Chapter 3

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Ich ging geradeaus zur Cafeteria und holte mir was zu essen. Mit dem Tablett in der Hand ging ich auf einen Tisch zu und setzte mich. Ich zückte mein Handy und aß nebenbei was.


"Eh...du sitzt auf meinem Platz.", hörte ich eine zierliche Stimme sagen und schaute nun von meinem Handybildschirm hoch. Elizabeth. Sie schaute schüchtern zu mir runter, ich schmunzelte leicht.


Süß.


"Dann rutsche ich einen auf.", sagte ich und tat es auch. Sie setzte sich unsicher neben mich und fing an zu essen. Ich hatte mein Handy nun bei Seite gelegt und aß ebenfalls weiter. "Was ist hier so in den letzten Jahren passiert?", fragte ich sie nun und schaute sie von der Seite an. "Meinst du mich?", fragte sie etwas verwirrt. "Ja.", kam es von mir, dabei lächelte ich sie schwach an.


Sie war damals so unglaublich selbstbewusst gewesen. Wo ist es denn jetzt nur hin?


"Es ist viel passiert Ryder.", sagte sie nur und biss ein Stückchen von ihrer Kartoffel ab. "Schieß los Eli. Erzähl mal. Ich meine ich war 2 Jahre von der Welt abgeschirmt gewesen.", erklärte ich und drehte mich zu ihr um, sodass ich sie sofort ansehen konnte. Sie legte ihre Gabel weg und drehte sich ebenfalls ein wenig zu mir. "Es herrschte echt Chaos, nach dem du gegangen bist. Es wurden Gerüchte verbreitet und spekuliert, weshalb du von der Polizei abgeführt wurdest und alles Mögliche. Die Schulleitung wollte sich dazu nicht äußern und versuchte alles ganz normal aussehen zu lassen, doch das war es nicht. Ich meine es wird doch nicht jeden Tag ein Schüler von einem Einsatzkommando in der Schule abgeführt.", erzählte sie. Und ja ich wurde tatsächlich vor allen Schüler von einem Einsatzkommando abgeführt, sie dachten ich würde flüchten oder gewalttätig werden, dabei war ich das komplette Gegenteil. Vor allem hab ich es mir gedacht. Mein Vater hatte bestimmt wieder seine Finger im Spiel. Er hatte die Schulleitung bestimmt wieder einmal bestochen, so wie ich ihn kenne und nicht nur die Schulleitung.


Dieser elende Mistkerl!


"Was für Gerüchte gingen denn rum?", fragte ich sie jetzt interessiert und schaute sie aufmerksam an. "Sowas wie: Du hättest wohl Carter getötet und seine Leiche in dem See versteckt. Aber auch sowas wie: Du hättest wohl mit Drogen gedealt und wurdest dann dabei erwischt." Ich nickte nur. "Das stimmt doch nicht oder?", fragte sie jetzt nach und ich schüttelte nur den Kopf. "Nein, nein. Das stimmt nicht.", antwortete ich lachend. "Okay.", sagte sie sichtlich erleichtert. "Und was ist mit dir? Wo sind deine Freundinnen?", fragte ich sie ruhig. "Du, Ashley, Emma und Britney wart doch so gut befreundet." "Das waren wir auch. Jedenfalls zu Anfang.", fing sie an. "Doch Britney hatte sich immer mehr zum schlechten entwickelt und sich durch die halbe Schule gevögelt. Ashley, machte ihr das dann irgendwann nach und Emma. Emma ist seit längerem Krank, sie müsste Mittwoch wiederkommen." Ich nickte. "Was ist mit Mason?", fragte ich nun. "Hatte er dich über die Jahre immer noch gemobbt?" Sie schüttelte den Kopf. "Seit dem du weg warst, nicht mehr. Er war die ersten Monate wie ausgewechselt gewesen. Wirklich alle hatten sich gewundert, warum er sich plötzlich so verhielt." Ich nickte wieder. "Du hast dich ganz schön verändert Eli.", sagte ich lachend und schaute sie intensiv an. Ihre Wangen wurden rosa und ich schmunzelte.


Sie war zum Anbeißen.


"Du aber auch Black.", sagte sie und lachte. Ich stimmte mit ein. "Ich hatte ja ordentlich Zeit gehabt.", antwortete ich ihr. "Wie war es eigentlich?", fragte sie nun interessiert. Ich wollte gerade anfangen zu erzählen, als ich eine Durchsage hörte: "Ryder Black in mein Büro. Ich wiederhole Ryder Black in mein Büro." Ich verdrehte die Augen. "Mah... ich muss gehen. Ich bekomme gleich bestimmt Anschiss, weil ich Mason eine verpasst habe.", sagte ich lachend und sie kicherte. "Hat er verdient.", kam es von ihr und ich lachte auf. "Ich erzähl es dir mal ein andern mal.", sagte ich und stand auf. "War schön mal mit jemandem zu quatschen.", gestand ich und lächelte sie an. "Ergeht mir genauso.", entgegnete sie lächelnd.


