31. Er ist tot!

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Und voller Unglauben sah er auf seine eigenen Hände, konnte es nicht fassen, dass es sein Werk gewesen war und dass er das vollbracht hatte, dass er diese schreckliche Tat vollbracht hatte.

Kyla..." Seine Stimme war nur ein Flüstern, doch als Pius zu seiner toten Liebe blickte, traf ihn die Gewissheit mit voller Wucht, er war es gewesen, der sie umgebracht hatte, er hatte es zugelassen, dass sie starb und nun musste er damit leben.

Diese Worte schwirrten in meinem Kopf umher, während ich benebelt an die Decke starrte und mir einbildete lila und rote Punkte dort fliegen zu sehen, doch genauso war mir klar, dass es nicht echt war. Ich musste wie Pius, einem Krieger Asgards, der vor tausenden von Jahren gelebt hatte und dessen Geschichte mir Loki einst das erste mal erzählt hatte als wir Kinder waren, damit leben, dass ich die Liebe meines Lebens verloren hatte und das wegen meiner Taten. Nur wegen mir hatte Loki die Riesen tot sehen wollen, sich in all das so hineingesteigert und ich konnte ihn nicht retten. Ich hatte es einfach nicht geschafft, ihn zu retten.

„....und noch mehr Eis... sie muss dringend weiter gekühlt werden", sagte Sif, die die Türe aufschlug und gefolgt von zwei meiner Zofen auf mein Bett zu schritt, wo sie sich sachte neben mich niederließ und meine Stirn fühlte, wobei sie ihre Hand augenblicklich weg zog, als ob sie sich verbrannt hätte.

„Na los, das Eis!", rief sie aus und nahm ein Stoffbündel von der Zofe entgegen, ehe diese hastig aus dem Zimmer eilten und ich gequält meine Augen schloss. Es waren füchterliche Qualen, die ich durchlitt und es nahm einfach kein Ende. Ein Jeder war völlig am Ende mit den Nerven seit Loki weg war, wobei die wenigsten dabei die Tatsache belastete, dass er eben tot war, sondern das was für Nachwirkungen mit seinen Taten entstanden waren. Odin hatte viel Unruhe zu besänftigen, was schwer möglich war mit einem zerstörten Bifröst, meine Mutter war ein Wrack, die sich kaum mehr blicken ließ, das Volk war in Aufruhr wegen der ganzen Intrige im Königshaus und Thor sehnte sich nach seiner Jane, während sie alle nebenbei noch um mein Leben bangten, da ich zwischen Leben und Tod schwebte. Meine Narbe hatte man wieder schließen können und auch wenn ich viel Blut verloren hatte, konnte man mich retten, nur leider war meine Krankheit der Meinung, dass ich lange genug gelebt hatte und so lag ich seit Tagen nur hier, war gefangen in Fieberträumen, hatte Schmerzen, schrie in meinen Träumen auf, halluzinierte und war neben der Spur.

„Also, langsam reicht es mir", sagte Sif sauer und ich öffnete müde meine Augen, „Wenn du nicht bald gesund wirst, dann wird es bald Tote geben. Sag deiner Krankheit, dass sie genug Spaß gehabt hat und dich wieder gesund werden lassen kann!"
„Ich richte es ihr aus", sagte ich leise und lächelte dabei leicht, denn ich war einfach so froh sie bei mir zu wissen, sie und die anderen bei mir zu haben, denn ohne sie hätte ich das nicht durchgestanden, niemals hätte ich das.

„Dein Fieber ist gestiegen, aber wie geht es dir sonst?"
„Beschissen", hauchte ich grinsend und fand nichts komisch daran, doch ich war zurzeit nicht mehr ganz dicht im Kopf, das Fieber, die ganzen Sachen, die ich gegen die Schmerzen nehmen musste, machten mich irgendwie ganz komisch.

„Hier, dann nimm das, davon sollst du besser schlafen können", sagte sie frustriert und drückte mir eine rote Flüssigkeit in die Hand, die von der Farbe her doch eher wie Himbeeren wirkte und die ich ohne zu zögern austrank.

„Danke", murmelte ich, merkte gar nicht mehr, wie sie mir das Glas aus der Hand nahm und ich wieder einschlief.



Am liebsten wollte ich wohl für immer schafen. Das ganze Zeug, was mir gegeben wurde, um sorgenlos zu schlafen, war traumhaft, ich empfand so keinen Kummer, alles war friedlich, doch wenn ich wach war, dann war es so, als könnte ich ihn immer und immer wieder fallen sehen, als ob ich immer wieder aufs neue spüren konnte, wie seine Hand meine los ließ und wie machtlos ich gewesen war. Nur leider wurde aus dem dauerhaften schlafen nichts und frustriert konnte ich nur da liegen und wusste nichts mit mir anzufangen. Nach wie vor war ich an mein Bett angewiesen, doch nur hier zu liegen und an alles was war denken zu können, ließ mich Dinge fühlen, die ich nicht fühlen wollte, denn es war erst als könnte ich es nicht glauben. Die Hälfte der Zeit glaubte ich nach wie vor daran, dass Loki jeden Augenblick hereinkommen würde, um nach mir zu sehen, dass er mich gleich erschrecken würde oder ich morgen Zeit mit ihm verbringen könnte, nur war das nicht so. Zum anderen sah ich es ein, doch ich wollte es nicht glauben, wie sollte jemand wie Loki einfach tot sein? Es war so absurd!

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt