Chapter 10

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Als ich heute Morgen durch die Flure der Schule zog, beachtete ich so wie immer keine Menschenseele. Ich ging einfach ohne anzuhalten zu meinem Spind, öffnete diesen, nahm mir meine Bücher raus, die ich für den Unterricht brauchte und knallte dann meinen Spind wieder zu. Ich lief zum Geschichtsraum und betrat dann auch das Klassenzimmer. Einige wenige Schüler saßen schon im Raum und unterhielten sich. Ich ging durch die Tischreihen nach ganz hinten, zu meinem Standard Platz und ließ meinen Rucksack auf dem Boden rechts von mir fallen. Ich legte meine Arme auf dem Tisch ab und tippte auf meinem Handy herum, da gerade Ethan geschrieben hatte, dass er heute nicht zur Schule kommen würde, weil er krank wäre.


"Handy Weg, Mr. Black.", hörte ich die Stimme von meinem Lehrer. "Der Unterricht hat noch nicht angefangen.", entgegnete ich ihm und tippte weiter herum. "Doch, ich fange den Unterricht an und beende ihn."


Diese Lehrer, die wirklich das dachten, waren einfach nur lächerlich.


"Wir haben erst fünf vor und der Unterricht fängt genau um 8:00 Uhr an. Also habe ich noch fünf Minuten.", sagte ich und ignorierte den Spast, der vorne an der Tafel stand und sich für was Besseres hielt. "Black. Leg das verdammte Handy weg!", forderte er mich auf. "Moment. Wir haben noch eine Minute.", sagte ich.


Gott ich liebte es diesen Glatzkofski du provozieren.


"So jetzt haben wir voll und jetzt lege ich auch das Handy weg.", sagte ich und steckte es in meine Hosentasche, dabei lächelte ich ihn falsch an. "Du bringst mich früher als nötig, ins Grab.", murmelte er. "Mach ich doch gerne.", sagte ich laut und er schaute zu mir, denn er hatte wohl nicht erwartet, dass ich das höre. "Hast du ja bei dem letzten auch getan.", kam es nun von Emma und ich schaute sie starr an.


Das hat sie jetzt gerade nicht wirklich gesagt.


"Was hast du gesagt?!" "Ich habe gesagt, dass du es bei dem letzten auch getan hast. Bei Carter." Ich verzog meine Augen zu Schlitzen, ich stand schnell von meinem Stuhl auf, sodass dieser ein quietschendes Geräusch machte und man dieses Geräusch durch den ganzen Klassenraum hörte, da alle Mucks Mäuschen Still waren und gerade die Situation beobachten. Ich legte die eine Hand auf ihre Stuhllehne und die andere an die Tischkante, dabei schaute ich sie an. "Hast du gerade indirekt behauptet, dass ich ein Mörder bin.", sagte ich ruhig und mit bedrohlicher Stimme.


Dieses Miststück!


"Ja, das habe ich wohl.", sagte sie und schaute mich arrogant an. "Ich sage es ein für alle Male. Ich habe Carter nicht umgebracht.", dabei verlieh ich jedem Wort Nachdruck. "Ach ja. Wer war es denn sonst, wenn du es nicht warst.", provozierte sie mich weiter. "Wie gesagt ich war es nicht und ich weiß auch nicht wer ihn umgebracht hat." "Aber wenn du es nicht gewesen bist, warum warst du dann überhaupt im Gefängnis.", sagte sie und grinste mich hinterhältig an.


Miese Schlange!


"Okay, es reicht jetzt ihr zwei. Ryder setzt dich bitte wieder auf deinen Platz und dann können wir mit dem Unterricht anfangen, wir haben heute noch viel vor. Und du Emma hör auf mit deiner Fragerei. Wenn Ryder gesagt hat er war es nicht, dann war er es auch nicht.", sagte Mr. Tunner.


Hatte er mich gerade aus einer wirklich unangenehmen Situation geholt?! Ich glaub ich Träume.


Ich setzte mich nun wieder auf meinen Platz und Mr. Turner erklärte uns unser heutiges Thema der Stunde. Der Nationalsozialismus. "Ich habe mir gedacht, dass wir dieses Thema am besten in Gruppenarbeit ausarbeiten können."


