Gemeinsam joggen gehen?
°Ethans Sicht°
Ich soll mit ihr joggen gehen? Natürlich habe ich sie sofort erkannt... Sie ist das Mädchen, das ich einfach auf dem Waldboden habe sitzen lassen und das mich immer angeschrien hat. Die Typen, die bis jetzt immer da waren, haben immer fast die Krise bekommen, weil ich nicht mit ihnen geredet habe... Jodie ist total ruhig geblieben. Jodie... Jodie Conner. Das Mädchen mit den langen braunen Haare und den braunen Augen. Sie ist vom Aussehen her, nichts Besonderes, aber ihr Charakter ist anders.
Ich erhebe mich und gehe wieder in die Villa. Peter kommt mir entgegen und fragt: „Haben Sie Jodie gesehen?" „Ich glaube sie ist gegangen.", antworte ich und gehe einfach weiter. Ich höre Peter hinter mir seufzen. Oben an der Treppe bleibe ich stehen und rufe ihm zu: „Peter, du kannst mich übrigens duzen." Verwundert schaut er mich an und ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Ich hole meine Unisachen und lasse mich auf die Couch fallen. Jodie hat mir einige von ihren Notizen gegeben und ich fahre ihre Handschrift vorsichtig nach.
Sie schreibt in sauberer und geschwungener Schrift. Mal sehen, wie lange sie es mit mir aushält. Ihr sollte ich es besonders schwer machen! Ich stehe auf und stelle mich vor einen großen Spiegel. Soll ich wirklich hingehen, heute Abend? Ich würde sie bestimmt auf die Palme bringen, wenn ich nicht hingehe. Da klingelt plötzlich mein Handy.
„Hallo?", melde ich mich mit kalter Stimme. „Ethan, mein Sohn. Wie ist die neue Nachhilfelehrerin so?", ertönt die Stimme meines Vaters. Sein Sohn? Dass ich nicht lache! „Bis jetzt ganz okay.", schnaube ich genervt. Ein Wunder, dass er sich meldet! „Das freut mich zu hören. Sie wird ihre Arbeit bestimmt gut machen.", meint er und lacht leise. Das hat er bei den letzten drei auch gesagt, aber das behalte ich lieber für mich. „Ich muss auflegen.", wimmele ich ihn mit kalter Stimme ab. „Dann möchte ich dich nicht länger aufhalten. Lern fleißig. Bis bald, auf Wiedersehen.", verabschiedet er sich. Ich lege einfach, ohne ein weiteres Wort auf.
Als ob ihn mein Leben interessieren würde! Er braucht nur jemanden, der seine blöde Firma, später mal übernimmt. Zum Glück, habe ich mich bei meinem Sportstudium, noch durchsetzen können. Ich werfe einen Blick auf die Uhr und sehe, dass es bereits 18 Uhr ist. Ich gehe auf mein Zimmer und lege meine Unisachen zur Seite. Ich ziehe mir mein Oberteil aus und werfe mich auf mein Bett. Ich schließe meine Augen und verschränke meine Arme hinter dem Kopf. Warum sollte ich mich fertig machen? Mal sehen wie Jodie reagiert, wenn ich nicht auftauche...
°Jodies Sicht°
Hier stehe ich nun, vor der Villa und warte auf Ethan.Ich schaue nochmal auf die Uhr. Es ist 19:20 Uhr... Wo bleibt er?! Ok, nicht aufregen Jodie... Er will dich nur ärgern. Als es 19:30 Uhr ist, drücke ich auf die Klingel, neben dem Tor und trete ein, sobald es sich öffnet. Peter öffnet mir verwundert die Tür und fragt: „Jodie, was machen sie denn hier?" „Ich hole Ethan zum Joggen ab. Wo ist er?", erwidere ich und setze mein schönstes Lächeln auf. „In seinem Zimmer.", meint Mr. Smith und zeigt in die Richtung, in der es sich befindet. „Danke.", murmele ich und stürme die Treppe hinauf.
Na, warte! Ich reiße seine Zimmertür auf und sehe ihn auf seinem Bett liegen. „Ethan!", schreie ich wütend. „Sei ruhig und lass mich schlafen!", knurrt er und dreht sich um. Ich packe seinen Arm und ziehe ihn mit einem Ruck, von seinem Bett. „Wir gehen jetzt joggen! Mach dich fertig. Du hast 10 Minuten.", zische ich und verlasse sein Zimmer. Uff... Er hat ja schon einen ganz schön durchtrainierten Oberkörper, muss ich zugeben. Warte...An was denk ich denn da schon wieder?!
Tatsächlich kommt er nach 10 Minuten, in Sportklamotten, aus seinem Zimmer. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, geht er an mir vorbei. Zusammen verlassen wir die Villa und verschwinden in dem Wald. Ethan beginnt zu joggen und ich mach es ihm gleich. Nach einer Weile, beschleunigt er sein Tempo, aber ich lasse mich von ihm nicht abschütteln. Ich fange an zu rennen und überhole ihn. Lachend schaue ich zu ihm zurück und sehe, wie er ebenfalls einen Zahn zulegt. Wir machen daraus ein Wettrennen, dass natürlich Ethan gewinnt.
Völlig außer Atem, halten wir an einem Abhang an. Hier befindet sich eine Bank und ich lasse mich darauf fallen. „Du bist wirklich gut.", sage ich und lächele ihn an. Er lässt sich neben mir nieder und starrt wortlos vor sich hin. „Du redest wohl nicht gerne, nicht wahr?", frage ich leise. Er dreht seinen Kopf zu mir und schaut mir direkt indie Augen. Ich halte seinem Blick stand und versinke in seinen blauen Augen. Irgendwann wird es mir dann doch unangenehm und ich wende meinen Blick ab. „Wir sollten zurückgehen.", meine ich und stehe auf. Ethan macht keine Anstalten aufzustehen und schaut mich einfach weiterhin an.
Verlegen wende ich mich ab und gehe wieder zurück auf den Waldweg. „Ethan? Kommst du?", versuche ihn nochmal, dort wegzubekommen. Er reagiert nicht. Der bringt mich echt auf die Palme! „Dann bleib hier und geh alleine nach Hause. Ich gehe jetzt!", rufe ich ihm zu und laufe tatsächlich los. Soll er doch bleiben wo der Pfeffer wächst! Er wird auch alleine zurück finden.
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Auch mal aus Ethans Sicht :D
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True Feelings
RomanceHätte ich damals, so wie immer, den linken Weg genommen, wäre mein Leben vielleicht jetzt immer noch perfekt. Doch ich habe den rechten Weg gewählt und dadurch hat sich mein Leben verändert... ~ Etwas altes geht und lässt Platz für etwas neues. ~ J...