65. Die Neue

7.3K 385 221
                                    


Egal wie viel Zeit auch vergehen mag, ich werde dich immer finden." Sein Blick zeigte so viel Liebe aus und doch würde der Schein sie nicht länger trügen können. Zu oft hatte Kyla ihrem geliebten Pius geglaubt und zu oft hatte er bei dem Versuch sie zu beschützen, sie hintergangen. So viele leere Versprechen und sie würde nicht länger sich hoffnungslos diesen hingeben.

Und wenn ich nicht länger gefunden werden will?" Voller unglauben sah er seine Geliebte an, schien ihre Worte nicht begreifen zu wollen, denn wie konnte sie so etwas sagen?
„Kyla..."


Seufzend schloss ich das Buch und schmiss es frustriert gegen meine Zimmerwand, wobei ich fast eine Vase mit umgeschmissen hätte. Keine Ahnung, wieso ich mir das antat, wieso ich dieses Buch zum bestimmt 1000. Mal las, aber es war immer mein Liebstes gewesen. Die Geschichte der beiden war immer so berührend gewesen, sie hatte alles gehabt, Freundschaft, Liebe, Drama, Kämpfe und ich habe Kyla immer für ihre Stärke bewundert und obwohl ich Pius so oft einfach nur verabscheut hatte, so hatte ich mit ihm gefühlt. Das Buch jedoch jetzt zu lesen, fühlte sich an, als würde ich mir selber mein Herz Stück für Stück weiter zerbrechen. Kylas Liebeskummer, ich konnte ihn nachvollziehen, so sehr und es war schrecklich.

„Verflucht nochmal, ich weine nicht schon wieder", sagte ich sauer und blinzelte so gut ich konnte all meine Tränen weg. Zwei Monate. Zwei verdammte Monat waren jetzt vergangen, seit Loki mein Herz gebrochen hatte und diese beiden Monate glichen in so vielen Dingen der Zeit, wo ich glaubte er sei tot. Ich war leer, ich verließ kaum mein Zimmer und ich war wie eine leblose Hülle.

Der Unterschied war nur, dass ich damals nicht mit der Angst leben musste ihn zufällig zu sehen, jetzt schon. Ich wusste, dass er offensichtlich ganz großartig mit seinem Leben klar kam, Frauen traf, während ich wahrscheinlich bei seinem Anblick zusammenbrechen würde, wobei erwähnt werden muss, dass ich es geschafft hatte ihn zwei Monate nun eben nicht mehr zu sehen, höchstens von weiten und ich war froh darüber. Die Sehnsucht brachte mich um, ich heulte mich jede Nacht in den Schlaf, hatte Albträume, wie er mir immer und immer wieder das Herz brach, wie er erneut versuchte die Weltherrschaft an sich zu reißen, wie er als Monster, als Eisriese meine Familie umbrachte. Es war als würde diese Wut, diese Trauer, mir nur noch die schlimmen Seiten von ihm zeigen. Ich konnte und wollte an nichts Gutes mehr denken müssen, es würde es nur noch schwerer machen. Dennoch wusste ich, dass ich niemals mehr glücklich werden würde, egal wie melancholisch das auch klingen mochte. Ich hatte ihm mein Herz geschenkt, ich hatte ihm alles von mir geschenkt und nun war ich leer, doch ich würde damit leben. Ich würde warten, bis die Welt in Ordnung war, bis Thor es irgendwann schaffen würde ganz mit seiner Jane vereint zu sein, bis Cole die wahre Liebe findet, meine sterblichen Freunde im hohen Alter dahin verweilen und alles friedlich ist und dann würde ich endlich an mich denken können, meinen Frieden bei meinen Eltern finden. Es war ein trauriger und zugleich besänftigender Gedanke, denn so lange würde es gar nicht mehr dauern, dann würde ich sie nach Jahrhunderten voller Schmerz und Leid wieder sehen und ich hoffte sehr, dass sie mir meine Schwäche und meine Fehler verzeihen würden.

Sie hatten sich für mich geopfert und ich verschwendete mein Leben damit einen Mann zu lieben, der unfähig dazu war. Es war alles zum verrückt werden, doch ich musste versuchen so lange wie möglich durchzuhalten. Egal wie schwer alles war, wie sehr diese Trennung mich umbrachte oder wie sehr die Erinnerungen an meine Entführung in meinem Kopf geisterten. Alleine damit klarzukommen war eben auch nicht leicht und ohne Loki hätte es sonst immer nur Frigga gegeben, der ich meinen Kummer so offen geschildert hätte, doch sie war fort.

Frustriert stand ich von meinem Bett auf und sah mich kurz in meinem Spiegel an, wo ich meine Frisur öffnete und nun meine Haare offen zu dem Kleid trug, ehe ich ging. Seit Frigga fort war trug ich fast nur noch Kleider. Ich wusste nicht so recht wieso, aber sie hatte es geliebt, wenn ich welche trug und ich wollte sie wenigstens irgendwie glücklich stimmen in diesen Zeiten, außerdem trainierte ich nicht mehr und war auch nicht scharf darauf mich in irgendeinem Kampf zu beteiligen, von daher konnte ich auch mit so einem Teil herumlaufen. Der Gang war den Göttern sei Dank leer, als ich mich hastig auf den Weg zu den anderen begab, wo Loki so gütig war nie hinzugehen. Er schien es immerhin mir so einfach wie nur möglich zu machen und er ging mir von sich aus selbst auch aus dem Weg. Ich schüttelte kurz den Kopf. Ich musste aufhören jede Sekunde an ihn zu denken, ich machte es mir selber nur unerträglich schwer.

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt