Gemeinsam begaben wir uns auf die düstere Straße, die voller Zombies waren. Der starke Geruch vom dreckigen Blut, das mich und die anderen umgab, ließ meine Nase rümpfen. Als kleine Gruppe tapsten und schlurften wir zwischen den Monstern her.
Wenn eins von ihnen uns erkennt, wäre es aus. Dann wären wir zuerst untot und dann würde uns jemand früher oder später das Gehirn einschlagen. Dann wäre alles aus.
Als einer der Vorderen schlich ich immer weiter nach vorne. Ich spürte mit einem Mal Lynnes Hand an meiner, ihre schlanken Finger umklammerten ängstlich meine blasse Haut. Ich drehte meinen Kopf langsam zu ihr und sah in ihre dunkelgrauen Augen, in denen sich ebenfalls die Angst widerspiegelte. Während ich weiterging, drückte ich ihre Hand, lächelte leicht und nickte, was so viel wie ,,Wir werden es schaffen.'' bedeuten soll. Auch Speed hielt sich dicht hinter Leah auf, worauf die beiden sich ebenfalls an den Händen hielten.
Ein kurzes Grollen lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich sah nach oben und entdeckte große, dunkelgraue Wolken. Ein erneutes Grollen, diesmal lauter. ,,Oh, verdammt.'', flüsterte ich, ohne, dass es die anderen hörten.
Jeff wanderte hinter Chris her, bis er plötzlich auf einer faulen Leber ausrutschte und auf den Boden aufschlug. Die Gruppe drehte sich erschrocken zu ihm um, doch die Zombies beachteten ihn nicht. Langsam erhob sich Jeff erneut und wir gingen langsam weiter.
Im nächsten Bruchteil einer Sekunde tauchte ein greller Blitz auf. Ich zuckte leicht zusammen und es begann zu regnen. Die vielen Regentropfen prasselten glasklar auf uns herab, doch wir gingen immer weiter. In nächsten Moment zischte Chris: ,,Leute! Das Blut!'' Wir blieben stehen und sahen an unserer Kleidung herab. Die bereits getrockneten Zombie-Innereien verschwanden wegen dem Regen urplötzlich.
Mit rasendem Herzen blickte ich meine Freunde an, die nun mit pudelnassen Haaren und der gewöhnlichen Kleidung um mich herum standen. Sie erwiderten meinen Blick und ich starrte sie weiterhin an, nicht wissend was ich sagen sollte.
Abbys Augen glitten an mir vorbei und sie ging einen Schritt zurück. ''Oh, shit.''
Wir drehten uns um und sahen die ersten Zombies, die uns erkannten. Sofort packten Jeff und ich unsere Messer. ,,Wir dürfen nicht zulassen, dass die uns kriegen!", brüllte ich den anderen zu, bevor Jeff und ich nach vorne sprangen und den Untoten das Messer in die Stirn rammten. ,,Lynne! In Deckung!'', schrie Abby und holte mit ihrer ganzen Vampirkraft aus, packte den Zombie am Kragen und schleuderte ihn davon. Lynne sah ihre Schwester erstaunt an. ,,Wow, gute Idee!''
Den nächsten, der kam, packte sie mit beiden Händen um den Hals und als er sie sabbernd angreifen wollte, donnerte sie seinen Kopf auf dem grauen Asphalt und das Blut verteilte sich auf der Straße.
Leah kramte in ihrer Hosentasche herum und holte ein leicht zerknittertes Blatt heraus. Gerade als drei der Untoten auf sie zukamen, öffnete sie den Zettel und sofort schoss ein riesiger Drache aus Papier heraus. ,,Zeig's ihnen, Yorokobi!", rief Leah und der Drache, der wegen seinen gefährlichen Klauen eine Ähnlichkeit mit einem wilden Wolf hatte, flog auf die Zombies zu, um diesen den Kopf zu zerbeißen. Während sich Chris ein Metallrohr von der Straße geschnappt hatte und so kämpfte, hatte ich das Gefühl, das hier würde niemals aufhören. Meine Hände waren bereits feucht und als mich Jeff leicht mit der Schulter anstieß, rutschte mir mein Messer aus der Hand, worauf der nächststehende Untote mich zu Boden schmiss. Die anderen hatten alle Hände voll wegen dem Kämpfen und sahen nicht, wie ich den gammligen Körper an den Schultern packte, um ihn von mir fernzuhalten. Seine faulen Zähnen klappten aufeinander, bereit zum beißen.
Mit einem Mal wurde der Kopf des Monsters mit Holz zermatscht. Der Körper wurde von mir weggeschleudert und ich erblickte Ryan, der seinen Baseballschläger erhob und seine blauen Augen blitzten über einer weißen Mundmaske auf. Ich griff nach seiner Hand und stand wieder auf. Sofort packte ich mein Messer und für eine Sekunde sah der Rest ebenfalls zu unserem Kumpel. Ryan sah uns alle einmal an und rief durch die Mundmaske: ,,Mir nach! Mein Haus ist dort drüben!" Er deutete in die Ferne und rannte los, alle Zombies, die ihm in den Weg kamen, tötete er ohne zu zögern. Wir sprinteten ihm hinterher zu einem schönen kleinen Haus an einer abgelegten Kreuzung. Er riss die Tür auf und hielt sie uns offen, bis jeder einzelne drin war. Er schlug sie zu und versperrte sie per Riegel.
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CREEPY-KLASSE
HumorEine kleine Horrorstory, die aus der Sicht des 14-jährigen Michael Dawsons erzählt und erlebt wird. Mit seinen Freunden und seiner Klasse erlebt er viele coole, lustige und natürlich bescheuerte Momente. Was steckt hinter den beiden Schwestern Abby...