Chapter 23

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Ich war nun heute Morgen in den Matheunterricht gegangen. Gestern hatte ich Mr. Turner meinen Artikel zu geschickt und war nun gespannt was er dazu sagen würde, denn ich hatte noch nie zuvor jemandem davon erzählt, geschweige denn wie es war oder wie es sich anfühlte.


Ich hielt was das anging immer den Mund und fraß es in mich hinein. Was würde Mr. Turner dazu sagen? Wäre dieser Artikel für ihn in Ordnung? Oder auch die anderen Mitschüler, die würden mich sicherlich auslachen und als einen Weichling sehen.


Ich machte mir komischerweise so viele Gedanken darüber. Es war im Grunde genommen doch nur ein dämlicher Artikel.


Ja, das war nur ein dämlicher Artikel. Ich hätte den Artikel nicht schreiben dürfen.


Mich würden alle anderen Schüler als Weichei sehen und das wollte ich offen gestanden nicht, es reichte mir, dass ich damals als Weichei gesehen wurde. Nach dem Unterricht gehe ich zu Mr. Turner und sage ihm, dass ich den Artikel zurückziehen möchte.


Wie auch schon angekündigt bin ich dann nach dem Unterricht zu ihm gegangen, um ihm zu sagen, dass ich den Artikel zurückziehen möchte. „Bist du verrückt Ryder?!", schrie er auf, zum Glück war keiner der Schüler mehr im Raum. „Dieser Artikel, ist mehr als gut Ryder." „Sie verstehen das nicht Mr. Turner.", sagte ich kopfschüttelnd und wollte gerade aus dem Klassenraum gehen. „Doch ich verstehe es.", kam es von ihm. Ich blieb stehen. „Du willst nicht, das dich die anderen Schüler wieder als Weichei sehen, sowie damals." Er hat mitten ins Schwarze getroffen. „Ich weiss, es ist immer heikel, vor allem wenn man seinen Namen unter etwas Geschriebenes setzt, was dann auch noch veröffentlicht wird." Er machte eine kleine Pause. „Wenn du willst, können wir für dich ein Pseudonym machen. Es muss ja nicht jeder wissen das es von dir ist." Ich drehte mich zu ihm um. Es war eine nette Idee. „Aber sie werden doch wissen, dass es um mich geht. Niemand sonst hatte so etwas erlebt, wie ich hier an dieser Schule." Er schaute mich nachdenklich an. „Wie wärs wenn wir einfach deinen Artikel auf die Kreative Seite drucken lassen, da sind Gedichte und sowas in der Art.", schlug er vor.


Ich weiss nicht. Es war ein Fehler das zu machen.


„Ryder, ich bitte dich. So etwas wie das, bekommt man nicht alle Tage zu hören oder zu lesen. Es wichtig. Du kannst für viele Leute die beispielsweise sowie du damals gemobbt wurden, ein Vorbild sein. Du kannst ihnen Mut geben nicht aufzugeben und sich zur Wehr zu setzten. Du spielst eine ganz wichtig Rolle in dem Ganzen." Dabei schaute der Glatzkopf mich bittend an. „Okay.", sagte ich und atmete laut aus. „Aber nur unter einer Bedingung.", sagte ich. „Ja, egal welche. Hauptsache der Artikel wird veröffentlicht." „Sie setzten da nicht meinen richtigen Namen drunter." Er nickte eifrig. „Die anderen die die Zeitung schreiben werden jedoch wissen das du das bist.", sagte er. „Solange sie nicht plappern, ist alles gut." Er nickte wieder. Ich drehte mich nun um und verließ das Klassenzimmer.


In meinen Gedanken versunken ging ich die Flure entlang.


War ich wirklich sowas wie ein Vorbild? Ich und Vorbild, das ist das absurdeste was ich je gehört habe. Ich war in keinster Weise ein Vorbild. Ich war das krasse Gegenteil davon und das wusste wohl jeder hier an dieser Schule.


Ich bog gerade in den nächsten Flur ein und sah wie einige weitere Schüler den Bioraum betraten. Ich legte einen Gang zu und kam noch rechtzeitig an, um mir hinten noch einen Platz zu ergattern. Ich ließ mich fallen und starrte nach vorne. Wieder einmal sah ich wie Eli das Klassenzimmer betrat.


