Chapter 18

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"Wou Black, was ist denn mit dir passiert?", fragte Ethan total aus dem Häuschen. Ich lachte auf. "Was soll schon sein.", lachte ich. "Das auf deiner Wange. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Knutschfleck.", vermutete Adam und verzog die Augen zu Schlitzen. "Aber das ist bestimmt von einer Prügelei, so wie ich dich kenne." "Ja, dass sehe ich auch so.", warf Ethan mit verschränkten Armen ein. "Außerdem sieht Mason komischerweise nicht gerade gut aus, denn er hat selber einen riesen Flatschen bei sich im Gesicht." "Irgendwas sagt mir das du und Mason da was hattet.", sagte Adam und verzog die Augen zu schlitzen. "Kann schon sein.", entgegnete ich Schultern zuckend. "Kann schon sein?", hackte Adam nach. "Wir wollen Details." Ethan fing bei dem Satz von Adam an zu lachen. "Du hörst dich an wie ein Mädel, Adam.", sagte er nun lachend. Adam erwiderte das Lachen.


"Ich meins Ernst Ryder.", sagte er nun. "Ja, wir hatten uns geprügelt.", gab ich nun zu. "Und wegen was?", fragte Adam weiter. "Ist eigentlich nicht so wichtig." redete ich mich raus. "Ryder komm schon sag's uns.", drängte er weiter. "Adam.", sagte Ethan nun und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. "Ich denke Ryder hat einen guten Grund weshalb er es gemacht hat." "Wir müssen so oder so los, wir haben gleich Unterricht.", sagte ich und drehte mich um zu gehen.


Ich war in den Unterrichtsraum getreten und ließ meinen Blick unauffällig durch die Klasse gleiten. Mason hatte ein blaues Auge gehabt und eine Wunde an der Stirn. Er schaute mich grimmig an, ich hingegen blieb gelassen, er hatte es verdient.


Sogar mehr als nur das.


Ich setzte mich nun auf einen Platz und starrte einfach gedankenverloren, durch die Klasse. Eli kam rein in die Klasse gefolgt von Emma, die sie überhäufte mit ihrer Nörgelei, denn Eli ging einfach ruhig neben ihr her und es schien mir so, als würde sie ihr nicht einmal zuhören. Sie setzten sich beide an einen Platz und dann fing auch der Unterricht an. Mr.Turner erzählte und erzählte, doch das alles ging bei mir in ein Ohr rein und beim anderen wieder raus. Ich behielt heute wirklich nichts drin in meiner Birne, was ich selber nicht wirklich verstand.


Wahrscheinlich hatte ich heute meinen Kopf zu Hause gelassen.


Ich spielte mit dem Bleistift, den ich in der Hand hielt. Ich nahm ihn in die eine Hand, dann mal in die andere. Ich kaute gedankenverloren auf dem Ende des Bleistiftes herum und merkte nicht einmal wie ich Eli anstarrte. Wie sie mich gestern angesehen hatte oder auch heute Morgen. Ich mochte sie das musste ich mir wirklich eingestehen und das vermutlich mehr als ich wollte. Ich wollte sie zum Essen einladen und mit ihr einfach Zeit verbringen, so wie es viele junge Leute heut zu Tage machten, aber irgendwie war es kompliziert, es war mehr als nur kompliziert. Ich wendete nun meinen Blick Mr. Turner zu, der vorne ganz wild gestikulierte.


So schnell wie ich ihm meinen Blick zugewendet hatte, wendete ich ihn auch von ihm ab. Ich hörte auf, auf meinem Bleistift zu kauen und starrte auf mein leeres Blatt. Ich setzte den Bleistift an und fing an zu zeichnen.


Während ich saß, hatte ich über die Jahre hinweg viel Zeit, oft habe ich die fürs Krafttraining, lernen oder auch zeichnen genutzt. Ich war ein wirklich guter Zeichner, das soll nicht arrogant rüber kommen, aber es war nun mal einfach so. Oft habe ich abends, wenn wir in unsere Zellen mussten, einfach Situationen aus dem Alltag nachgezeichnet, so wie ich sie in Erinnerung hatte. Oft waren es gewalttätige Szenen, ich hatte Insassen und Beamte gezeichnet. Die verschiedensten Dinge im Grunde genommen.


