Chapter 12

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Ich klopfte an der dunkelblauen Tür und versenkte nun die Hände in meinen Hosentaschen. Dabei schaute ich mich ein wenig um. Die Weiden, mit ihren Pferden drauf, blühten grün.


"Ryder?", hörte ich ihre Stimme fragen. Ich drehte mich und lächelte. "Ryder.", sagte sie und lächelte mich mit ihren braunen Augen an. Sie nahm mich in eine Umarmung und drückte mich ganz fest an sie. Ich erwiderte die Umarmung. "Gott, ich habe dich so vermisst.", sagte sie und ließ mich nun los. "Tut mir leid, ich wollte früher vorbei kommen, aber ich habe es nicht mehr früher geschafft.", entschuldigte ich mich und schaute sie beschämt an. "Mom wer ist da?", hörte ich eine bekannte Stimme fragen. Dann sah ich die kleine vier jährige Evelin auf mich zu rennen. Ich ging in die Hocke und umarmte sie. Ich drückte ihr einen Kuss auf ihren kleinen Kopf. "Sophie, Ryder ist da.", schrie sie und auch Sophie kam nun auf mich zu gelaufen und auch sie nahm ich in den Arm. Mit beiden in den Armen stand ich nun auf. Beide grinsten mich breit an und sofort vergaß ich meinen schlechten Tag vorhin in der Schule.


"Wir haben dich so vermisst Ryder.", sagte Sophie und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Ich habe euch auch schrecklich sehr vermisst.", kam es von mir. "Komm rein Ryder.", sagte Miranda. Miranda war meine Tante. Sie hatte mich damals mit gerade 18 Jahren von meinem Vater weggenommen. Sie hatte schon früh angefangen zu Babysitten und da ich meinem Vater damals, genauso wie jetzt nicht wichtig war, hatte sie mich bei ihr aufgezogen. Sie hatte mich aufgezogen wie eine Mutter und Sophie und Evelin sah ich beide wie zwei Schwestern an.


Ich trat in das Haus ein, in welchem ich seit ich 8 Jahre alt war, aufgewachsen bin. Es hatte sich nichts verändert. Ich ließ nun beide los. "Kommst du mit? Ich wollte dir meine Puppen zeigen.", sagte Evelin, nahm meine Hand und zog mich in Richtung ihres Zimmers. "Klar.", kam es von mir und ich warf Miranda einen verwirrten Blick zu, woraufhin sie anfing zu lachen. Sie zog mich in ein rosa gestrichenes Zimmer, mit vielen Kuscheltieren und Puppen. Sie setzte sich nun auf den Boden und sagte: "Schau mal, das ist Ms. Puffels." Ich setzte mich zu ihr auf den Boden. "Echt? Das ist Ms. Puffels?", fragte ich verwundert. "Was kann sie so? Ist sie so wie Superwoman?" Sie schaute mich mit ihren großen Augen an. "Oh ja, sie ist wie Superwoman. Sie kann fliegen und kämpft gegen das böse.", erzählte sie. "Setzt sie auch die Kitzel Taktik ein?", fragte ich sie und fing an sie zu kitzeln. Woraufhin sie loslachte und mit den Füßen anfing zu strampeln. Ich ließ nun von ihr ab, sonst wäre die arme beinah vor Lachen geplatzt.


Nach ungefähr einer Stunde, hatte ich es geschafft, dass sie einschlief. Ich hob sie in ihr Bett und deckte sie zu, dann verließ ich das Zimmer und ging nun ins Wohnzimmer wo Miranda auf dem Sofa saß. "Sie schläft.", sagte ich und ließ mich nun auf das Sofa gegenüber fallen. "Schön, dass du wieder da bist Ryder." "Ja.", kam es von mir. "Ich wäre jedoch glaube ich im Nachhinein noch ein wenig weiter drin geblieben." "Warum das denn?", fragte sie mich verwundert. "Mein Vater, dann noch die Schüler in der Schule. Sie sind einfach alle vollkommene Idioten." Sie nickte nur. "Wo ist eigentlich Grayson?", fragte ich. "Er ist am Arbeiten.", sagte sie und ich nickte. Grayson war ihr Verlobter.


"Ist bei dir sonst alles in Ordnung?", fragte sie. Ich nickte nur. "Muss.", sagte ich und schaute aus dem Fenster. "Sicher? Ich habe das Gefühl, als läge dir noch etwas auf dem Herzen." Ich schaute sie nun an. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, alles bestens." Sie nickte. "In Ordnung. Wie geht es eigentlich Elizabeth Anderson? Ich meine sie ist doch in deiner Stufe oder?" "Gut.", sagte ich. "Hat sie sich darüber gefreut, dass du wieder draußen bist?", fragte sie.


Okay sie hatte mich.


"Man kann es so oder so sehen." "Ryder. Ich weiß das es um sie geht, also erzähl mir was passiert ist.", forderte sie mich auf. Ich atmete laut hörbar aus. Ich war eigentlich nicht hier um mit Miranda über Elizabeth zu reden. "Sie war erst nett zu mir und dann ganz plötzlich total abweisend.", sagte ich. "Was ich überhaupt nicht verstehe. Das ist bestimmt der Einfluss von Emma. Hundert Prozent hat sie ihr irgendwas erzählt." "Vielleicht liegt es auch daran das ihr Vater neuerdings Sheriff ist.", sagte sie.


Okay, das könnte so einiges erklären.


"Ja, aber ich habe Bill nichts getan. Warum sollte er ihr dann irgendwie verbieten mit mir was zu tun zu haben.", sagte ich. "Und vor allem auch Margaret weiß, dass ich kein schlechter Junge bin oder jemals war." "Ja, das weiß sie. Ich habe ja auch noch immer Kontakt mit ihrer Mutter. Wir sind immer noch sehr gut befreundet." "Ich verstehe das irgendwie nicht.", sagte ich und legte meinen Kopf in den Nacken. "Ich hatte vor allem auch nicht wirklich vor mit dir über Eli zu sprechen." "Worüber denn?", fragte sie nun. "Keine Ahnung, über alle mögliche nur nicht über sie.", antwortete ich jetzt. "Wo wohnst du jetzt mein Lieber?", fragte sie. "Mein Vater hat mir eine Wohnung zur Verfügung gestellt, ist nicht weit von der Schule ungefähr 15 Minuten mit dem Motorrad.", sagte ich. "Echt, das hat er getan?", fragte sie verwundert. Ich nickte. "Natürlich hat er es getan. Er will nämlich, dass ich seine Firma übernehme und dazu muss er jetzt erstmal auf guten Vater und Arschkriecher spielen." Sie lachte auf. "Dein Vater war immer schon so. Er dachte immer schon er könne sich alles erkaufen." "Vor allem das lustige ist einfach, er hatte mich zu einem Abendessen zu ihm eingeladen. Mit seiner komischen Vagina." "Virginia.", sagte sie. "Mir doch egal wie die heißt." "Hast du denn zu gesagt?", fragte sie nun. "Nein, ich bin doch nicht geistesgestört.", sagte ich lachend. "Vielleicht solltest du es einfach annehmen.", schlug sie vor. "Jau, sicher und was als nächstes? Dann verzeihe ich ihm und sage du bist der beste Daddy der ganzen Welt.", sagte ich nun wütend. "Werde nicht sofort so wütend Ryder. Ich meine das könnte doch irgendwo auch gut sein...", ohne sie auch aussprechen zu lassen sagte ich: "Nein, das kann nicht gut sein. Er ist und bleibt ein mieses Arschloch." Ich stand auf. "Sorry ich muss los. Grüß Grayson von mir.", sagte ich und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. "Man sieht sich.", kam es nur noch von mir, zog mir meine Schuhe an, nahm meinen Helm und verließ das Haus. Ich sprang wieder auf meine Maschine und fuhr davon.


Dass sie es einfach nicht verstand. Gerade sie. Enttäuschte mich mehr als alles andere.





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Black Rose: You always be mine!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt