„Wie geht's dir Kumpel?", fragte ich Joe, der sich gerade an den Tisch mir gegenüber setzte. Ich hatte meine Blutige Hand mittlerweile verarzten können. „Ganz gut Kleiner.", antwortete er mir und grinste leicht, dieses Grinsen wurde von einem weißen Bart umrandet. Er hatte ein weißes, normalerweise, Unterhemd an, welche hier und da einen Fleck hatte. Dieses Unterhemd gab seine Muskelberge und seine Tattoos frei.
„Wie sieht es bei dir aus?", fragte er mich nun und verschränkte die Hände. Ich lachte leicht auf. „Eigentlich wollte ich dir auf die Frage antworteten das es mir gut geht.", sagte ich nun ehrlich. Dieser Mann vor mir, war wie ein zweiter Vater für mich. Er hatte mir hier so vieles beigebracht, über mich selber und über das Leben, deshalb konnte ich ihn auch nicht anlügen. „Doch wenn ich jetzt nachdenke geht es mir beschissen." Er lachte auf. „Beschissener als hier, kann es nun wirklich nicht sein.", kam es lachend von ihm. „Glaub mir Joe, manchmal wünschte ich mir, ich wäre immer noch hier.", sagte ich nun ruhig und schaute mich in der Gegend um.
Die Wachen standen da mit ihren Gewehren in den Händen und beobachteten die Häftlinge und Besucher genau. Ich wusste genau, dass sie mich wieder erkannten. Ich schaute nun zu Joe, der seinen Blick nicht von mir gewendet hatte. „Weißt du, es ist so als wäre das Leben hier drin viel einfach als das da draußen." Er nickte verstehend. „Wenn du das erste Mal hier rein kommst Ryder.", fing er an und lehnte sich nun in seinen Stuhl zurück. „Dann ist es schwer. Man kennt diese enge nicht, diese härte die hier drin oft herrscht, aber man lernt damit umzugehen und man versteht was man lieber lassen sollte und wo man sich lieber raus halten sollte. Aber sobald du wieder raus kommst, denkst du es wird alles wieder leichter, du denkst dein Leben kann vernünftig wieder weiter gehen. Doch nein, dass stimmt nicht.", sagte er kopfschüttelnd. „Das ist das Gegenteil. Die Menschen hacken auf dir herum, verurteilen dich. Das schwierigste daran ist, wieder in die Gesellschaft zu finden und von den Menschen als Mensch wieder akzeptiert zu werden, das sie einen nicht als eine Art Monster ansehen. Und du mit deiner Vergangenheit, hast es nicht gerade besonders einfach." Ich nickte. „Ja, das ist das schwierigste.", murmelte ich und starrte den Mann vor mir an. „Erzähl wo lebst du?", fragte er mich nun interessiert. „Mein sogenannter Vater hat mir eine Wohnung zu Verfügung gestellt.", antwortete ich ihm. Er lachte herzlich auf. „Und was ist daran so schlimm?", fragte er mich nun. „Er ist ein Bastard." Wieder lachte Joe auf. „Und was machst du? Gehst du zur Schule oder arbeitest du irgendwo?", fragte er nun wieder, denn seit dem ich hier wieder raus gekommen bin, hatten wir keinen Kontakt mehr, er wusste nicht was ich so trieb.
„Ich gehe wieder in meine alte Schuhe und arbeite nebenbei in einem Café.", antwortete ich ihm. „Nicht schlecht. Kommst du klar in der Schule?", hackte er nach. Ich lachte auf. „Gott, ich wünschte mir wirklich ich würde in dieser Hölle klar kommen, doch das ist nicht der Fall." Er grinste leicht. „Du hättest sie alle sehen sollen als ich zum ersten Mal wieder in der Schule war. Ryder du hast dich verändert. Gott ich höre diesen Satz ständig, ich würde am liebsten an die Decke springen, jedes Mal wenn ich den Satz höre." Er lachte auf. „Das hast du aber wirklich. Wenn ich mich daran erinnere wie du hier ankamst, jung, dünn, unerfahren, eingeschüchtert." „Nicht du auch noch.", kam es von mir leicht genervt. Joe lachte nun wieder auf.
„Ist gut, ich höre ja schon damit auf." „Was macht diese Mädchen, von dem du ein Foto unter dem Kissen hattest?", interessierte er sich. Ich rieb mir den Nacken. „Ich habe alles getan um ihr näher zu kommen, habe es auch geschafft. Aber habe dann herausgefunden warum sie sich von mir fern hält. Ihr Vater ist der Sheriff und hat mir damit gedroht, dass wenn ich mich ihr wieder nähre, ich wieder im Kittchen lande." „In wie fern näher gekommen?", fragte nun Joe und grinste dreckig, dabei lachte ich nun laut. „Ryder du kleiner Schlingel, hast es also der Kleinen besorgt." Dabei streckte er die Hand in die Luft und ich gab ihm ein Highfive. „Du bist bestimmt ein richter Frauenheld an deiner Schule." „Eher der Knasti von nebenan.", erwiderte ich und lachte, Joe stimmte mit ein. „Oder so.", sagte er.
„Und was machst du jetzt weiter mit ihr?" Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich habe auch keine Ahnung was ich mit meinem Vater machen soll. Er bezahlt Jasons damalige Gang und meine Freunde, damit sie die Klappe wegen des Vorfalls halten." „Apropos Jason, der sitz da drüben. Er hat sich mit den Riccos angelegt.", erzählte er und nickte in die Richtung. Ich drehte meinen Kopf und sah Jason mit einer Frau an einem Tisch sitzen. Dieser grinste mich teuflisch an. Er hatte hier und da einen Bluterguss im Gesicht.
„Wäre einer seiner Jungs nicht da gewesen, hätten die ihn aufgeschlitzt.", erzählte nun Joe weiter. „Ich würde denen die Aufgabe wirklich zu gerne abnehmen.", sagte ich und ballte die Fäuste. „Hat es dir nicht gereicht wegen Körperverletzung und einem nicht begannen Mord zu sitzen. Willst du auch noch wegen eines echten Mordes sitzen?", kam es von ihm. „Glaub mir, dass wäre es mir wirklich wert.", antwortete ich und biss die Zähne wütend zusammen. „Er hat schließlich mein Kumpel umgebracht und mein Leben gänzlich zur Hölle gemacht."
„Ja, das mag sein Ryder, aber sei nicht dumm. Stell keine Dummheiten an. Genieße die Freiheit, all deine Probleme werden sich wieder legen, glaub mir, dass ist nur für einen gewissen Zeitpunkt." Dabei schaute er mich ernst an. „Junge, du hast noch dein ganzes Leben vor dir, wirf es nicht einfach so weg. Ich, ich habe nichts mehr zu verlieren, ich werde hier drin verrecken, aber du, du bist noch jung, mach was aus deinem Leben. Scheiß drauf das alle denken das du ein Mörder bist, die Leute die dich kennen wissen, dass es nicht stimmt und dass du niemals zu sowas fähig wärst. Scheiß auf deinen Vater, soll er machen und sagen was er will und erobere das Herz dieses Mädchens Ryder. Sie war dein Anker hier drin, du wollest nur wegen ihr hier raus, um sie zu erobern. Du wolltest ihr gegenüber treten als ein vollkommen neuer Mensch, mit Selbstbewusstsein, mit Stärke, mit Charakter. Also scheiß drauf was sie alle sagen und zieh dein Ding durch.", sagte er zu mir. „Joe, deine Zeit ist abgelaufen.", sagte der Werter und legte ihm wieder die Handschellen an. „Denk daran Ryder.", sagte er dann noch und wurde dann wieder abgeführt. Ich saß noch einige Sekunden da und starrte vor mich hin.
Er hatte Recht. Verdammt nochmal und wie er das hatte.
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So und das ist das letzte Kapitel der Lesenacht. Ich hoffe es hat euch gefallen meine Lieben. :D
Ich hingegen bin unglaublich müde für heute und haue mich gleich auch aufs Ohr.
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und seid schön gespannt wie es am Sonntag weiter geht ;)Eure CoAnonymous <3
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Black Rose: You always be mine!
RomanceDas ist keine dieser typischen Bad Boy Geschichten, den Ryder Black war nicht immer einer. Zwar ist sein Vater sehr wohlhabend, aber Ryder hatte es nicht immer leicht in seiner Vergangenheit. Ryder ist nicht einer dieser typischen Bad Boys die durc...