Warum zog mich dieses Mädchen bloß immer so magisch an?


Sie hatte offenbar gar kein Interesse an mir und doch versuchte ich bei ihr zu landen, ihre Aufmerksamkeit zu ergattern oder sie einfach nur zu beobachten, wie ein erbärmlicher Stalker. Ich sah wie sich Mason neben sie setzte und ballte automatisch die Fäuste. Am liebsten hätte ich ihn da weg gezerrt und mich selber neben sie gesetzt. Doch ließ ich es.


Aus welchem Grund sollte ich ihn da weg zerren? Dafür das er sich einfach neben sie gesetzt hat? Jeder hatte das recht sich hinzusetzten wo auch immer er wollte.


Ich senkte den Blick und starrte auf meinen Block. Der Lehrer kam rein und fing den Unterricht an, ich hingegen zeichnete immer noch an meinem Bild herum.


Der Unterricht dehnte sich und wie er das tat. Es war pure Folter gewesen, aber es gab schlimmere Fächer als Bio. Physik oder Französisch. Ich verabscheute Französisch. Die Lehrerin immer mit ihrem „Bonjour les Élèves" und ich allein schon bei der normalen Begrüßung, was soweit heißen soll: „Hallo meine Schüler." Oder auch so ähnlich, nur Bahnhof verstand. Ich schüttelte den Kopf und hörte in dem Moment wie es klingelte.  Gleich hatte ich Pause und dann noch Französisch, Englisch, Physik und Kunst. Danach musste ich wieder einmal zu Raum 205. Er wollte sich jetzt doch, jeden Tag nach dem Unterricht treffen. Hin und wieder müsste ich es ausfallen lassen, wegen dem Footballtraining, aber das habe ich nur montags, dienstags und freitags. Vor einem Spiel dann auch donnerstags.


Ich betrat gerade die Cafeteria und holte mir was zu essen, dann setzte ich mich an einen Tisch. Die Jungs waren noch nicht da gewesen. Ich biss in ein Schnitzel und schnappte mir dabei das Franze Buch.


Bah.


Wir sollten uns zu der heutigen Stunde die Grammatik durchlesen und anwenden können, doch hatte ich keinen blassen Schimmer. Angestrengt schaute ich mir das an. Ich verstehe rein gar nichts. „Versuchst du gerade Franze zu lernen?", fragte Ethan belustigt und setzte sich mit Adam an den Tisch. „Ja, ich hab's vergessen.", sagte ich und kaute weiter auf dem Schnitzel herum, welches ich im Mund hatte. „Gut das ich Spanisch hab, das ist so einfach.", sagte Adam. „Gut das ich Info hab.", prahlte jetzt Ethan herum. „Du Nerd." Dabei lachte ich ihn aus. „Sagt der, der beim Essen Franze lernt.", kam es von Ethan und lachte dann. Ich stimmte mit ein. „Hast du schon gehört Ryder.", fing Adam an. „Wir haben Sonntag ein Spiel gegen die Weicheier von Eastside."  „Heißt wir haben heute nach der sechsten Training?" Verdammt.


Dann konnte ich nicht zum Zeitungsclub gehen. Naja das Spiel war auch in dem Fall wichtiger. „Jap.", sagte er kauend. „Die machen wir sowas von platt.", grölte Ethan. Ich lachte. Er war immer übertrieben motiviert, was das anging. „Aber sowas von.", kam es zustimmend von Adam.





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Hallöchen meine Lieben, was haltet ihr von dem Kapitel?
Zum anderen wollte ich euch noch für eure zahlreichen Kommentare und Feedback bedanken, bezüglich meines kleinen Wutausbruches am Freitag. Um zum anderen wollte ich hier ein wenig Werbung machen. Ich habe ein neues „Buch". Es ist anderes als meine vorherigen und meiner Meinung nach auch persönlicher. Schaut mal vorbei bei „Inside" wenn ihr Lust habt, würde mich über Feedback freuen.
Wünsche euch noch einen schönen Rest Sonntag und einen schönen Start in die nächste Woche.

Eure CoAnonymous <3

Black Rose: You always be mine!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt