CREEPY-KLASSE

Ganz natürlich

Das Aufwachen am nächsten Morgen war noch besser als das Schlafen selbst. Vielleicht lag es an den herrlich warmen Sonnenstrahlen, die uns wach kitzelten. Oder vielleicht doch an Leah, die nur etwa vier Stunden Schlaf holen konnte und somit bereits um acht Uhr am Herd stand. Der köstliche Geruch von brutzelndem Bacon und Pancakes ließ uns alle aufstehen. Auch wenn das bei der kuschelig weichen Bettwäsche äußerst schwer war.

Melina ging direkt los, um ruhige Morgenstimmungs-Musik anzumachen. Mich streckend erhob ich mich vom Bett und blinzelte aus dem Fenster.

Wir befanden uns noch immer am Strand, an welchem bereits einige Surfer unterwegs waren und sich staunend den Caravan – unseren Caravan – aus der Weite ansahen. Die Temperaturanzeige schrieb 22 Grad im Schatten, doch im Bus selbst war es angenehm kühl. Schnell verschwand ich als erster im Bad und kam in Short, Flip Flops und Tank Top wieder heraus.

Chris stand immer noch mit nackten, aber durchtrainierten Oberkörper im Flur und rieb sich verschlafen die Augen. ,,Mann... Ich könnte noch locker sechs Stunden pennen...", hörte ich ihn murmeln. Da kam Grace und grinste ihren Freund an.

,,Dann verpasst du aber was. Leahs Pfannkuchen sind der Wahnsinn!"

Liebevoll drückte sie Chris einen Kuss auf die Wange, woraufhin er sie sanft umarmte und sich daraufhin schnell ein Shirt überzog. Grace drehte sich zu mir.

Mit erhobener Augenbraue sagte sie: ,,Dass du noch keine gegessen hast, wundert mich zutiefst." Ein Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen.

Ich lachte. ,,Sorry, aber ich musste mich erst schick machen."

,,Das nennst du schick?", fragte Jeff auf einmal neben mir und musterte provozierend mein Outfit. ,,Da sieht ja deine Boxershort mit den Bärenköpfen besser aus!"

Während Chris und Grace über den Konter unseres Kumpels lachen mussten, warf ich mich lachend mit einem ,,Na warte!" auf Jeff. Schnell nahm ich ihn in den Schwitzkasten und rubbelte mit meiner Faust über seine Haare, sodass sie noch wirrer aussahen als sonst. Verzweifelt versuchte er sich zu befreien, doch das konnte er vergessen.

,,Jungs? Wollt ihr euch den ganzen Tag prügeln oder lieber mit uns frühstücken?"

,,Kommen, Abby!", riefen wir beide sofort gleichzeitig, ließen uns los und joggten unter weiterem Gelächter unserer Freunde in die Chilllounge im hintersten Teil.

Dort saßen alle unsere Freunde glücklich am frühstücken. Jack balancierte seinen bereits leeren Teller auf den Kniescheiben, während Lynne sich mit MR, Melina und Shay unterhielt. Der Pll-Star hielt fest Melinas Hand umschlossen und ließ sich hin und wieder mit kleinen Mangostückchen von ihr füttern.

Ich ging zu Lynne hinüber, drückte sie fest und küsste sie auf den Scheitel.

Danach machten Jeff und ich uns etwas zu essen, woraufhin noch Chris und Grace dazu kamen. Jeder war am essen oder am plaudern, Musik dröhnte vom Fahrersitz durch den Flur in die Chilllounge. Hin und wieder sangen wir bei Songs mit, die wirklich jeder von uns kannte. Der perfekte Start in den Tag.

,,Okay, Leute! Festhalten!", verkündete Shay nach dem Frühstück feierlich. Die Betten waren gemacht, jeder ist im Bad gewesen und nun wollten wir die erste Fahrt unserer Roadtrip testen. Unsere Herzen pochten stark und wir alle grinsten uns aufgeregt an. Shay drehte den Schlüssel und der Motor begann zu laufen.

Viele jubelten. Der erste Schritt wäre geschafft.

Ich umklammerte Lynnes Hand ein wenig fester, als Shay den Gang einstellte und langsam den Fuß von der Kupplung nahm. Der Bus rollte langsam, aber sicher los und schon fuhren wir. ,,We did it!", schrie Grace und MR jubelte zustimmend, worauf Chris die Musik lauter drehte. Singend tanzten wir durch den Bus, während Shay vorne mit aufgesetzter Sonnenbrille saß und im Takt mit dem Kopf nickte. Natürlich haute auch sie bei den Strophen von „Classic" von MKTO rein.