Als wären wir im Kindergarten.


"Ich zähle einmal ab.", sagte er noch und zählte jeweils immer bis fünft. Ich hatte die vier als Zahl bekommen. "Alle einer und zweier bitte hier vorne und die dreier und vierer bitte hinten. Ach und die Fünfer hier in die Mitte. Schiebt auch bitte die Tische zusammen, sodass ihr Gruppentische habt.", sagte er. Ich war wiederwillig aufgestanden und fand dann meine Gruppe vor. Anscheinend war ich in einer Gruppe mit Dave, Elisabeth und Ashley. Dave und ich schoben die Tische zusammen und wir setzten uns. Ashley hatte sich neben mich nieder gelassen, gegenüber uns saßen Dave und Eli.


Was für eine Gruppe. Nur bestehend aus Spacken. Abgesehen von Eli.


Ashley fing sobald sie saß an, zu plappern und ich hätte ihr am liebsten das Maul mit einem Blatt Papier gestopft, wenn das überhaupt reichen würde. "Womit fangen wir an?", fragte nun Dave und schaute in die Runde. Ashley beachtete er gar nicht, weil sie immer noch am brabbeln war. Ich zuckte mit den Schultern.


Wir bekamen jetzt von Mr. Turner Blätter ausgeteilt, aus denen wir die Information entnehmen mussten. Dabei ermahnte Mr. Turner Ashley das sie den Mund halten sollte und sich in die Gruppenarbeit integrieren musste. Ich fing den Text vor mir an zu lesen, ohne auch irgendwie Rücksicht auf meine anderen Mitglieder der Gruppe zu nehmen. Als ich dann mit lesen fertig war, verschränkte ich die Arme vor der Brust, rutschte auf dem Stuhl ein wenig runter und überkreuzte meine Beine. Ich spürte wie mich jemand trat und schaute auf. "Tschuldigung.", nuschelte Eli und warf mir einen kurzen und flüchtigen Blick zu. Ich schaute sie an und sagte dann: "Nicht schlimm." Sie war auch noch am Lesen gewesen. Ich schaute sie mir etwas genauer an. Sie hatte heute ein schwarzes langärmliges Oberteil an, wobei das Oberteil einen V-Ausschnitt hatte. Sie hatte auch außerdem eine Kette um, die ihr genau in den Ausschnitt viel. Die Haare hatte sie in einem hohen Zopf und starrte gerade eben konzentriert auf ihr Blatt.


Ich wendete meinen Blick von ihr und bemerkte auch das Ashley verstummt war, sie war wohl auch am Lesen. Dave hingegen spielte unterm Tisch mit seinem Handy herum, was ja auch so unauffällig war. Ich bekam Aggressionen. Diese Menschen hier machten mich einfach aggressiv. Vor allem vorhin Emma.


Wenn sie kein Mädchen wäre hätte ich ihr schon längst eine übergezogen.


Wie die Menschen einfach Vorurteile hatten und vor allem wussten sie nicht einmal was wirklich passiert war und macht mich dann so scheiße von der Seite an.


Gott, ich hätte sie in der Luft zerfetzt.


Aber diese Vorurteile bleiben leider immer, egal was man macht, die wird es immer geben. "In Ordnung.", sagte ich jetzt das erste Mal, während der ganzen Gruppenarbeit. "Seid ihr fertig mit lesen und du Dave fertig mit spielen?", fragte ich und er schaute mich verdutz an.


Tja auf frischer Tat ertappt.


"Ja, ich bin fertig mit lesen.", sagte Ashley nun. "Ich ebenfalls. Ich habe gedacht wir können kurz und knapp erklären was der Nationalsozialismus genau war, ich meine mehr haben wir ja auch nicht auf unseren Blättern stehen." "Also ich stimme ihr zu.", sagte Dave.


Mitläufer. Er war schon immer einer.


"In Ordnung dann machen wir es so.", sagte ich und sah zu Eli. Ihre Augen nahm sie schnell von mir und irgendwie fand ich es schon lustig, dass sie versuchte mir aus dem Weg zu gehen oder mich nicht anzustarren, es aber dann trotzdem tat.





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Na ihr, was haltet ihr von dem Kapitel?

Black Rose: You always be mine!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt