Manchmal war ich der festen Überzeugung, dass ich meinen Verstand schon vor sehr vielen Jahrhunderten verloren haben musste. Niemand, der noch ganz dicht im Kopf war, würde die Dinge sehen, die ich sah, würde so gefangen in den eigenen Träumen sein, die Stimmen und Gesichter seiner verstorbenen Eltern so klar und deutlich vor sich sehen, als wäre man bei ihnen im Reich der Toten. Ich war schon lange zu der Erkenntnis gekommen, dass ich nicht ganz normal war, es einfach nicht sein konnte. Ich wusste es seit meine Träume mir regelrecht mitteilten, was auf mich zu kommen würde. Ich hatte gesehen, wie Loki meine Verdammnis war, ich sah all mein eigenes Elend, doch das was mich beunruhigte, waren die Dinge, die noch nicht geschehen waren. Es gab da so vieles und so vieles davon hatte ich nach all der Zeit wieder vergessen, doch es würde irgendwann alles wahr werden. Irgendwann würde es so sein und alles hatte etwas mit Loki zu tun.
Blinzelnd öffnete ich meine Augen, fühlte mich schrecklich und doch hatte ich nicht das Gefühl zu verbrennen. Mir ging es furchtbar und doch wares, als würde ich eine Medizin zu mir genommen haben, die dabei waralle Krankheitssymptome zu unterdrücken und die Ursache war schnell gefunden. Ich riss meine Augen regelrecht auf, als ich Lokis Gesichtdirekt vor meinem sah und ich seinen festen Griff spürte, mit dem er mich an seine Brust gedrückt hatte, während er friedlich schlief. Wie erstarrt sah ich ihn an, brauchte etwas, um zu begreifen, was hier eigentlich abging, ehe ich reagieren konnte.
Panisch entzog ich mich fast schon hysterisch von seinen Armen, glaubte zu träumen, wieder einen dieser zu realistischen Träume zu haben, doch das würde ich nicht akzeptieren. Ich ertrug diese seelische Folter nicht, jedoch war ich viel zu kaputt, um wirklich was anrichten zu können, denn ich schaffte es zwar mich los zu reißen, nicht jedoch aufzuspringen und weg zu laufen, wie ich es wollte, stattdessen rutschte ich nur so weit weg wie nur möglich von ihm, während er selbst verwirrt aufwachte.
„Marcy...", sagte er verwirrt und ich schüttelte hecktisch dne Kopf und merkte wie schwindelig mir dabei wurde.
„Bleib weg von mir!", schrie ich schrill, „Ich habe keine Lust mehr auf Illusionen und Lügen."
„Beruhige dich jetzt, Marcy. Ich habe nur versucht...", sagte er besänftigend, doch ich raufte mir nur die Haare und machte mich ganz klein, als er seine Hand nach mir ausstreckte.„Bleib weg! Das ist nur ein Traum und nicht echt und ich werde nicht leiden müssen, wenn es vorbei ist", meinte ich panisch und er zog verstehend die Hand wieder zurück und ich sah wie tiefe Sorgenfalten sich auf seiner Stirn ausbreiteten.
„Marcy, das hier ist kein Traum! Du bist wach, Kleine", sagte er nun sanft und ich musterte ihn eingehend, doch für mich gab es zwischen Träumen und der Realität so oft keinen Unterschied mehr, vor allem wenn ich Fieber hatte, das gerade wieder anfing zurück zu kommen.
„Wenn das real ist, dann wärst du nicht hier", meinte ich nur leise dazu, denn er würde nicht bei mir sein und versuchen mich zu heilen. Er hatte mein Herz gebrochen und mich ausgenutzt. Ich war ihm gleichgültig.
„Ich habe dein Herz gebrochen, aber du bist weiterhin so wichtig für mich. Du bist doch meine... Schwester", meinte er und ich sah wie er recht angeekelt bei dem letzten Wort wirkte, was verständlich war. Wir behaupteten für die Öffentlichkeit zwar oft eben Geschwister zu sein, doch im Grunde war es mehr als nur krank das zu behaupten nach allem was war.
„Schwester", meinte ich und lachte hysterisch auf, „Ich will nicht deine Schwester sein. Wir werden das niemals schaffen, also versuch es nicht weiter, Loki. Ich will nichts mehr von dir wissen. Du hast mich gehen gelassen und nun lass mich in Frieden." Ich sah, dass meine Worte ihn schwer zu treffen schienen, doch ihm war es genauso egal gewesen, als er mein Herz so sehr gebrochen hatte.
„Vielleicht werden wir nie wieder uns so gut verstehen können, doch ich will es einfach schaffen, dass wir zwei miteinander klar kommen werden", sagte er bedauernd und ich schnaubte auf.
DU LIEST GERADE
Loki|| He will be the death of me ✓
FanfictionMarcy war ein kleines Kind, als ihre Eltern von Eisriesen getötet wurden und Thor sie fand. Über die Jahre hinweg wird sie wie ein Teil seiner Familie, doch das Verhältnis der fast Geschwister ändert sich immer mehr, nicht nur, dass Marcy anfängt st...