Take Your Child To Work Day

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''Alle mal zuhören!", brüllte unser Klassenlehrer durch den Raum. Wir hörten auf mit unserem Gequatsche und sahen teils neugierig, teils genervt zur Tafel. Unser Lehrer erhob sich von seinem Platz und drehte sich, um etwas auf die Platte hinzuschreiben. ''Für euch wird es mal Zeit, ein wenig aus eurem Jugend-Leben herauszukommen und die Welt eines Erwachsenen kennenzulernen.'' Jeff hockte neben mir mit Beinen, die er auf den Tisch vor ihn gelegt hatte, und hob beide Arme hoch. ''Wollen Sie uns verarschen?'' Lachend sahen ich und die Clique wieder nach vorne, wo der Lehrer angestrengt ruhig atmete und weiterschrieb. Als er sich wieder umdrehte, standen dort sechs ordentlich geschriebene Wörter, die uns alle zum aufstöhnen brachten:


Take Your Child To Work Day


TYCTWD war ein ''wichtiger Tag'' für uns Schüler. Denn an diesem Tag fällt zwar die Schule aus, doch dafür sollen wir entweder mit unserem Vater und unserer Mutter zu deren Arbeit. Eigentlich ganz cool, würde ich an die schaurige Folterkammer meines Vaters denken.

''In vier Tagen findet der TYCTWD in unserem Umkreis statt und ich erwarte von euch, dass ihr bis dahin alle einen Job gefunden habt.'', drohte unser Lehrer und schloss damit die Stunde ab. ,,Super, dann muss ich wohl zuhause bleiben.'', seufzte Leah mit einem sarkastischen Tonfall neben mir, als das Klingeln aufhörte und alle anderen aufstanden, um ihre Sachen einzupacken. Nebenbei nahm ich wahr, wie Grace sofort mit Hailey darüber sprach. ,,Hey'', sagte ich zu meiner Freundin und klopfte ihr dabei sanft die Schulter. ,,Du kannst mit mir zu meinem Dad in die Folterkammer kommen, wenn du willst." ,,Danke Michael, werde ich machen.'', grinste sie und ich erwiderte den Blick. ,,Kommt ihr jetzt?'', hörten wir Jeff genervt fragen und so standen wir auf, um mit ihm zu den anderen und danach in die Pause zu gehen.


,,Und was macht ihr so am TYCTWD?", fragte Chris uns, als wir auf den Schulbänken Platz nahmen. ,,Abby und ich werden mit Dad einen Flug nach Transsilvanien machen.'', grinste Lynne ihn an, bevor sie sich neben mich setzte. ''Was genau wir da aber machen...'', überlegte Abby und sah ihre Schwester an, die den Blick fragend erwiderte. Kurz darauf zuckten beide mit den Schultern und sagten gleichzeitig: ,,Keine Ahnung.'' ,,Meine Mum ist bei der Mafia.'', grinste MR ganz stolz, was Melina sofort zum aufjohlen brachte und sie sich vor Lachen auf's Bein schlug. Genervt sah MR ihre Freundin an, während der Rest weitererzählte.

Chris' Vater ist Businessman in einer Firma, die Leahs Vater geleitet hatte. Jeffs Vater dagegen war Immobilienmarkler und ich musste unwillkürlich breit grinsen, bei dem Gedanken Jeff sitzt in einem strahlend weißen Büro, ein Smoking und schwarze, nach hinten gekämmte Haare dürfen da nicht fehlen.

Leahs Mutter war die Assistentin ihres Vaters und meine... Nun, sie spielt bei Pll die Mutter von Emily, also Shay. ,,Was ich übrigens mega chillig finde.'', fügte Melina hinzu, als ich es Chris erzählt hatte. ,,Dank dir, Shay und Pll bekomme ich voll die gute Connection zu deiner Mum, Michael.'' Sofort lachten wir und mit einem Mal warich richtig glücklich, mit einer unserer schlimmsten Sport-Praktikantinnen Unterricht zu haben.


Vier Tage später war tatsächlich jeder Schüler mit einem Beruf seiner Eltern versorgt. Daher weckte mich mein Vater etwa zwei Stunden später, als ich sonst hätte aufstehen müssen, und schickte mich los um mich fertig zu machen und Leah zu schreiben. Diese kam etwa zwanzig Minuten später, worauf mein Vater, sie und ich ein kurzes Frühstück miteinander verbrachten und anschließend in den Keller hinuntergingen. Unser Keller unten war ehrlich gesagt ziemlich groß und außer einigen schwachen Lampen war es stockdunkel. Überall im Gang klebte altes Blut auf dem Boden und an den kahlen Wänden. Zum Glück gab es die Lampen, damit wir überhaupt noch sahen, wohin wir traten und nicht versehentlich eine Ratte mit unseren Füßen zerquetschten. Ich schob den Gedanken, Easy und Pando müssten hier wohnen, schnell beiseite.

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