Ich ließ den Stift weiter übers Papier gleiten. Mein Kopf war einfach leer, ich wusste nicht was ich zeichnete, warum ich es zeichnete. Ich tat es einfach. Es war wie das atmen, man konnte es nicht irgendwie beeinflussen, man tat es einfach und genauso war es hier auch. Ich tat es einfach, warum auch immer. Bis es dann klingelte.


Dann hörte ich auf und schaute es mir an. Ich klappte meinen Collegeblock schnell zu, sodass niemand auch nur einen Blick auf dieses Bild erhaschen konnte.


Niemand durfte es sehen. Wirklich niemand.


Ich stand schnell auf und schmiss meinen Block in meine Tasche und wollte den Raum verlassen, doch ich wurde von Mr. Turner aufgehalten. „Ich müsste einmal mit ihnen unter vier Augen sprechen Mr. Black.", kam es von ihm. Ich nickte nur. Ich setzte mich dann auf einen Stuhl in der ersten Reihe und wartete darauf bis die ganzen Schüler den Raum verlassen hatten. Mr. Turner schloss die Tür und ging dann auf das Lehrerpult zu, wo er sich dann auf die Kannte des Pultes setzte. „Mr. Black, ich habe über meine angreifenden Worte gegenüber ihnen nachgedacht und muss mich wirklich entschuldigen. Das war wirklich mehr als nur unprofessionell von mir.", sagte er. „Okay.", sagte ich etwas überrumpelt, denn ich dachte ich müsste mir jetzt eine Standpauke anhören, wegen was auch immer, dass ich zum Beispiel irgendwas angestellt habe. „Ich wollte ihnen etwas anbieten.", fing er an weiter zu sprechen. „Was halten sie davon, wenn sie ein Referat dazu halten wie es ist hinter Gitter zu sein." Ich schaute ihn etwas ungläubig an. „Was?", fragte ich. „Ja sie haben richtig gehört.", kam es von ihm. „Das ist....", fing ich an. „Hören sie, sie müssen mir nicht jetzt unbedingt zu sagen, sie können auch darüber nachdenken und mir dann ihre Entscheidung mitteilen, ich weiss es ist nicht gerade einfach für sie gewesen und dann auch noch in der ganzen Klasse darüber zu sprechen ist auch nicht gerade ohne, aber überlegen sie es sich einfach. Oder alternativ könnte ich ihnen anbieten bei der Schülerzeitung zu schreiben. Das würde sich wirklich gut auf ihrem Zeugnis machen." „Eh, ich weiss gar nicht wirklich was ich dazu sagen soll.", sagte ich überrascht und kratzte mich am Hinterkopf, denn ich wusste es wirklich nicht. Es hatte mich offengesagt wirklich schockiert.


„Aber ich würde erst einmal lieber darüber nachdenken.", sagte ich. Mr. Turner nickte. „Ja das ist auch besser, es ist ein gewagter Schritt ich weiss, aber verstehen sie, nicht jeder bekommt so eine Gelegenheit." Also ist so eine Gelegenheit die ich hatte ein Privileg oder was?


Schwachsinnig das Ganze.


Das Menschen immer so neugierig sein mussten, war auch eine der Tatsachen die mich hier draußen unglaublich nervte. Als ich saß gab es da sowas nicht, man wurde in Ruhe gelassen und die Ruhe hatte man auch, niemand interessierte sich für dich und das war manchmal wirklich besser so. Ich nickte. „Danke für das Angebot.", dabei stand ich auf. „Immer gerne Mr. Black." Ich ging etwas verwirrt zur Tür und öffnete diese. Es wunderte mich, dass er so ganz plötzlich so zu mir war, es machte mir sogar schon irgendwie Angst um ehrlich zu sein.


Gruselig. Einfach nur gruselig.








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Hallöchen meine Lieben,

ein kleines Kapitelchen nach langer Zeit. Ich hoffe es gefällt euch.

Eure CoAnonymous <3

Black Rose: You always be mine!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt