Wieder einmal konnte ich nur im Bett liegen und an meine Eltern denken. Das alles war nun sicher über einen Monat her und doch nahm der Schmerz kein wenig ab. Ich hatte in den letzten Tagen mich deutlich besser mit Loki angefreundet, der eine noch größere Hilfe war mit dem Schmerz klarzukommen als Thor und doch war es so schrecklich wie am Anfang, wenn ich alleine war. Fast jede Nacht wachte ich von einem Albtraum geplagt panisch auf und war eigentlich nur froh, dass es niemand mitbekam, da Frigga sowieso viel zu fürsorglich war und Thor sich sonst dazu verpflichtet gefühlt hätte, mich mit irgendwelchen Witzen dauerhaft aufzuheitern. Ich seufzte schwer, als ich mich aufrappelte und ins Bad begab, wo ich mich selbst versuchte herzurichten und einfach irgendein Kleid anzog. Fertig gewaschen begab ich mich wieder in mein Zimmer, wo auch schon ein grinsender Thor stand.
„Was machst du denn hier?", fragte ich lächelnd nach, während er sich auf mein Bett warf.
„Dir ein Geschenk machen", sagte er fröhlich und ich sah ihn schräg an, denn was meinte er? Ich setzte mich zu ihm aufs Bett, wo er mit einer meiner Haarsträhnen spielte, ehe er breit zu grinsen begann, „Willst du denn gar nicht wissen, was es ist?"
„Du wirst es mir sowieso gleich sagen", bemerkte ich und er lachte auf.
„Da hast du recht. Also, ich habe Vater gefragt, ob es nicht vorteilhaft wäre dich dem Volk vorzustellen und deswegen wird es noch heute Abend zu deiner Ehre ein Fest geben."
„Ein Fest?", fragte ich wirklich verwundert nach und er nickte fröhlich.
„Genau und Mutter wird sicher gleich mit deinem Kleid kommen", sagte er und ich lächelte breit, denn das war wirklich ein liebevolles Geschenk.
„Oh danke", sagte ich und umarmte ihn, als meine Türe aufging und ich zu Loki sah, der kurz überrascht zu Thor blickte, ehe er wieder zu mir schaute.
„Also wurde dir die frohe Botschaft verkündet?", fragte er nach und schloss die Türe hinter sich, während er auf uns zulief und sich dann ebenfalls zu uns aufs Bett setzte.
„Es ist wirklich wundervoll", sagte ich lächelnd und schon stand Thor mit Schwung wieder auf.
„Ich habe dafür noch eine Menge zu erledigen mit den anderen. Aber wir sehen uns heute Abend, kleine Schwester und du Bruder passt schön auf sie auf." Mit den Worten lief er auch schon aus dem Zimmer und ich sah zu Loki, der mich nachdenklich musterte.
„Ist was?", fragte ich deswegen verlegen nach und er schüttelte lächelnd den Kopf.
„Nein, aber du hattest wieder einen Albtraum", bemerkte er und machte mich damit wirklich sprachlos, denn woher wusste er das bitte? „Ich kriege mehr mit, als du wohl denkst." Er lächelte nun breit und ich sah ihn immer noch verwundert an.
„Aber wie?", fragte ich deswegen leise nach und kam mir gleich wieder so verloren vor.
„Ich wache in letzter Zeit ungewöhnlich früh auf und sobald ich mein Zimmer verlasse, höre ich dich, wie du dich abquälst im Schlaf", sagte er und ich seufzte schwer über diese Tatsache, denn eigentlich hatte ich ja gewollt, dass es eben keiner mitbekam.
„Das wird schon wieder."
„Ich überlege mir schon immer dich einfach aufzuwecken, aber ich bezweifle, dass das auf Dauer eine Lösung ist", sagte er und ich ließ mich zurück in die weiche Matratze fallen.
„Wahrscheinlich eher nicht, aber irgendwann wird es vergehen wahrscheinlich." Meine Stimme klang kein wenig zuversichtlich dabei, aber eigentlich konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass ich den Tod der beiden jemals überwinden würde. Wer hatte schon das große Glück haben dürfen seine Eltern sterben zu sehen? Nachdenklich fuhr ich dabei an meiner Seite die Narbe entlang, die ich nun auf ewig mit mir herumtragen würde und blickte zu Loki, der sich ebenfalls zurückfallen ließ und nachdenklich an die Decke starrte.
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Loki|| He will be the death of me ✓
FanfictionMarcy war ein kleines Kind, als ihre Eltern von Eisriesen getötet wurden und Thor sie fand. Über die Jahre hinweg wird sie wie ein Teil seiner Familie, doch das Verhältnis der fast Geschwister ändert sich immer mehr, nicht nur, dass Marcy anfängt st...