78. Odin

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Vermutlich hätte nicht einmal ein Blatt Papier mehr zwischen Loki und mich gepasst, vermutlich hätte keine Stimme, kein Räuspern oder Schrei uns zurück in die Realität bringen können und vermutlich wäre es mir sogar unfassbar verflucht egal gewesen, wenn das hier noch Stunden so weiter gegangen wäre, wenn ich da nicht von alleine wieder angefangen hätte zu denken. Nach und nach fasste ich mich wieder, realisierte so richtig, was hier vor sich ging, wie falsch das war, trotz der Tatsache, dass es sich so richtig anfühlte und ruckartig riss ich mich von Loki los, atmete richtig durch, bemerkte seinen glühenden Blick, doch er sollte nicht glauben, dass das hier ok gewesen war.

Er konnte mich nicht einfach nur küssen, um Aras eins reinzuwürgen und irgendwas zu beweisen, aus dem Grund holte ich auch aus und klatschte ihm mit voller Wucht eine, so dass sein grinsendes Gesicht zur Seite fiel und ich in dem Augenblick erst wieder so wirklich mitbekam, was für ein Krach um uns herum los war. Lokis Handeln hatte eindeutig ein Drama ausgelöst und das sah ich nun deutlich. Während Aras uns mit einem komplett entsetzen Blick ansah, wirkte seine Mutter so, als würde sie gleich ohnmächtig werden. Odin und Aras' Vater waren jedoch diejenigen, die für all den Lärm sorgte, denn beide schrien sich dermaßen laut an, dass die Wachen an den Türen standen und nicht wirklich wussten, ob sie eingreifen sollten oder nicht.

„Im Hause Odin gibt es wohl mehr Probleme, als ich es je angenommen hätte. Und mein Sohn hätte Eure Tochter auch noch ehelichen sollen", rief sein Vater gerade empört aus, als ich mich endlich zu Wort meldete, mich von Loki so abwandte und nicht mehr tatenlos herumstand.

„Genug jetzt!", schrie ich nämlich und sah wie alle Blicke auf mich gerichtet waren, „Loki und ich sind keine verfluchten Geschwister, wir sind nicht einmal annähernd miteinander verwandt und wenn ihr dem Gerede mehr glauben geschenkt hättet, wüsstet ihr das auch schon längst."
„Das ist ja noch schlimmer", sagte Aras entsetzt, „Du hast etwas mit einem Monster."
„Monster", lachte Loki erheitert von dieser Aussage auf, doch ich sah das gar nicht so amüsant.

„Er ist kein Monster, nur du bist eins und solltest mit deiner verdammten Familie endlich verschwinden!"

„Und wie wir verschwinden werden. Für diesen Verrat wird es Konsequenzen geben, Odin!", sagte Aras' Vater angespannt und zitternd vor Wut, während Odin sich erschöpft auf seinen Thron setzte.

„Ich hoffe du wirst nicht den Fehler begehen und Asgard unterschätzen. Gegen Asgard kann man nicht gewinnen!"
„Wir sehen uns!", sagte Aras an mich gerichtete, als sein Vater nichts mehr dazu sagen konnte und aus dem Saal stürmte, gefolgt von seinem Sohn und seiner Frau, während ich schwer schluckte. Das hier war noch nicht vorbei, es hatte gerade erste begonnen.

„Es tut mir leid, Marcy." Verwirrt drehte ich mich zu Odin, der sich müde übers Gesicht strich und den Kopf schüttelte. Plötzlich wirkte er um einiges älter und ich wusste, dass nicht der geeignete Zeitpunkt war zu streiten, weswegen ich gar nichts sagte. Ich brachte Loki mit einem Blick zum verstummen, als er schon dabei war sich vermutlich ebenfalls für diese Sache zu entschuldigen und verließ den Saal, denn ich bräuchte nun einfach nur Ruhe von allem, mehr nicht.




„Hast du nun vor mich zu ignorieren?" Sif verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, doch ich versuchte sie auszublenden, einfach nur auf meinem Bett zu sitzen und daran zu denken, wie nun alles weiter gehen könnte, doch eigentlich hatte ich keine Ahnung. Vielleicht war die Kriegsdrohung nichts als eine Lüge, vielleicht wären alle Sorgen unbegründet und alles findet ein gutes Ende. Es klang zu schön, um wahr werden zu können, doch je deprimierter meine Gedanken wurden, umso trauriger wurde ich und im Grunde hatte ich keinerlei Lust mehr auf diese Traurigkeit. Jetzt sollte einfach alles nur noch besser werden, „Ich weiß ja, dass wir alle es dir hätten sagen sollen, aber hättest du es mir denn geglaubt?"

Loki|| He will be the death of me ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt