ich schluchzte völlig fertig auf, woraufhin er wohl die Sache verstand.

„Tut mir leid", murmelte er und zog mich einfach in eine Umarmung, wo er mir kurz davor war sämtliche Knochen zu brechen.

„Ich...keine Luft", stotterte ich und er lachte kurz auf.

„Tschuldige, das passiert öfters", sagte er verlegen und kratzte sich kurz überlegend am Hinterkopf, ehe er mich musterte. Ich musste elendig aussehen. Ich sah genaso elendig aus, wie ich mich fühlte. Immerhin fühlte ich mich kurz nicht mehr ganz so einsam. Auch wenn ich ihn nicht kannte, so tat seien Anwesenheit verdammt gut, nur wollt eich nicht gerettet werden müssen.

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt