81. Der Krieg naht

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Es war seltsam mit Loki in einem Bett zu liegen und das ganz normal, ohne dass wir etwas miteinander hatten, ohne dass einer von uns halb am sterben war. Wir lagen zusammen in meinem Bett wie früher, vor so langer Zeit, wo alles normal gewesen war.

Er hatte mich aufgeheitert, ohne aufdringlich zu werden und versuchte mich so gut es ging von der Tatsache abzulenken, was uns allen noch bevorstand.

„Ich habe es dir schon einmal gesagt, erwähne das nie wieder", lachte ich erheitert auf, als Loki mich mal wieder daran erinnerte, wie sehr Pferde mich doch verabscheuten.

„Hält mich nicht davon ab es dennoch zu tun", erwiderte er schmunzelnd und drehte sich mehr zu mir, „Ich weiß noch wie dieses eine Mal ein Pferd dachte deine Haare wären etwas zum Essen gewesen."
„Diese Viecher und ich werden nur schwer Freunde werden, aber ein Pferd mochte mich dann ja doch irgendwann", bemerkte ich und dachte an die Zeit, wo ich schließlich das Reiten lernen musste, da meine dauernden Besuche bei Heimdall zu Fuß dann doch zu anstrengend gewesen wären.

„Es hat einfach noch nicht erkannt, wie furchtbar du sein kannst", sagte er amüsiert und ich sah ihn empört an.

„Dann müsste jedes Tier vor dir panisch davon rennen."
„Autsch", sagte er gespielt schmerzvoll und fasste sich an die Brust dabei, was mich kichernd den Kopf schütteln ließ, „Ich habe Gefühle, Marcy."
„Oh verzeih mir, das kann man manchmal doch glatt vergessen", erwiderte ich und zuckte zusammen, als er meine Hand in seine nahm.

„Zerstöre den Moment nicht", flehte er und ich spürte bedauernswerterweise wieder all den Kummer hochkommen, doch es war auch nicht einfach über alles hinwegzusehen. Vor ein paar Tagen hätte ich mir einen Moment wie diesen so sehr herbeigesehnt und nun war ich einfach nur überfordert. Mein Herz schlug wie verrückt wegen ihm und ich wollte ihn so sehr, doch wie so oft war das nicht unser Augenblick. Wer wusste schon, ob es jemals den geeigneten Augenblick geben würde?

„Hast du den Mann eigentlich gefunden, der ihn vergiftet hat?", fragte ich nach, um ein wenig abzulenken und er seufzte schwer auf, hielt meine Hand jedoch weiterhin fest und strich leicht immer und immer wieder mit seinem Daumen dabei über meinen Handrücken.

„Ja, er hat sich in den Wäldern versteckt."
„Und nun?", fragte ich weiter, denn so ein Verbrechen würde mit dem Tod bestraft werden, keinem netten Tod.

„Warten wir bis Thor kommt. Ihn zu erreichen da unten ist derzeit fast unmöglich und ohne ihn können wir nicht weiter handeln, da Odin zu schwach ist", antwortete er und ich lächelte leicht über die Aussage, denn er hatte also nicht vor etwas zu machen und irgendwie beruhigte mich diese Tatsache sehr.

„Weiß man woher er kommt? Wie hat er das geschafft?"
„Er war einer der Vorkoster", lachte er verbittert, „Vermutlich hat er was mit Aras' Familie zu tun, aber er schweigt bitterlich."
„Wie konnte er sich so gut einschleusen?", fragte ich verwundert nach, denn als Vorkoster des Königs aufzusteigen dauerte verdammt lange.

„Sieht so aus als hätten diese Bastarde lange vorgehabt Odin zur Strecke zu bringen, vermutlich hätten sie auch mich und Thor los werden wollen, damit sie sich irgendwie den Thron unter die Finger hätten reißen können mit dir", meinte er und ich spürte wie sein Zorn aufstieg, sah wie sein Gesichtsausdruck sich in eine kalte Maske verwandelte und sein Griff stärker wurde, aber mir ging es ähnlich. Seit die Eisriesen meine Eltern ermordet hatten, hatte ich keinen Hass mehr in diesem Ausmaß verspürt. Zu wissen, dass diese Leute hier hergekommen waren, Odins Naivität so ausnutzen wollten, dieses Land zerstört sehen und uns alle tot, es ließ eine Welle des Hasses in mir hochkommen und ich erwiderte Lokis festen Händedruck so gut ich konnte und wusste, dass wir sie aufhalten mussten, dass sie Rache verdienten. Sie müssten dafür bestraft werden, was sie getan hatten und was sie dabei waren noch alles zu machen.

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt