Ich griff mir mein Messer aus der Hoodietasche und behielt das Grinsen aufgesetzt. ,,Lust auf ein Kämpfchen?'' Ich verzichtete auf den 2-Meter-Sprint, sondern ging gelassen auf den Zombie zu. Dieser gab gurgelnde Geräusche von sich und wollte mich mit seinen verdreckten Armen packen, damit ich auch zu so einem halbtoten Monster werde. Jedoch hob ich mein Messer, schubste mit der anderen Hand den Zombie zu Boden und schlug die Messerklinge ins Gehirn. Das dunkle Blut spritzte mir ins Gesicht und versaute meine gesamte Kleidung. Ich schlug aber immer weiter ein, bis der Tote wirklich tot war.
Die Stille schlug wieder ein und ich richtete mich von den Knien auf. Kurz durchatmen, weiter machen. Ich sah auf und bemerkte, dass sich Leah, Speed und Jeff bereits aufgestellt hatten. Zunächst sagte niemand etwas, erst als Leah zuerst Jeff und mich, dann Speed ansah. ,,Okay, also, Speed? Das sind Jeff und Michael.'', stellte sie uns gegenseitig vor. Jeff und ich sahen Speed an und hoben die Hand. ,,Hey.'' ,,Hi, schön euch kennenzulernen.'', lächelte Speed etwas schwach und ihre spitzen Eckzähne strahlten mich an. Ich versuchte, das weiterhin nicht zu beachten und wandte mich an Leah. ,,Hör zu, es tut uns echt Leid, wir waren nur neugierig, weil du...''
,,Michael'', unterbrach Leah mich, doch ich wollte es ihr weiter erklären. ,,Auf jeden Fall warst du so merkwürdig heute und wir haben uns... ja, gewisse Sorgen gemacht und wollten einfach nachgucken, was...'' ,,Michael!'', zischte Leah nun etwas gereizter. ,,Wieso unterbrichst du mich immer?'', fragte ich sie genervt. ,,Michael! Hinter dir!'' Ich wirbelte herum und erstarrte zu Eis.
Zwischen den Bäumen tauchten Gestalten auf. Ungefähr zwanzig oder dreißig, mit zerrissener Kleidung und verfilzten Haaren, die in den abgenutzten Gesichtern hingen. Ihre milchig, weißen, natürlich toten Augen blitzten uns an und sie alle zeigten uns ihre alten faulen Zähne. ,,Oh Shit.'', entkam es Jeff und wir drehten abrupt um, da wir gegen zwanzig von denen mit zwei Messern nicht den Hauch einer Chance haben. Zu viert liefen wir zu den Gebüschen, doch im nächsten Moment erschienen drei weitere Zombies auf. Wir stolperten zurück, doch Jeff packte sich sein Messer.
,,Michael! Lauft nach da hinten und versucht aus dem Wald zu kommen!'', brüllte er und begann, die drei Untoten abzustechen. Leah, Speed und ich taten wie er sagte und rannten los. Wir wichen den Zombies geschickt aus, kletterten und sprangen über umgefallenen Bäume bis Jeff sich wieder angeschlossen hatte. Zu viert sprinteten wir weiter, das Knurren der Zombies blieb in unseren Ohren.
Gerade, als ich dachte, ich sähe den anderen Waldeingang, fiel ich plötzlich durch das Laub quasi in den Boden. Während mir meine Schreie und die der meine Freunde in den Ohren pulsierten, schlitterte ich einen Tunnel durch die nachtschwarze Erde nach unten. Wir sahen nichts bis uns eine kleine Mauer sofort zum stoppen brachte. Stöhnend prallte Jeff mit dem Hinterkopf dagegen und verlor so das Bewusstsein, während ich mir das Knie rieb. ,,Oh mann, was war das verdammt?'', fragte ich und Leah half Speed auf. ,,Das würde ich auch gerne wissen.'', meinte Leah und sah zu Jeff. ,,Was ist mit ihm?'' Ich blieb stehen, blickte auf meinen Kumpel und kickte ihm leicht gegen die Rippen. Keine Bewegung. ,,Ich kümmere mich drum.'', sagte ich leicht genervt und hob Jeffs Körper über meine Schultern. ,,Geht's?'', fragte Speed sicherheitshalber, doch ich nickte nur. ,,Wir müssen irgendwie herausfinden, wie es dazu kommt, dass auf einmal ein ganzes Duzen Zombies sich im Wald aufhält.'', sagte ich und die Mädchen nickten zustimmend. Ich sah mich um: Wir befanden uns in einer Art unterirdischer Höhle, komplett aus Erde. Einige Lampen leuchteten schwach in den Ecken und brachten orangenes Licht hervor. Düstere Atmosphäre, gefällt mir.
Wir hörten schnelle Schritte näher kommen und im nächsten Moment tauchten Abby und Lynne um die Ecke auf. ,,Leute? Was macht ihr hier?'', fragten die Girls gleichzeitig. ,,Nichts, wir sind nur ganz zufällig vor Untoten geflüchtet.'', meinte Leah ironisch. ,,Moment, was?'', fragte Abby verwirrt und bemerkte mein blutbeflecktes Gesicht. ,,Was zur Hölle ist passiert?'' ,,Und was ist mit ihm passiert?", fragte Lynne und deutete auf Jeff, der immer noch schlummernd auf meiner Schulter lag. ,,Ist gegen die Wand geknallt.'', meinte ich knapp und sah meine Freundin an. ,,Lynne, was ist das hier?'' ,,Unser Bunker.'', grinste sie breit. ,,Wieso habt ihr einen Bunker gebaut?'' ,,Keine Ahnung, uns war langweilig.'' ,,Okay, ich lasse das hier mal so stehen.'', meinte ich dann. Abby sah skeptisch zu Speed herüber. ,,Und wer bist du?'' ,,Oh, entschuldige. Ich heiße Speed.'', lächelte der Vampir. ,,Sie ist meine Freundin.'', erklärte Leah vorsichtig. Abby nickte langsam. ,,Abby.''
,,Ähm, Lynne?'' Der Vampir drehte sich zu mir um und lächelte mich fragend an. ,,Also, ich weiß, du hättest dir den Valentinstag bestimmt anders vorgestellt und es tut mir mega Leid... Ich bin einfach kein guter Freund was sowas angeht.'' ,,Aww, sag sowas nicht. Du bist der beste, den man sich vorstellen kann.'', sagte Lynne und gab mir einen Kuss. Ich lächelte sie an und sah dann wieder zu Jeff. ,,Okay, na dann kommt, lasst uns irgendwie hier raus kommen und herausfinden, wie diese Zombie-Horde ausgebrochen ist.'' ,,Alles klar, wir zeigen euch unseren Bunker.'', grinste Abby und schwebte an mir vorbei. Der Rest trabte ihr hinterher bis wir vor einer hölzernen Tür standen. ,,Das ist der sogenannte Partyraum.'', grinste Lynne und öffnete die Tür.
Vor uns stand eine Horde Zombies, die alle ihre Köpfe zu uns drehten. Sabbernd kamen sie näher und Abby und Lynne schlugen schnell die Tür wieder zu.
,,Einen tollen Bunker habt ihr!'', rief ich und ließ Jeff auf den Boden gleiten, bevor ich mein Messer zückte. ,,Na, einige Waffen gefällig?''
Ich drehte mich um und entdeckte Chris grinsend vor mir, in seinen Händen hielt er eine Shotgun und ein Katana-Schwert. ,,Chris? Willst du mir gerade erzählen, du hast jetzt auch noch ein Waffenladen aufgemacht?'', fragte ich ihn und er warf mir das Katana zu. ,,Na klar. Los, killen wir diese zermatschten Idioten.'', meinte Chris und hielt den Türknauf fest. Leah und die anderen Mädchen traten einige Schritte zurück. ,,Jungs, passt bloß auf.'', warnte Abby uns. Ich sah zu ihr. ,,Keine Sorge, wir werden aufpassen. Ich habe überhaupt keine Lust auch so ein halbtotes Etwas zu werden.'' Mit diesen Worten nickte ich Chris zu. ,,Los geht's."
Der letzte Zombie fiel zu Boden und ich spießte ihm mein Katana in die Schläfen.
Chris zog die Leichen beiseite und Lynne, Leah, Abby und Speed lugten vorsichtig in den Raum hinein. ,,Geschafft.", grinste ich leicht außer Atem mit einem Gesicht voller Blut und ließ mich erschöpft in Abbys Arme fallen. Sie klopfte mir lobend auf die schwarze Kapuze und ich löste mich wieder von ihr. ,,Wieso habt ihr eigentlich nicht mitgeholfen, Vampire?'', fragte Chris und verbrauchte seine letzte Patrone für einen Zombie, der sich gerade wieder aufstellen wollte. ,,Denkst du echt, wir würden unsere Zähne in diese zerfetzte Haut vergraben wollen? Nein, danke.'', erwiderte Lynne und verschränkte die Arme. ,,Auch wahr.'', meinte Chris und schob mit seinem Fuß eine Leiche beiseite. Mein Blick hielt bei Speed an, deren Augen an mir vorbei starrten. ,,Michael, pass auf!", rief sie auf einmal und kurz darauf verwandelte sie sich in einen riesigen Werwolf mit schneeweißem Fell. Knurrend sprang sie an uns vorbei und fiel den nahe gekommenenZombie an. Sie schmiss ihn zu Boden und bohrte ihr gesamtes Gebiss in den Kopf des Untoten. Der Rest sah ihr dabei erstaunt zu bevor sie sich als Mensch wieder verwandelte, aufstand und sich zu uns drehte. ,,Ihr habt recht.'', sagte sie zu Abby und Lynne. ,,Der Nachgeschmack ist echt scheußlich.''
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CREEPY-KLASSE
HumorEine kleine Horrorstory, die aus der Sicht des 14-jährigen Michael Dawsons erzählt und erlebt wird. Mit seinen Freunden und seiner Klasse erlebt er viele coole, lustige und natürlich bescheuerte Momente. Was steckt hinter den beiden Schwestern Abby...