Wir haben uns also entschieden eine Roadtrip zu machen. Meine Gang und ich: Abby, Lynne, Melina, Grace, Shay, Speed, Leah, MR, Jack, Chris und Jeff.
Natürlich bekam der Rest der Klasse auch ein wenig von dem Geld ab, aber es war immer noch genug für die größte Reise unseres Lebens.
Wir alle haben uns als Gruppe in Melinas Garten getroffen, dort eine kleine Schreibtafel, die normalerweise nur kleine Schulkinder benutzen, hingestellt und sind unseren Plan für den nächsten Monat komplett durchgegangen.
Zunächst mussten wir ordentlich shoppen gehen. Und zwar wir alle zusammen, denn anscheinend brauchten wir nicht nur genug Essensrationen und Wasser für die Reise, sondern auch jede Menge Kissen, Decken, einfach alles, was das Morgenmuffel-Herz begehrt.
Und wer kam mit dem Vorschlag, mit allen zusammen zum Ikea zu fahren um dort alles Nötige zu besorgen? Natürlich die Shopping-Queen (oder Princess) Grace Lancaster höchstpersönlich.
Ich war soweit einer der letzten im Klassenraum, als die fünfte Stunde endlich geendet hatte. Ich wandte mich von den vielen Tischen ab, als Jack gerade noch hetzend vor mir anhielt. ,,Hey Bro... Meinst du du kannst heute für mich den Dienst übernehmen und Tafel putzen und die Stühle hochstellen? Ich verpasse sonst gleich meinen Zug, bin auf einer Robo-Messe eingeladen." ,,Wieso nimmst du nicht gleich Bam?", fragte ich ein wenig verwundert. ,,Versuch du mal, einen unmotivierten Drachen dazu zu bringen dich in eine andere Stadt zu fliegen."
,,Ach so! Ja klar, mach nur, dass du den Zug noch kriegst.", drängte ich ihn und schlug grinsend gegen seine Schulter. Jack grinste zurück und klatschte bei mir ab.
,,Danke, Mann. Bis später." ,,Yo, ich schreib dir."
Während Jack hastig aus der Klasse eilte, nahm ich den feuchten Schwamm aus dem Waschbecken und klatschte ihn gegen die Tafel. Danach kehrte ich zurück zu den restlichen Stühlen, die noch nicht auf die Tische gestellt wurden, und hob sie hoch.
Vor mich hinsummend vergingen etwa fünf Minuten bis ich plötzlich ein kurzes, aber recht lautes Poltern im geschlossenen Schrank hinter mir wahr nahm.
Verwundert wirbelte ich herum und blickte misstrauisch auf das polierte Silber.
Ein weiteres Mal. Tuck. Nochmal. Tuck. Tuck.
Noch skeptischer geworden fasste ich in die Hoodietasche und zog das Messer heraus. Leise schlich ich auf den Schrank zu, es polterte immer wieder und sogar schneller. Mein Puls hämmerte gegen meine Brust und mit dem anderen Arm griff ich nach vorne zur Schranktür, doch bevor ich sie öffnen konnte, stieß ein kleiner stahlgrauer Körper aus Metall und Blech aus dem Schrank und lief fast gegen meine Knie. In dieser einen Sekunde stieg mir das Herz vor Aufregung bis zur Kehle, die mich an eine Art Explosion erinnerte. Erst dann erkannte ich die kleine Kreatur: Es handelte sich um einen kleinen Roboterdrachen mit silbernen Flügeln, der vermutlich zu Jack gehörte. Mit seinem mechanischen Murren tapste er flink an mir vorbei und würdigte mich keines Blickes, als er vom Boden abhob und durch das Fenster flatterte, anscheinend um seinen Heeren zu finden.
Ich beruhigte mich und schüttelte den Kopf. Was für ein Technik-Freak mein Bro doch ist.
Ich wollte mich zum letzten Mal abwenden und die Klasse abschließen, doch natürlich wurde ich wieder aufgehalten. Mit einem lauten ,,Buuh!", das im nächsten Moment in meinen Ohren dröhnte, krallten sich zwei Hände in meinen Schultern und ich wurde von Grace, die einen fiesen Angriff hinter meinen Rücken ausübte, nach vorne gestoßen. Durch ihre Arme, die sie auf meinen Schultern abstützte, knickten meine Beine ein und ich fiel in eine schnelle Rolle. Grace fing sich währenddessen wieder aus dem Stolpern auf und schlug sich vor Lachen die Hände vor den Mund, als ich mit einem lauten Krachen in den Schrank stieß.
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CREEPY-KLASSE
HumorEine kleine Horrorstory, die aus der Sicht des 14-jährigen Michael Dawsons erzählt und erlebt wird. Mit seinen Freunden und seiner Klasse erlebt er viele coole, lustige und natürlich bescheuerte Momente. Was steckt hinter den beiden Schwestern Abby...