Die finale Stunde

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Wir alle folgten Tracks Rat. Wir waren bereit ihm gegenüber zu treten. Jeder von uns. Und deshalb trafen wir uns alle, so wie Track es uns erklärt hatte, zwei Tage später im düsteren Wald. Die ruhige Nacht umhüllte uns wie ein schwarzer Mantel, doch die Strahlen des Mondes zeigten uns unseren Weg.

Der Karte folgend, stampften wir wortlos durch das knisternde Laub. Genau eine halbe Stunde vor Mitternacht betraten wir ein kleines Gebiet, zwischen mystischen Stämmen und Büschen. Wir alle blieben stehen und sahen uns um. ,,Und jetzt?", fragte Alice aus der Gruppe der Mädchen. ,,Wir warten.", antwortete Ryan entspannt, als wüsste er wie alles ablaufen wird. ,,Wir haben noch eine gute halbe Stunde zeit. Also warten wir." Der Rest war einverstanden, nickte sich zu und verteilte sich. Sofort begannen die meisten zum tuscheln. Einige waren wütend und wollten Track direkt bekämpfen. Andere waren tatsächlich ängstlich, doch ich verstand sie. Selbst wenn wir Creepywesen sind. Manchmal bekommen auch wir Angst, wenn wir nicht wissen was uns erwartet. Wiederum andere waren nachdenklich. Hatten wir die richtige Entscheidung getroffen? War das hier der richtige Weg? Oder hätten wir eiskalt in die Organisation einbrechen, ein paar Zombies heraufbeschwören und somit alle unter die Erde bringen sollen? Ich habe keine Ahnung.

Etwas am Rande der kleinen Lichtung hörte ich Melina und Shay, wie sie ein Gespräch führten. ,,Shay, alles wird wieder gut.", versuchte Melina ihre zitternde Freundin zu beruhigen und nahm ihre Hand. ,,Ich verspreche dir, wenn wir Track finden, dann werde ich ihn so schnell umbringen, bevor es überhaupt jemand sehen kann." Mit einem aufgrund der Tränen feuchten Gesicht sah Shay lächelnd in Melinas Augen. ,,Danke, Melina. Aber wir müssen zuerst herausfinden wie wir an ihn rankommen."

Ich wandte mich von beiden wieder ab und sah über die Schulter direkt zum Mond hinauf. Wie hypnotisiert drehte ich mich, die Augen immer noch auf die strahlende, weiße Kugel gerichtet, und verließ ein wenig meine Klasse. Ich blieb zwischen einzelnen Bäumen, immer noch in guter Reichweite und legte den Kopf in den Nacken. Meine Kapuze war tief aufgesetzt, meine Augen leuchteten und genau so dachte ich über Track nach.

Dieses hämische Grinsen, die gutaussehenden Haare, der schwarze Mantel. Der Mann, den wir bekämpfen würden. Ich schloss ganz langsam die Augen und ich sah Track vor mir, wie er laut brüllend auf mich zu rannte, das Messer erhoben. Blut quoll aus seinem Mund und auch die Augen waren gerötet. Mit einer tiefen, kehligen Stimme rief er etwas undeutliches und sprang auf mich zu um mich zu attackieren.

,,Michael?"

Ich öffnete die Augen und sah zur Seite. Track war verschwunden, stattdessen stand Leah dort und sah mich fragend an. ,,Oh, hey." Sie stellte sich genau neben mich und zusammen sahen wir den Mond an. ,,Was hältst du eigentlich davon? Von Track.", fragte Leah mich nach einer kurzen Stille. Ich sah nur für einen kleinen Moment zu ihr, bevor ich mich wieder dem Himmel zuwandte. ,,Ich finde, wir können Track glauben.", antwortete ich. ,,Ich glaube ihm. Zwar hab ich nicht die geringste Ahnung was in den nächsten Minuten, Stunden oder vielleicht sogar Tage passieren wird, aber ich glaube... Wir müssen uns einfach unserem Schicksal stellen." ,,Ja, das glaube ich auch.", meinte Leah leise und sah auf den Boden unter uns.

,,Hey Leute! Kommt hierher!"

Leah und ich wirbelten herum, als wir Chris' Stimme hörten. Wir joggten zurück zu den anderen und blickten aufmerksam nach vorne.

IW stand in der Mitte, der Rest um als ein Kreis um sie herum. Und vor ihr schwebte ein violettes Licht. Es sah wunderschön aus, wie ein flammender Kristall, und dieser Kristall wurde immer größer. Mit großen Augen ging IW rückwärts zu ihren Freundinnen. Das Licht wuchs und wuchs und die Farben wirkten strahlender bis dort ein zwei Meter hoher Kreis schwebte. Im Inneren gab es jetzt nur noch grelles, weißes Licht, wie wenn man in die Sonne blicken würde. Doch ganz außen am Rand flackerten immer noch die stark violetten Schleier, die sich im leichten Wind wahrhaftig wie Flammen bewegten, aber nicht erloschen.

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