Zu meiner Verteidigung: justNeele , TatjanaHastings und der Rest brauchte ziemlich lange, um mich rumzukriegen dieses Kapitel zu schreiben. #BinkeinRomantikTyp
Meinen Wecker hatte ich exakt um 8 Uhr gestellt. 90% der nächsten Stunden verbrachte ich im Bad, was besonders meinem Vater Sorgen bereitete. Als er einmal an de Tür klopfte und fragte: ,,Michael? Alles in Ordnung bei dir?", schrie ich nur zurück: ,,DAD! NICHT REINKOMMEN! ICH MUSS MICH KONZENTRIEREN!" Grace stand, saß und kniete vor, hinter oder neben mir, um mein Outfit zu perfektionieren.
justNeele
Nach geschlagenen 34 Minuten war sie mit mir fertig. Zumindest mit der Auswahl meines Oberteils.
Gelangweilt stützte ich meinen Kopf auf meiner Hand ab. Grace schmiss mittlerweile abwechselnd mit Hosen und Shorts umher, die sie erst musterte und dann mit Schwung über ihre Schulter nach hinten schmiss. Instinktiv zog ich den Kopf ein, um nicht von herumfliegenden Schuhen getroffen zu werden.,,Also für einen Typen hast du ziemlich viele Klamotten, findest du nicht, Michael?", fragte sie mich mit einem Lächeln, das sie mir über die Schulter warf. ,,Ähhh..." Bevor ich irgendwas sagen konnte, befand ich mich wieder im Bad.
,,Soo..." Grace streckte ihre Arme aus und ließ die Knöchelchen knacken. ,,Ahhh!" Ich zuckte unwillkürlich zusammen. ,,Was?" Unschuldig grinste sie mich an und holte einige Klammern heraus.
Nach vier Stunden war mein Frisörtermin fertig. Musternd ging Grace einen Schritt nach hinten und ein prüfender Gesichtsausdruck entstand auf ihrem Gesicht. ,,Und?", fragte ich unsicher und fasste mir an die hochgegelten Haare, worauf Grace sofort meine Hand wegschlug und dann meinte: ,,Also wenn Lynne dich nicht gefragt hätte, hätte ich dich gedatet." Ich musste lachen bei dem Gedanken, Grace und ich würden ein Paar sein. ,,Ich nehme das mal als Kompliment." ,,Das sollte auch eins sein!" Sie lächelte mich breit an, bevor sie die Tür aufschloss und mich vorlassen wollte. Doch ich schnippte nur mit den Fingern und sagte: ,,Ladys first!" ,,Kleiner Gentleman.", meinte sie grinsend und ging an mir vorbei auf den Flur. Ich folgte ihr in Sneakers, Jeans und hochgekrempelten Hemd.
In diesem Moment steckte Phil den Kopf aus dem Zimmer und grinste: ,,Playboy." Wir lachten als Antwort und gingen zur Tür. Ich öffnete sie, rief zum Abschied durchs Haus und trat mit Grace hinaus. Die kalte Herbstluft wehte durch die Straßen und traf mich im Gesicht. Breit grinsend drehte ich mich zu Grace. ,,Also dann..." Sie unterbrach mich jedoch und hielt mir ihre Hand entgegen. Fragend blickte ich sie an. ,,Dein Messer.", kam die Antwort als Todesurteil. ,,Was?" Mit großen Augen sah ich sie an. ,,Komm schon, nur solange ihr euch trefft. Es soll eine cute und romantische Verabredung werden, kein Massaker-Wettbewerb." ,,Schon mal aufgefallen, dass ich jeden Tag Leute kille?", murmelte ich noch so undeutlich, dass Grace mich nicht verstehen konnte, sondern ihren herausfordernden Blick standhielt. Seufzend gab ich auf und legte meine Waffe in ihre Hände. ,,Geht doch.", grinste sie und steckte es ein.
Grinsend rollte ich mit den Augen. ,,Trotzdem danke, Prinzessin. Ich denke mal, ich wäre ohne deine Hilfe völlig aufgeschmissen." Plötzlich kam sie einen Schritt auf mich zu und gab mir einen blitzschnellen, flüchtigen Kuss auf die Wange. Ich erstarrte zu einem Eiszapfen und blickte sie genauso an. Grace dagegen sagte lächelnd: ,,Kein Ding. Wir sehen uns!" Sie wirbelte herum, sodass ihr Haar auf die andere Seite fiel und schritt davon. Völlig perplex starrte ich ihr nach. What the? Meine endgültige Reaktion musste ich jedoch auf später verschieben, denn es war schon... ,,Viertel vor? Oh, shit!" Ich rannte zur nächsten Haltestelle, sprang dort in den Bus und fuhr zum Stadtpark.Während der gesamten Busfahrt trippelte ich nervös mit meinen Füßen umher. Meine Handflächen fingen an zu schwitzen, als ich an mein bevorstehendes Treffen dachte. Noch dazu klebten mir die träumerischen Augen vieler Mädchen im Nacken. Kurz vor dem Park stand ich von meinem Platz auf und wischte meine Hände an der dunklen Jeans ab und atmete durch.
Die Tür vom Bus öffnete sich und ich stieg aus. Die Hände in die Hosentaschen gesteckt und mit dem Gefühl eine komplett andere Person zu sein ging ich trotz zitternder Beine durch den Eingang in den Park.
Lynne wartete bereits auf mich. Sie trug eine schlichte Bluse und beobachtete gerade ein junges Paar. Als sie mich erblickte, erschien ein strahlendes Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht. Sie rannte auf mich zu und schloss mich glücklich in ihre Arme.
Ich erwiderte die Umarmung und lachte dabei. Wir ließen uns los und fingen an durch den Park zu gehen.
TatjanaHastings
Wir erreichten eine Sitzbank und wollten uns gerade gleichzeitig hinsetzen, als wir bemerkten wie dreckig die Bank war.Verlegen blieb Lynne stehen und ich hob meinen Ärmel um einen Platz für sie sauber zu wischen. ,,Aww.", machte sie lächelnd und setzte sich hin. Ich grinste sie als Antwort an und ließ mich neben sie nieder. Wir redeten sehr lange über verschiedene Themen, lachten, das übliche. Nach einer Weile tauchte plötzlich ein sehr verliebt aussehendes Paar auf.
Bei dem Anblick wie sie ihre gefaltenen Hände zwischen sich hin und her schwangen, müsste ich mich eigentlich übergeben. Eigentlich, doch irgendwie tat ich es nicht.Auf einmal fiel Lynnes Portemonnaie auf den Boden. Ich hob es aus Freundlichkeit natürlich auf, Lynne ebenfalls.
Mein Herz schlug schneller, als sich unsere Hände mit einem Mal berührten. Wir starrten uns an, lachten dann verlegen und ließen unsere Hände nicht los, sondern redeten ganz normal weiter.
,,Deine Hände sind ganz schön kalt.", sagte ich etwas später.
Bevor Lynne irgendetwas antworten konnte, hörten wir plötzlich ein lautes Hupen. Verwirrt sahen wir uns um, doch da erkannten wir es schon. Melina fuhr in einem Golfkart auf uns zu, hinter ihr saß ein gleichaltriges Mädchen mit tiefbraunen Haaren. Verstört grinsend sahen Lynne und ich Ihnen zu, wie Melina zu uns tuckerte. ,,Hey Guuys!", rief das Guurl und Lynne und ich konnten nicht anders als loszulachen. ,,Willkommen bei ,Melina macht's möglich!'", lachte ich, als wäre ich irgendein Fernsehmoderator. ,,Guurl, wo hast du diese Karre her?", lachte auch Lynne. Melinski grinste. ,,Ich musste auf dem Golfplatz meines Onkels aufpassen. Dann kam Tatjana, mein Guurl und zusammen haben wir uns das Golfkart genommen." Tatjana winkte uns einmal zu, dann nahm sie Melinas Hand und unsere Creepyfreundin mit den Tattoos rief uns zu: ,,Okay, wir fahren dann mal weiter. Viel Spaß noch bei eurem Date!" ,,Gleichfalls!", konterte Lynne zurück, worauf Melina sofort die Röte ins Gesicht schoss und sie deshalb schnell umdrehte.
Lynne und ich brauchten allerdings noch eine Weile bis wir uns beruhigt hatten. Nachdem wir wieder normal und gleichmäßig atmen konnten, warf Lynne ein Blick auf ihr vibrierendes Handy. ,,Verdammt! Oh Mann, Michael, es tut mir total Leid, aber ich muss los. Dad will mit Abby und mir noch unbedingt neue Blutkonserven kaufen fahren."
Meine gute Laune erstarb schlagartig. Was? Warum musste sie gerade jetzt los? ,,Bitte geh noch nicht.", schmollte ich und kam mir schon fast jämmerlich vor. Lynne lachte leise. ,,Keine Sorge." Sie gab mir einen Kuss auf die Wange, der einen innerlichen Stromschlag bei mir auslöste. ,,Wir schreiben. Einverstanden?", fragte sie mich lächelnd. Ich rückte etwas näher, antwortete: ,,Einverstanden." und gab ihr einen richtigen Kuss.
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CREEPY-KLASSE
HumorEine kleine Horrorstory, die aus der Sicht des 14-jährigen Michael Dawsons erzählt und erlebt wird. Mit seinen Freunden und seiner Klasse erlebt er viele coole, lustige und natürlich bescheuerte Momente. Was steckt hinter den beiden Schwestern Abby...