Nach ca. sechs Wochen schien es die Zombie Apokalypse nicht mehr zu geben. Immer mehr Opfer zogen in die kleine Stadt. Zum Glück gab es keinerlei Berichte über das Phänomen der Untoten und so lebten wir alle glücklich weiter, ohne die geringsten Sorgen.
(justNeele)
Vereinzelt drangen die ersten warmen Sonnenstrahlen durch die dünne Wolkendecke. Die Vögel zwitscherten um die Wette und das Gras kitzelte meine nackten Arme, leise Musik kam von meinem Handy.
Ausnahmsweise hatte ich meinen schwarzen Hoodie durch ein dunkles Shirt ersetzt und verbrachte die Mittagspause in der Schule zusammen mit meinen Freunden auf einer kleinen Wiese an einem Fluss, außerhalb des Schulgeländes. Glücklich seufzend verschränkte ich die Arme hinter meinem Kopf und ließ mich ins weiche Grün plumpsen. Neben mir hockte mein Kumpel Jeff, der sich gerade mit MR unterhielt, daneben starrte Leah gedankenverloren Löcher in die Luft. Abby und Lynne tobten etwas weiter entfernt mit aufgesetzten Kapuzen gegen das Sonnenlicht herum und versuchten sich immer wieder gegenseitig durch miese Attacken zum Fallen zu bringen. Belustigt grinste ich in ihre Richtung und schüttelte lachend den Kopf. Mein Blick glitt weiter und blieb bei Melina und Hailey hängen die anscheinend gerade in ein Gespräch über unseren verhassten Deutschlehrer vertieft waren. Nicht weit entfernt entdeckte ich Chris und Grace, die händchenhaltend auf einer rosa-karierten Picknickdecke am Fluss saßen. Chris hatte es sich im Liegen gemütlich gemacht, während Grace mit ihrer freien Hand auf ihrem Handy herumtippte. Selbst aus einer Entfernung von mehreren Metern hörte ich, wie ihre langen, dunkelroten Fingernägel das Display berührten.
Gerade als ich mich wieder den komischen Wolkenformen am Himmel widmen wollte, zogen die beiden erneut meine Aufmerksamkeit auf sich. Chris hatte sich mittlerweile aufgerichtet und warf einen prüfenden Blick auf das Handy seiner Freundin. Seine Augen weiteten sich, als er entdeckte womit sich Grace beschäftigte. Innerhalb einer Sekunde riss er das Handy an sich und stieß einen kurzen Schrei auf, sodass die Gespräche um uns herum verstummten.
„Mit wem schreibst du da, Honeybunny? Was ist das für ein Junge auf dem Profilbild?" Mit jedem Wort wurde seine Stimme schriller und er starrte hektisch zwischen uns her.
Die Clique hielt den Atem an und wartete gespannt auf Grace' Reaktion. Entweder sie würde ihn ebenfalls anschreien oder sie würde ihn ignorieren.
Ergebnis war keins von beiden.
Das blonde Mädchen fing plötzlich an laut zu lachen, woraufhin sich in Chris' Gesicht ein großes Fragezeichen widerspiegelte. „Ach, Schatzi." erwiderte sie bloß und drückte Chris einen Kuss auf die Wange. „Das ist doch nur Troye!" Ihr Freund schien nicht wirklich zu verstehen, weswegen sie ihn leicht grinsend ohrfeigte. „Troye?" Chris schien skeptisch. Sie nickte. „Ich liebe seine Musik doch schon ewig und als wir in LA waren, hat Shay ihn mir persönlich vorgestellt. Wir haben uns ewig lange unterhalten und am Ende hat er mir halt seine Handynummer gegeben." Man merkte ihr an, das Grace versuchte ruhig zu bleiben, doch man konnte deutlich den Stolz und die Freude in ihrer Stimme mitschwingen hören. „Ach, der Troye, mit dem du Melina immer nervst wie toll seine Musik ist?" Er drehte sich zu ihrer Cousine, die nur gespielt genervt die Augen verdrehte und nickte. Chris atmete erleichtert aus. „Und ich dachte schon du schreibst hinter meinem Rücken mit irgendwelchen Typen." „Als ob ich so was machen würde!" Sie schubste ihn leicht zur Seite und kuschelte sich dann an ihn.
Ich musste schmunzeln und schüttelte den Kopf. Immer diese Turteltäubchen!
Im nächsten Moment schreckte Leah neben mir auf, was mich fast mein Leben kostete. ,,Was. Hast. Du?'', stammelte ich und Leah musste lachen. ,,Nichts. Ich habe nur eine Idee gehabt. Ich könnte ja Speed anschreiben, damit sie auch hier hinkommt. Wir haben ja eh gleich ne' Freistunde.'' ,,Gute Idee.'', grinste ich und legte mich erneut hin. Während Leah in ihrem Rucksack nach dem Handy kramte, schloss ich für einen Moment die Augen und ließ das warme Sonnenlicht meine Haut berühren.
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CREEPY-KLASSE
HumorEine kleine Horrorstory, die aus der Sicht des 14-jährigen Michael Dawsons erzählt und erlebt wird. Mit seinen Freunden und seiner Klasse erlebt er viele coole, lustige und natürlich bescheuerte Momente. Was steckt hinter den beiden Schwestern Abby...