Ein Tag voller Rosa

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Einige Wochen nachdem ich endlich jedem einzelnen Menschen, der es wissen wollte (es waren viele) die Story über meine neue Haarfärbung berichtet hatte, war es schließlich soweit. Nach genau sieben Tagen wurde ich 15. Ein Massenmörder mit schwarzem Hoodie und stechend gelben Augen bekam Geschenke. Und nicht nur irgendwelche, sondern eine neue Messersammlung UND einen Gastauftritt mit der GANZEN Crew von The Walking Dead. Und das noch mit meinem Lieblingscharakter ,,Glenn" aka Steven Yeun. (Gosh, I love you, guys <3)


Doch, wie schon gesagt, schließlich war es soweit. Der rosafarbenste Tag meines Lebens stand uns bevor. Grace's Geburtstag. Wow. Etwas, was ich nie gedacht hätte, dass ich es überleben würde.

Chris rief uns alle nach einem anstrengenden Schulnachmittag am Mittwoch an. Gerade, als ich mir die Kapuze überzog und ein wenig das Internet unsicher machen wollte. „Yo Michael, wir treffen uns in fünfzehn Minuten an der Schule, kapiert?", rief mir mein Kumpel ins Ohr, im Hintergrund hörte ich nur lautes Autohupen und das nervige Quengeln von Kleinkindern. „Digga, ich war gerade erst dort!", rief ich zurück und Chris stieß einen lauten Seufzer aus. „Es ist wichtig! Komm einfach." Mit diesen Worten legte er eiskalt auf. Ich rollte mit den Augen und drehte mich einmal um die eigene Achse, sodass mein rechtes Bein zum hinfallen nach vorne schlug, mir das Herz in dieser Sekunde in die Hose rutschte und ich mich gerade noch rechtzeitig auffangen konnte. Ich blieb stehen und atmete tief durch. „Alter!", sagte ich zu mir selbst und joggte los.


Kurze Zeit später erreichte ich die so sehr geliebte Schule. Noch bevor ich durch das große Tor treten konnte, flog ich fast nochmal auf die Fresse, weil mir Lynne stürmisch von hinten um den Hals fiel. Überrascht lachte ich auf und schloss meine Arme um sie, um meine Freundin kurz zu knuddeln. ,,Hey Fledermäuschen!", lachte ich und gab ihr einen kurzen Kuss, bevor ich mit ihr Hand in Hand zu Chris schlenderte. Dort wartete bereits die ganze Klasse auf uns, aber trotzdem fehlte ein Gesicht. Als wir beide ankamen und uns zu den anderen stellten, ließ ich meinen Blick zu Hailey und den anderen Creepygirls schweifen. Die Mädchen standen in großen und kleinen Gruppen am Rand des Sportplatzes, unterhielten sich, lachten und spielten mit ihren Haaren herum. Ich sah zurück nach vorne, wo Chris ungeduldig mit dem Fuß wippend neben dem Schulbrunnen stand, den Blick auf die imaginäre Uhr gerichtet. Endlich trafen seine Augen auf meine, ich nickte ihm zu und er tat Daumen und Zeigefinger in seinen Mund, um uns mit einem schrillen Pfeifton aus den Gedanken zu wecken. Wir sahen zu ihm und Chris räusperte sich kurz: „Yo, alle mal zuhören!"

Keiner beachtete ihn, stattdessen ging das laute Gerede von vorne los. Chris zog eine genervte Grimasse, holte aus seinem Rucksack ein Megafon raus, hielt sich das Gerät vor dem Mund und brüllte in voller Lautstärke: „ZUHÖREN!" Es folgten einige genervte Blicke, dann laberten alle erneut. Chris warf das Megafon von sich und schnipste einmal. Sofort kam Jeff angetrottet und fragte noch nicht einmal, sondern sah nur leicht genervt zu seinem Kumpel auf. Chris gab dem kleineren Kerl ein Zeichen, worauf Jeff verschwand und kurz darauf wieder mit zwei Becken zurückkam. Diese schlug er in einem ohrenbetäubenden Knall zusammen und augenblicklich schaute jeder stöhnend auf. „Es geht um Grace!", rief er aufgebracht, die Menge verstummte. „Habt ihr euch getrennt?", kam es aus den vorderen Reihen der Menge. John.

Ich biss mir auf die Lippe, drückte ein wenig Lynnes Hand und Leah versteckte sich wegen John langsam das Gesicht in Händen, während Chris mit einem verbissenen Gesichtsausdruck auf John zuschritt, der gelassen stehen blieb. Nun, er war gelassen, bis Chris ihn mit einem sauberen Faustschlag auf die Nase traf und ihn so zu Boden brachte. Der Rest blickte ruhig auf John, während rotes Blut seine Nase verschmierte. Kommentarlos ging Chris wieder zurück, drehte sich, als ob nichts passiert wäre und sprach: „Nochmal: Es geht um..." „Grace's Geburtstag!!", rief Melina glücklich dazwischen. Sofort verschlug dies mir die Sprache.

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