55. You make me feel again

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In meinem Kopf herrschte das übliche verwirrende Chaos und die Hitze um mich herum war erdrückend. Sie nahm mir die Luft zum atmen, ließ meine Haut verbrennen und meine Kehle austrocknen, doch es war so, als würde ich keine Hilfe bekommen. Ich war mal wieder in meiner Verdammnis und ich war alleine. Wieso war Loki denn nicht bei mir? Loki, mein Engel, der mir immerzu geholfen hatte und mich nicht alleine in der Finsternis ließ. Der die Finsternis in etwas schöneres verwandeln lassen konnte und mich aufblühen ließ.

„Loki?", fragte ich deswegen verzweifelt, erhoffte eine Antwort und spürte wie es schmerzte seinen Namen auszusprechen, doch ich brauchte ihn. Er war doch der Einzige, der mir hätte helfen können.

„Er ist nicht hier, Marcy. Aber du kriegst das hin, Kleine", antwortete mir zu meinem Bedauern nur nicht Loki. Es war Thor. Er war hier, er war bei mir und war das nicht auch etwas Gutes? Er konnte mir zwar nicht so helfen wie Loki, aber er war da.

„Thor?", fragte ich deswegen nun verbittert nach, wollte aus der Dunkelheit heraus und ihn sehen, nur fiel es mir so schwer meine Augen aufzuschlagen. Es war als würden die Qualen nur umso schlimmer werden, weswegen ich es sein ließ.

„Ich bin da, es wird alles wieder gut, Kleine", besänftigte er mich und ich spürte, wie er meine Hand ergriff und sie sanft drückte, doch es half nicht. Seine Hand war nicht so schön kühl wie die von Loki es wäre und so fühlte ich mich plötzlich wieder so alleine und auf mich gestellt.

„I-ich brauche Loki", brachte ich mühsam hervor und ahnte, dass er alles andere als begeistert von dieser Aussage war, aber auch dass es nichts bringen würde. Keine würde Loki aus der Zelle holen, nur um mich glücklich zu stimmen.

„Ich kann dir diesen Wunsch leider nicht erfüllen, aber ich verspreche dir, dass ich hier bin. Ich bin da und ich wache über dich", sagte Thor einfühlsam und drückte mir sanft einen Kuss auf meinen Handrücken, den ich kaum spürte. Ich war schon wieder halb auf der anderen Seite, wollte mich der ruhigen Dunkelheit hingeben, wenn sie doch nur auch so ruhig und entspannend wäre. Nur leider brachte sie Schmerzen und Qualen mit sich und diese waren weitaus weniger erträglich, als der wache Zustand.

„Ich will ihn auf gar keinen Fall sehen müssen. Er soll... er soll nicht herkommen", murmelte ich benebelt nur zur Antwort, wissend, dass er genau wusste, wen ich damit meinte und auch wissend, dass ich den Kampf gegen die Finsternis nicht gewinnen würde.

„Versprochen. Ich lasse ihn nicht in deine Nähe", meinte Thor so überzeugend und standhaft, dass ich zufrieden lächeln konnte und meine persönliche Hölle mit offenen Armen empfing.





Ich erwachte plötzlich und wusste ganz genau, dass ich einfach noch nicht wach war. Es war nicht mein Bett, in dem ich lag. Es war auch kein anderes Bett, ich stand plötzlich einfach in Lokis Zimmer, wo dieser da stand und im selben Augenblick die Türe auch schon aufging und ich mich selber hereinspazieren sah. Was war denn nun jetzt schon wieder los? Ich konnte mich selbst in einem Traum sehen und wusste dabei, dass es ein Traum war? Ich wurde definitiv verrückt. Ich verlor ja sowas von den Verstand.

„Was ist los?", fragte mein anderes Ich leise und ich sah dabei, wie Lokis Mundwinkel kurz zuckten, ehe er mich einfach ignorierte. Was sollte das nun für einen Traum darstellen? Mein anderes Ich starrte Loki besorgt und genauso schmerzvoll an und es war schräg sich selber mal so zu sehen. Zu sehen, wie ich Loki ansah, denn obwohl ich offensichtlich gerade nicht gut auf ihn zu sprechen war, würde wohl selbst ein Idiot erkennen, wie viel er mir nach wie vor bedeutete.

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt