Chapter 25

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Mittlerweile war es dunkel geworden und ich beobachtete hin und wieder Eli und Emma. Emma war nun ungefähr eine halbe Stunde vor Ladenschließung gegangen, aber Eli blieb sitzen. Mein Boss meinte zu mir, dass ich den Laden wieder alleine schließen sollte. Es waren jetzt nur noch ungefähr fünf Minuten zur Schließung, deshalb fing ich an die Stühle die vor dem Tresen standen auf den Tresen zu stellen und brachte alles auf Vordermann. Ich schaute auf die Uhr. Wir hatten genau 23:00 Uhr. Ich ging nun auf Eli zu und setzte mich genau gegenüber von ihr hin und legte die Arme auf dem Tisch ab. „Alles in Ordnung bei dir?", fragte ich sie. Denn sie saß nun bestimmt mehr, als eine halbe Stunde einfach so hier herum und starrte raus. Sie nickte. „Ja, alles bestens." Sie schaute sich um. „Du willst bestimmt schließen.", sagte sie und fing an sich ihre Jacke anzuziehen. „Ja wollte ich. Aber ich lasse dich nicht, jetzt durch die Dunkelheit alleine nach Hause laufen.", sagte ich zu ihr. „Nein, ist schon in Ordnung." Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nein, das lasse ich nicht zu. Warte nur kurz, ich zieh mir nur ein anderes Shirt an und dann können wir." Sie nickte nur ruhig. Ich schmunzelte leicht, dann stand ich auf und lief rüber in die Umkleide und zog mir mein Shirt an. Dann schnappte ich mir meinen Helm und meinen Rucksack und lief wieder nach vorne zu Eli.


Sie saß immer noch an ihrem Tisch und schaute raus. Sie schien nachzudenken. Mich interessierte wirklich an was sie gerade dachte. „An was denkst du?", fragte ich sie dann gerade heraus. Ich wusste, dass sie es mir nicht sagen würde, aber ein Versuch war es doch wert. „An nichts wichtiges.", sagte sie und lächelte gezwungen, ich nickte nur.


Mir war klar gewesen das so eine Antwort kommen würde.


Sie stand dann auf und nahm sich ihre Sachen. „Hast du alles?", fragte ich sie nun. Sie nickte. „Ja, ich denke schon.", dabei drehte sie sich noch einmal um, um sich zu vergewissern das sie wirklich alles hatte. Ich schmunzelte wieder.


Wir gingen zusammen raus. Ich schloss die Tür ab und dann gingen wir zu meinem Motorrad. „Hier, zieh ihn dir an.", sagte ich und drückte ihr den Helm in die Hände. „Und was ist mit dir?", fragte sie mich und schaute mich mit großen Augen an. „Ich fahre ohne Helm, ist ja nur das kleine Stück hier.", sagte ich und grinste leicht. „Okay.", kam es von ihr leicht lächelnd und sie zog sich den Helm an. Ich stieg auf meine Maschine und startete diese. Sie setzte sich hinter mich und ich spürte wie sie ihre zierlichen Arme um meinen Bauch schlang.


Nach ungefähr zehn Minuten waren wir vor ihrem Haus. Ich schaltete den Motor aus und sie stieg ab. Sie zog sich den Helm aus und reichte ihn mir. „Danke.", sagte sie, ich hingegen erwiderte, dass es nichts zu danken gab. Sie hielt mir den Helm hin und ich nahm ihn, dabei legte ich meine Hände an ihre. Es erinnerte mich an den Abend, als ich Eli nach Hause gefahren hatte, als Mason so aufdringlich gegenüber ihr war und ich sie verteidigt hatte. Doch der Unterschied zu jetzt war, dass sie ihre Hände nicht wegnahm. Ich streichelte ihr vorsichtig mit dem Daumen, über den Handrücken. „Warum willst du nicht mit mir ausgehen?", fragte ich sie nachdenklich, da mich diese Frage wirklich unglaublich fertig machte.


Ich war kein so schlechter Kerl.


„Ich kann nicht Ryder.", sagte sie und schüttelte den Kopf. „Bin ich echt so ein schlechter Kerl, dass du nicht mit mir ausgehen willst?", fragte ich sie und schaute sie ruhig an. Sie schüttelte wieder den Kopf. „Nein, das bist du nicht Ryder. Ich kann einfach nicht.", antwortete sie traurig. „Nicht mal freundschaftlich?", fragte ich sie und hoffte inständig, dass sie vielleicht doch ja sagt. „Tut mir leid Ryder." Ich nickte etwas enttäuscht. Sie nahm nun ihre Hände weg. „Gute Nacht. Wir sehen uns morgen und nochmals Danke fürs bringen.", kam es von ihr, dabei lächelte sie. Dieses Lächeln war aufrichtig, so musste ich ebenfalls lächeln. „Bis morgen und schlaf gut.", sagte ich und lächelte ebenfalls. Sie drehte sich um und ich sah ihr dabei zu wie sie dann irgendwann in ihrem Haus verschwand. Ich starrte ihr hinterher. Sie war wundervoll, ich genoss es, mit ihr Zeit zu verbringen. Ich vergaß immer die Zeit wenn ich mit ihr zusammen war und lachen, lachen konnte ich mit ihr wirklich. Denn mit niemanden konnte ich so offen sein wie mit ihr.


Ich habe mich schon lange nicht so gut gefühlt.


Schmunzelnd setzte ich mir nun meinen Helm auf und schwang mich auf meine Maschine und fuhr davon.


Angekommen stellte ihr meine Maschine in die Garage und ging dann hoch in meine Wohnung. Ich war müde. Ich war wirklich so unglaublich fertig. Ich beschloss schnell zu duschen und mich dann ins Bett zu legen. Als ich dann jedoch im Bett lag, konnte ich nicht einschlafen. Ich war doch vorhin so müde, ich wäre fast in der Dusche eingeschlafen, so müde war ich und jetzt, jetzt war ich hell wach.


Gott, wie ich das hasste.


Ich entschied mich dazu denn Fernseher anzuschalten. Ich zapfte mich nun durch die verschiedenen Kanäle und blieb bei einem stehen. Es war eine Doku über Häftlinge in Amerika. Wenn ich mir das ganze so anschaue und mir alles durch den Kopf gehen lasse, wird mir erst jetzt wirklich bewusst, dass diese Werter mit uns Häftlingen wie mit Tieren umgingen. Sie haben uns verprügelt, obwohl sie das eigentlich nicht durften. Sie wussten was für Geschäfte da drin ab gingen und trotzdem hatten sie nichts unternommen und ließen sich sogar bestechen.


Flashback:


Ich saß nun wieder einmal auf meinem harten Bett, ich war nun schon einen Monat hier drin und konnte mich immer noch nicht an dieses Bett gewöhnen, es war wie ein Stück Holz. Unbequem, hart.


Es war noch nicht ganz Bettruhe gewesen, aber wir Häftlinge waren schon alle in unseren Zellen. Ich war nun aufgestanden und zu dem Gitter gegangen. Ich legte meine Arme an dem Gitter ab und schaute raus. Mein Blick gleitet durch die vielen Reihen, in die Zellen, in die ich von hier aus rein spähen konnte. Viele lagen auf dem Bett, einige trieben Sport, in dem sie Liegestütze oder Klimmzüge machten, einige wiederum waren der Ansicht herum brüllen zu müssen. Ich schaute nun runter auf einen Werter.


Komisch normalerweise standen dort keine.


Er stand in einer Ecke mit einem Häftling, dahinter seine Gang. Ich sah wie der Häftling ihm etwas zusteckte, offenbar Geld und sah dann wie der Blick des Wärters auf mir landete. Ich wusste, dass ich das nicht hätte sehen sollen, deshalb trat ich vom Gitter zurück.


Das war eindeutig nicht für meine Augen bestimmt gewesen.


Augenblicklich hörte ich den schrillen Ton, was das Zeichen dafür war, das man unsere Zellen öffnete. Komischerweise war meine Zelle die einzige, die geöffnet war. Ich sah nun plötzlich wie der Häftling von gerade eben, der der dem Werter Geld zugesteckt hatte, um die Ecke kam in meine Zelle. Er nährte sich mir und ich erkannte seine Jungs aus seiner Gang hinter ihm. Plötzlich spürte ich einen Schlag, ich spürte wie sie anfingen mich zu treten. Ich hörte wie sie lachten, wie sie mich beleidigten, wie sie sich daran vergnügten mir Schmerzen zu zubereiten. Ich spürte wie sich in mir die Schmerzen breit machten und wie sie meinen Körper langsam und qualvoll lähmten.


Flashback ende





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Hallöchen meine Lieben, ich hoffe euch geht es gut. Was haltet ihr von dem Kapitel? Gefällt es euch? Ich wünsche euch noch einen schönen rest Sonntag und einen guten Start in die Woche :D

Eure CoAnonymous <3

Black Rose: You always be mine!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt