Der Jogger mit den blauen Augen...
Ich öffne meine Augen und werfe einen Blick auf die Uhr. Es ist 15 Uhr. Mick liegt neben mir und schläft seelenruhig vor sich hin. Schnell stehe ich auf und ziehe mir etwas Schönes an. Ich mache noch meine Haare und gehe in Finns Zimmer. „Ich wünsch dir ganz viel Glück.", sagt er, als ich meinen Kopf zur Tür hereinstecke. „Danke, bis später.", verabschiede ich mich und verlasse die WG.
Ich habe beschlossen, nicht mit dem Auto zu fahren, sondern zu Fuß zu gehen. Daher muss ich auch früher losgehen. Ich laufe den Feldweg entlang, durch den Wald und schließlich wieder den Feldweg, der zu der Villa führt. Jetzt stehe ich hier... vor dem Anwesen... vor dem Gittertor und meine Beine fühlen sich an, als wären sie aus Wackelpudding. Ich hole einmal tief Luft und drücke auf den kleinen Knopf, neben dem Tor. Wenige Sekunden später, öffnet es sich mit einem Surren und ich trete langsam ein. Ich folge dem langen Kiesweg und erreiche schließlich die große Haustür. Ich möchte gerade klopfen, da öffnet sich dieTür und der alte Mann steht vor mir.
„Schön dass sie gekommen sind, ich bin übrigens Mr. Smith.", begrüßt er mich herzlich. Ich folge ihm in ein großes Wohnzimmer. In einem Sessel sitzt ein Mann, den ich so Mitte 40 Jahre schätze.„Guten Tag. Sie müssen Miss Conner sein.", sagt der Mann und reicht mir die Hand. „Ich bin Mr. McLeod. Ich habe eigentlich gedacht, dass ein Junge meinem Sohn Nachhilfe geben wird, aber es ist gar nicht so einfach jemanden zu finden.Nehmen sie doch Platz." Ich setze mich und wir unterhalten uns eine Weile über meine Leistungen und andere Dinge.
„Gut, dass reicht. Sie haben die Stelle...", meint Mr. McLeod auf einmal. „Was? Wirklich?", frage ich erfreut. Er nickt und fügt noch hinzu: „Ich bitte sie allerdings meinem Sohn nur Nachhilfe zu geben und danach wieder zu gehen." Ich schaue ihn verwirrt an, verspreche es ihmaber. „Ich werde kaum da sein, da ich immer auf Geschäftsreisen unterwegs bin."„In Ordnung Mr. McLeod. Wann soll ich denn anfangen?", frage ich. „Gleich Morgen. Sie können sich ihre Uhrzeit gerne aussuchen. Kommen sie jeden Tag, um die Uhrzeit, wie es ihnen passt. Mein Sohn wird sich danach richten.", antwortet er mir und steht auf. Ich mache es ihm gleich und wir verabschieden uns. „Sind 300 Euro im Monat in Ordnung, als Bezahlung?", fragt er mich noch,als ich die Villa verlasse. 300 Euro?! Ich nicke hastig. „Gut, auf Wiedersehen.", meint er und schließt die Tür.
„Ich bitte sie allerdings meinem Sohn nur Nachhilfe zu geben und danach wieder zu gehen." Der Satz hallt in meinem Kopf wieder. Ich habe genau verstanden, was er mir damit sagen wollte... Ich soll mich ansonsten von seinem Sohn fernhalten.
Ich verlasse das Grundstück und spaziere durch den Wald. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen mit dieser Stelle! Wie sein Sohn wohl sein wird? Er ist bestimmt jünger, wie ich und sehr höflich. Plötzlich kommt mir ein Jogger entgegen, aber nicht irgendeiner. Es ist der von neulich! Der Jogger mit den blauen Augen... Er hat sich wieder seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen und läuft einfach an mir vorbei. „Hey, du!", schreie ich. Er hält an und dreht sich zu mir um.
Seine blauen Augen durchbohren mich förmlich. „Das gestern war nicht nett von dir!", platze ichmit meinen Worten heraus. Ohne mir zu antworten, dreht er sich einfach um undsetzt seinen Weg fort. Nicht sein Ernst?! Ich mache mich schnell auf den Wegnach Hause. Meine gute Laune, lasse ich mir von dem sicher nicht verderben!
Das einzige, was ich toll an ihm finde, sind seine blauen Augen. In diesen Augen könnteich mich echt verlieren. Okay, was denke ich da schon wieder?! Seufzendschüttele ich meinen Kopf, über mich selber und beschleunige mein Tempo.
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True Feelings
RomanceHätte ich damals, so wie immer, den linken Weg genommen, wäre mein Leben vielleicht jetzt immer noch perfekt. Doch ich habe den rechten Weg gewählt und dadurch hat sich mein Leben verändert... ~ Etwas altes geht und lässt Platz für etwas neues. ~ J...