Ich hatte mein Tablett abgegeben und war zum Büro der Schulleitung gegangen. Ich klopfte an die Tür und hörte Herrn Colemann's tiefe Stimme, wie er "Herein!", sagte. Ich öffnete die Tür und sah auch, dass mein hirnverbrannter Vater auch da war.


Schöne Scheiße.


"Guten Tag, Mr. Colemann.", sagte ich höfflich. "Guten Tag Ryder.", sagte dieser, dabei weiteten sich seine Augen ein wenig. "Ryder.", sagte mein Vater. "Vater.", sagte ich. Unser Verhältnis war sehr Distanziert gewesen. "Verändert hast du dich.", sagte Mr. Colemann. "In der Tat.", kam es von meinem Vater, der mich doch erstaunt ansah. Kein einziges Mal hatte er mich im Gefängnis besucht, kein einziges Mal.


Kein Wunder, dass er sich nun wunderte, dass ich so aussah.


"Setzt dich Junge.", sagte nun Mr. Colemann und deutet auf den Sessel neben meinem Vater.


Lieber würde ich krepieren, als mich neben meinen Vater zu setzten.


Doch ich wollte erstens nicht unhöflich sein und zweitens keinen schlechten Eindruck machen, ich meine das von damals hat mir doch schon irgendwie gereicht.


Ich setzte mich wiederwillig auf den Sessel. "Wie war bis jetzt dein Tag?", fragte nun Mr. Colemann mich. "Ganz gut.", antwortete ich. "Ich habe noch viele alte Gesichter gesehen." "Das ist schön mein Junge. Das ist schön.", sagte er nachdenklich und nickte. "Weshalb ich dich hierher bestellt habe, hat einen ganz einfachen Grund Ryder.", fing er an und lehnte sich mit seinen Ellenbogen auf der Tischkannte ab. "Wir möchten, dass niemand von den damaligen, nennen wir es mal "Unfall", erfährt. Weder alte Klassenkameraden, noch Lehrer oder sonst wer. Das würde dem Ruf der Schule, sehr zu schaffen machen und ich meine ein weiteres Mal, muss die Schule doch wirklich nicht leiden." Ich nickte verstehend. "Ich hatte nicht vor es jemandem zu erzählen.", sagte ich. „Das ist gut."


Alt ist er geworden. Er hatte seine Hände gefaltet und seine grauen Haare nach hinten gelegt. Sein grauer Bart, der akkurat geschnitten war, ließ ihn nur noch älter wirken. "Ich werde kein Wort an die anderen wegen der Sache verlieren.", versprach ich und versuchte all meine Überzeugung in meine Stimme zu legen. "Einverstanden.", sagte er. "Dann haben wir es ja geklärt." Ich nickte und stand auf. Mein Vater und Mr. Colemann gaben sich zum Abschied die Hände. Auch ich und Mr. Colemann taten es. "Ach Ryder, ich habe gehört du hast Mason eine verpasst.", sagte er und ich fürchtete jetzt kommt eine Standpauke, selbst wenn jetzt eine kommen würde, fände ich es nicht allzu schlimm, denn er hatte es sich ganz einfach verdient. Doch er legte seine Hand auf meine Schulter und sagte: "Hat er sich eindeutig verdient." Er lachte und auch ich fing an. "Jetzt ist er die Witzfigur.", fügte er hinzu. "Woher wissen sie das?", fragte ich ihn etwas überrascht. "Die ganze Schule redet davon, sogar die Lehrer im Lehrerzimmer. Du bist Gesprächsthema Nummer eins.", sagte er. "Praktisch unser Star." Ich lachte auf. „Aber pass auf dich auf mein Junge." "Werde ich machen Mr. Colemann.", versicherte ich ihm und lächelte. Mr. Colemann war für mich mehr Vater, als mein eigener.


Schon traurig irgendwie.


Ich verließ, gefolgt von meinem Vater, das Büro. Ich wollte nun zum Unterricht gehen, doch mein Vater hielt mich auf. "Ryder warte.", sagte dieser. "Ich weiss, ich war nicht der beste Vater und das tut mir auch Leid, aber ich will es wieder gut machen. Was hältst du davon wenn du zu uns zum Abendessen kommst.", bot er mir an. "Lieber würde ich verhungern, als zu dir zum Abendessen zu kommen.", sagte ich boshaft unter zusammengebissenen Zähnen und ging zu meinem Unterricht.


Nie im Leben würde ich freiwillig einen Fuß in dieses Gottverdammte Haus setzten.





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Hallöchen meine Lieben was haltet ihr von dem Kapitel.

Black Rose: You always be mine!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt