Verwirrung und Sorge
°Jodies Sicht°
Ich versinke mal wieder in seinen blauen Augen, aber plötzlich bricht er den Blickkontakt ab. Ich könnte schwören, sowas wie Sorge in ihnen gerade noch gesehen zu haben, aber jetzt ist davon nichts mehr zu sehen. Ethan geht zur Bank und setzt sich hin. Sein Blick ist kalt und stur schaut er auf den Boden. Ich erhole mich langsam wieder von dem Schreck und setze mich neben ihn. Wir verweilen einige Minuten so, bis er aufsteht und wieder losläuft. Wortlos folge ich ihm und wir joggen zurück zu dem Anwesen.
Vor dem Eisentor bleiben wir beide stehen und schauen uns an. „Danke, für heute nochmal.", bedanke ich mich erneut. „Bitte.", meint er und zieht seinen Schlüssel aus seiner Hosentasche. Heute hat er immerhin schon mal etwas zu mir gesagt... „Wir sehen uns dann später, beim Nachhilfeunterricht.", verabschiede ich mich und wende mich dem gehen zu. „Komm.", sagt er auf einmal. Verwundert halte ich inne und schaue ihn verwirrt an. Er schließt das Tor auf und schaut mich abwartend an. Zögernd folge ich ihm. Zusammen gehen wir in die Villa. „Oh, guten Morgen, Jodie.", begrüßt mich Peter überrascht. „Auch einen guten Morgen.", erwidere ich und folge Ethan, der die Treppen hinauf geht.
In seinem Zimmer angekommen frage ich: „Was ist denn noch? Ich möchte wirklich nach Hause, mich duschen und mir etwas Frisches anziehen." Ohne ein Wort zu sagen, drückt er mir ein Handtuch in die Hand und eine langes T-Shirt, von ihm. „Äh... Was soll ich damit?", frage ich verwundert. „Du wolltest doch duschen und etwas Neues zum Anziehen, oder?", brummt er genervt. Als er meinen verwirrten Blick sieht, drückt er mir noch eine Jogginghose in die Hand und schiebt mich Richtung Badezimmer. „Ethan, ich möchte lieber nach Hause.", versuche ich ihm zu erklären. „Dann geh.", sagt er kalt. Ich zucke bei seiner kalten Stimme zusammen und drücke ihm seine Sachen wieder in die Hand. „Wir sehen uns später.", verabschiede ich mich und stürme die Treppen hinunter.
Ich laufe gemütlich zurück zur WG, da ich nicht wirklich Lust habe, Mick zu begegnen. Als ich in die Küche komme, sitzen bereits alle beim Frühstück. „Hey, du bist aber spät dran heute.", begrüßt mich Finn grinsend. „Ich weiß, tut mir leid. Ich bin in der Dusche.", murmele ich und verschwinde im Bad. Ich ziehe mich aus und springe schnell in die Duschkabine. Das Wasser prasselt auf mich herab und spült den ganzen Schweiß von meinem Körper. Ich bleibe länger wie sonst, unter der Dusche und komme erst wieder aus dem Bad, als alle fertig mit essen sind.
Nur noch Lucy sitzt am Tisch und trinkt ihren Kaffee. Ich nehme neben ihr Platz und schneide mir ein Brötchen auf. „Alles okay?", fragt sie besorgt. „Klar, was soll denn sein?", antworte ich. „Du warst heute viel länger joggen als sonst und du bist viel länger im Bad geblieben...", meint sie und schaut mich forschend an. „Ich hab mir eben mal Zeit im Bad gelassen, ist ja wohl nicht verboten oder?", entgegne ich genervt. „Und warum warst du so lange joggen?", hakt sie weiter nach. „Ich war heute mit Ethan laufen, das hat dann eben ein wenig länger gedauert."
Sie schaut mich fragend an. „Ethan ist mein Nachhilfeschüler.", kläre ich sie auf, da ich es ihr noch nicht erzählt habe. „Warum gehst du mit deinem Nachhilfeschüler joggen?", fragt sie verwundert. „Warum nicht?", stelle ich die Gegenfrage. „Musst du heute auch zur Uni?", wechselt sie plötzlich das Thema. „Ja, ich habe heute eine wichtige Vorlesung, die ich mir gerne persönlich anschauen würde.", antworte ich. „Gut, ich auch... Wollen wir zusammen fahren?", möchte sie wissen und lächelt mich an. „Klar, können wir machen.", erwidere ich lachend und schiebe mir mein letztes Stück Brötchen in den Mund.
°Ethans Sicht°
Ich verlasse das Bad, ziehe mir eine schwarze Hose und ein enges T-Shirt an. Anschließend gehe ich frühstücken. Mit voller Wucht steche ich in meinen Pfannkuchen hinein. Warum wollte sie unbedingt gehen?! Ich habe es doch nur gut gemeint... Sie scheint heute irgendwas zu belasten und ich wollte sie nur nicht nach Hause lassen. Warum mache ich mir eigentlich Gedanken um sie?! Ich schiebe mir ein Stück Pfannkuchen in den Mund und kaue langsam darauf herum. Der Appetit ist mir vergangen. Ich schiebe meinen Teller weg und lehne mich genervt zurück. Heute ist eine wichtige Vorlesung in der Uni... Ich sollte da auch hingehen, selbst wenn ich keine Lust habe.
Peter kommt herein und schaut wortlos auf meinen vollen Teller. „Sag nichts! Ich habe keinen Hunger, kapiert?", schnauze ich ihn an. „Ist irgendetwas passiert? Wo ist Jodie?", fragt er und schaut mich besorgt an. Auch das noch... „Nein und sie ist gegangen.", antworte ich genervt. Eva kommt herein und beginnt den Tisch abzuräumen. Ich schaue ihr schweigend dabei zu und stehe schließlich auf. „Gehst du heute zur Uni?", möchte Peter wissen. „Ja... Ach Peter?" Er schaut mich fragend an. „Ruf bitte meinen Arzt an, er soll heute Nachmittag vorbei kommen.", sage ich und wende mich dem gehen zu. „Geht es dir nicht gut?", stellt er mir sofort die nächste Frage. „Im Moment schon, aber wer weiß, wann ich das nächste Mal Herzrasen bekomme?" Die letzten Worte flüstere ich nur noch und mache mich auf den Weg in mein Zimmer, um meine Unisachen zusammen zupacken.
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True Feelings
RomanceHätte ich damals, so wie immer, den linken Weg genommen, wäre mein Leben vielleicht jetzt immer noch perfekt. Doch ich habe den rechten Weg gewählt und dadurch hat sich mein Leben verändert... ~ Etwas altes geht und lässt Platz für etwas neues. ~ J...